Auftaktveranstaltung "Fallmanagement Hochrisikofälle bei häuslicher Gewalt"
(ots) -
Das Foto zeigt (v.l.n.r.): Karl-Heinz Brüggemann, Monika Holtkamp,
Kornelia Krieger, Hiltrud Frese, Polizeihauptkommissar Klaus
Wermeling (Präventionsteam Polizei), Stefan Altmeppen
Am Montag fand im Ratssaal der Stadt Lingen die
Auftaktveranstaltung "Fallmanagement Hochrisikofälle bei häuslicher
Gewalt" für Polizeibeamte und externe Kooperationspartner statt. Etwa
50 Interessierte von Polizei, den Landkreisen Emsland und Grafschaft
Bentheim, den Städten, den Amtsgerichten und den verschiedenen
Beratungsstellen waren der Einladung der Polizeiinspektion gefolgt.
Nach einer Begrüßung durch den Ersten Stadtrat Stefan Altmeppen von
der Stadt Lingen bedankte sich der Leiter der Polizeiinspektion,
Karl-Heinz Brüggemann, bei Kriminaloberkommissarin Hiltrud Frese vom
Präventionsteam, die die Veranstaltung organisiert hatte. Brüggemann
hob hervor, dass jährlich inspektionsweit 1000 Fälle von häuslicher
Gewalt gemeldet würden und dass die Dunkelziffer erheblich sei. "Es
ist wichtig, dass den Tätern von häuslicher Gewalt von der Polizei
und auch von den anderen Hilfsorganisationen und Beratungsstellen
Hilfe angeboten wird, damit es nicht zu weiteren Gewalthandlungen
gegen die Partnerin kommt. Bei Tötungsdelikten zum Nachteil von
Frauen ist bei jedem zweiten Fall der Lebenspartner oder der
Ex-Partner tatverdächtig. Vorausgegangen sind in diesen Fällen
regelmäßig wiederholt Fälle von häuslicher Gewalt. Das Fallmanagement
für Hochrisikofälle bei häuslicher Gewalt ist eine überaus geeignete
Möglichkeit wirkungsvoll gefahrenabwehrend tätig zu werden", erklärte
der Leiter der Polizeiinspektion, Karl-Heinz Brüggemann, den
Zuhörern. Anschließend erläuterte Hiltrud Frese vom Präventionsteam
der Polizei das Projekt. "Es soll eine Optimierung der Bearbeitung
von Fällen häuslicher Gewalt erreicht werden. Die Einschätzung der
Situation für das Opfer durch die Polizei soll inspektionsweit ab
Juni 2016 unter Zuhilfenahme von Checklisten erfolgen. Weiterhin
sollen Fallkonferenzen mit externen Kooperationspartnern mit dem Ziel
einberufen werden, frühzeitig vorhandene Erkenntnisse zu erlangen, um
präventive Maßnahmen zu ergreifen zum Zwecke der Beendigung von
Gewalt und Nachstellung und zur Durchbrechung der Gewaltspirale",
erläuterte Frese weiter die Ziele des Projektes. In einem Vortrag von
Kornelia Krieger von der Frauenberatungsstelle Osnabrück zeigte diese
auf, das in Osnabrück seit einem Jahr das Fallmanagement durchgeführt
werde und mit großer Resonanz angelaufen sei. Sie berichtete über
ihre Erfahrungen im Umgang mit den Checklisten und zeigte auf, wie
wichtig es ist, dass auch andere Institutionen an diesem Projekt
mitarbeiten. "Vielfach ist beispielsweise das Vertrauen zu einer
Beratungseinrichtung größer und der Kontakt enger als zur Polizei, so
dass auch Opfer in einem vertraulichen Gespräch offener sind", so
Kornelia Krieger von der Frauenberatungsstelle Osnabrück.
Kriminalhauptkommissarin Monika Holtkamp von der Polizeiinspektion
berichtete den Zuhörern von ihren Erfahrungen mit dem dort laufenden
Projekt. "Eine enge Vernetzung der verschiedenen Institutionen ist
sehr wichtig und durch den engen Austausch und durch bessere
Absprachen kann eine Risikogefährdung für die Opfer von häuslicher
Gewalt frühzeigt erkannt und reduziert werden", erklärte Monika
Holtkamp.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim
Achim van Remmerden
Telefon: 0591 / 87-104
E-Mail: pressestelle(at)pi-el.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-el.polizei-nds.de
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Datum: 01.06.2016 - 10:21 Uhr
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