"Führerscheinentzug für Schläger"
Die PD Pirmasens geht neue Wege der Kriminalprävention
(ots) -
Mobilität hat für junge Menschen eine hohe Bedeutung. Ein Entzug
des Führerscheins kann deshalb eine persönliche Verhaltensänderung
auslösen. Diese Erkenntnis haben sich bundesweit viele
Polizeibehörden mittlerweile zu Nutze gemacht, um gezielt gegen
jugendliche "Krawallmacher" vorzugehen. Die Polizeidirektion
Pirmasens gehört jetzt auch dazu!
In Absprache mit den Führerscheinstellen der Städte Pirmasens und
Zweibrücken sowie der Kreisverwaltung Südwestpfalz wird ab dem
01.07.2016 auch im Bereich der Polizeidirektion Pirmasens bei
Gewalttaten im öffentlichen Raum der "Lappen" in Gefahr sein oder
wird von den Führerscheinstellen erst gar nicht mehr erteilt.
Jugendlichen ist Mobilität, insbesondere die individuelle Mobilität
mit Auto oder Motorrad, die sie mit Erlangen des Führerscheins
erhalten, wichtiger als vieles andere. Es ist der gefühlte Schritt in
die Unabhängigkeit des Erwachsenseins - und das neuerdings sogar
schon mit 17 Jahren. Die Wegnahme des Führerscheins, und somit der
Verlust dieser "Freiheit", ist deshalb eine Erziehungsmaßnahme mit
hohem Abschreckungspotenzial für aggressive junge Menschen. In
Kaiserslautern wurde das Projekt im vergangen Jahr wirkungsvoll
genutzt, um gezielt gegen jugendliche Straftäter, vorzugehen. Junge
Randalierer, Schläger und Gewalttäter erhielten eine Verwarnung,
ähnlich wie im Fußball: Erst die "Gelbe Karte" und im
Wiederholungsfall die "Rote Karte". In diesem Fall entscheidet die
Führerscheinstelle, ob eine Fahrerlaubnis überhaupt erteilt werden
kann oder ob der Führerschein eingezogen wird. Mit der
Rechtsgrundlage aus dem Straßenverkehrsgesetz werden die Personalien
der jungen Menschen, die wiederholt durch Gewaltexzesse und
Alkoholmissbrauch in der Öffentlichkeit auffallen, von der Polizei an
die Straßenverkehrsbehörden weitergeleitet. Von der
Führerscheinstelle erhalten die Personen per Brief eine "Gelbe
Karte", in der die näheren Umstände der Maßnahme erläutert werden. Im
Wiederholungsfall entscheidet dann die Fahrerlaubnisbehörde über das
Einholen eines "Medizinisch-Psychologischen Gutachtens". Damit wird
festgestellt, ob der Betroffene noch geeignet ist, ein Kraftfahrzeug
im Straßenverkehr sicher zu führen. Mehrere hundert Euro kostet den
Betroffenen dieser, landläufig im Sprachgebrauch bezeichnete
"Idiotentest". Erst nach dem Bestehen kann eine Fahrerlaubnis
beantragt bzw. der Führerschein zurückgegeben werden Tatsächlich
kommt da der einzelne Gewalttäter - wenn er im Besitz einer
Fahrerlaubnis ist oder eine in naher Zukunft erwerben möchte - ins
Nachdenken und überlegt sich zukünftig sein Verhalten in der
Öffentlichkeit. Polizei und Fahrerlaubnisbehörden agieren dabei in
enger Zusammenarbeit.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Pirmasens
Telefon: 06331-520-0
http://s.rlp.de/xam
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Datum: 29.06.2016 - 11:58 Uhr
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