PI Goslar: Die Polizei warnt!
(ots) - Auch im Landkreis Goslar boomt der Verkauf von
Fahrzeugen aller Art im Internet - und wird damit für Betrüger
interessant.
Neben den üblichen Betrügereien, bei denen die Verkäufer für nicht
existierende Fahrzeuge, Pkw, Motorräder aber auch landwirtschaftliche
Maschinen, lediglich das Geld kassieren, sind u.a. die nachfolgenden,
aber natürlich nicht abschließenden Betrugsformen, bei denen von
organisierten Tätergruppen ausgegangen werden kann, beim
Fahrzeughandel im Internet bekannt geworden:
Betrug beim Verkauf eines Pkw mittels manipulierter Webseiten
Die Täter bieten hierbei stets bei bekannten Internetplattformen
hochwertige Kfz weit unter dem regulären Marktpreis an. Interessenten
wird nun vorgeschlagen, das Geschäft über einen angeblich sicheren
Treuhandservice der besagten Firmen oder über ein angeblich seriöses
Transportunternehmen abzuwickeln. Tatsächlich bieten beide
Unternehmen jedoch weder Treuhandservice an, noch existieren die
Transportunternehmen. Um die Geschädigten zu täuschen, setzen die
Täter nun professionell programmierte und gestaltete Webseiten ins
Internet, auf denen sich die Geschädigten zum Teil sogar registrieren
bzw. einloggen können. Auf den Webseiten werden Logos der besagten
Internetplattformen platziert - die Aufmachung ist von einem Laien
nicht von der regulären Internetseite zu unterscheiden. Zudem nutzen
die Täter stets Domains, welche auf den ersten Blick auch seriös
wirken, wie z.B. www.zahlungen-mobile.com. Das Geld soll nun an den
angeblichen Treuhandservice bzw. an das angebliche
Transportunternehmen gezahlt werden. Ein Großteil der Transaktionen
wird hierbei über ein Bargeldtransferunternehmen wie z.B. "Western
Union" abgewickelt. Weitere Transaktionen erfolgen via
Auslandsüberweisungen auf verschiedene Konten. Nach dem Geldtransfer
bricht der Kontakt zu den Geschädigten ab.
Betrug beim Verkauf eines Pkw mittels Selbstzahlertrick
Die Täter ermuntern die Geschädigten, mit einem
Bargeldtransferunternehmen (Western Union) den Betrag oder eine
Anzahlung für den Kauf eines Pkw im Internet auf den eigenen Namen
oder den Namen eines Bekannten ins Ausland zu überweisen. Sie
täuschen damit vor, dass nur das Opfer das Geld im Ausland bei dem
Geldinstitut entgegennehmen kann. In Wirklichkeit fälschen die Täter
entsprechende Identitätspapiere und nehmen den Geldbetrag im Ausland
im Empfang. Zu einem Verkauf des angeblich existierenden Fahrzeuges
kommt es nicht.
Betrug beim Kauf von Fahrzeugen mit gefälschten Schecks
Die Täter akzeptieren den Preis eines Fahrzeuges, das zum Verkauf
im Internet angeboten wird, sofort und übersenden einen
(möglicherweise sogar gefälschten) Scheck, der einen überhöhten
Betrag ausweist. Anschließend bitten sie, den Scheck einzulösen und
den Überzahlbetrag mit Bargeldtransfer ins Ausland zu überweisen. Bei
der Überprüfung der Schecks - eine mehrwöchige Überprüfungsdauer ist
im Auslandszahlungsverkehr üblich - stellt es sich heraus, dass der
Scheck wertlos (gefälscht, verfälscht oder gestohlen) ist.
Betrug mit Vermittlungsgebühren
Nachdem ein Autobesitzer seinen Pkw auf einer Internetplattform
anbot, erhielt er eine SMS, in der vorgegeben wurde, ein Käufer sei
gefunden. Bei einem Rückruf bei einer Telefonnummer, die mit 0180-
begann, bekam der Verkäufer von einem Call-Center die Antwort, diese
sei richtig und in Kürze erhalte er weitere Infos per Post. Diese kam
auch, aber nicht mit dem gewünschten Inhalt. Vielmehr wurde er
aufgefordert, "die vereinbarte Vermittlungsgebühr in Höhe von 116
Euro" auf ein Konto bei einer spanischen Bank zu überweisen. Diese
Betrugsform wurde bereits mehrfach angezeigt, zahlreiche Net-Portale
warnen schon vor dieser Masche.
Die Polizei empfiehlt, sich nicht durch besonders günstig
erscheinende Angebote blenden zu lassen. Auch eine Einzahlung über
einen Geldtransferdienst wie beispielsweise Western Union, an sich
selbst oder eine nahestehende Person biete keinen Schutz vor diesen
Betrügern, sie fänden immer einen Weg, an das Geld zu kommen.
Deshalb rät die Polizei:
Werden Sie misstrauisch, wenn ein Anbieter aus dem Ausland hier
ein Fahrzeug verkaufen will, in den neuesten Fällen gab der Betrüger
an, in Dänemark oder Schweden zu wohnen, das Fahrzeug würde aber hier
in der Nähe zum Verkauf bereitstehen.
Zahlen Sie niemals per Vorkasse größere Geldsummen ohne
tatsächlich Sicherheiten an Per-sonen oder Firmen, die Sie nicht
kennen. Seriöse Internetportale stellen Bezahlmöglichkeiten zur
Verfügung.
Wählen Sie stattdessen bei unbekannten Anbietern stets sichere
Zahlungsmethoden (Nachname oder Rechnung).
Lassen Sie sich nicht von professionell wirkenden
Internetauftritten blenden. Diese sagen nicht über die Existenz der
dahinter stehenden Personen oder angebotenen Waren aus.
Siemers, KOK
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Goslar
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 05321/339104
E-Mail: pressestelle(at)pi-gs.polizei.niedersachsen.de
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Datum: 15.06.2016 - 14:48 Uhr
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