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Seehund gefunden? Kein Fall für den Notruf!

ID: 1480859

(ots) -
Keine Sorge! Es ist nicht außergewöhnlich, wenn Sie am Strand
einen Seehund entdecken - Sie befinden sich in seinem Schlafzimmer.
Seehunde werden im Juni/Juli geboren und liegen oftmals kurzzeitig
alleine am Strand, während das Muttertier auf Nahrungssuche geht. Es
ist ein ganz normaler Vorgang und auch meist kein Grund zur
Beunruhigung. In den letzten Wochen gingen jedoch bei der gemeinsamen
Leitstelle von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten in Wittmund
eine Vielzahl an "Notrufen" über 110 bzw. 112 ein. Teilweise sind
hier 5-6 Anrufe pro Tag und Tier zu verzeichnen. Die meisten von
ihnen sind aber keine wirklichen Notfälle gewesen, sondern lediglich
Meldungen über mutmaßlich verwaiste junge Seehunde (Heuler). Die
vermeintlichen Heuler werden oftmals von besorgten Touristen
gemeldet. "Hier liegt ein Seehund am Strand, ich habe Angst, er
könnte austrocknen" oder "der Seehund scheint krank zu sein, er hat
ganz glasige Augen."

"Sie sollten beim Fund eines Seehundes Ruhe bewahren und die
zuständige Seehundsta-tion anrufen. Die Notrufnummern in diesen
Fällen bitte nicht benutzen, da hierdurch die Telefonleitungen der
Leitstelle belegt werden", so Sarah Gebbiken, Pressesprecherin der
Polizeidirektion Osnabrück.

Die Meldung über die Notrufzentrale ist in diesem Fall sogar ein
Umweg, denn ein Fund von Meeressäugern muss an die zuständige
Koordinierungsstelle, die Seehundstation Nationalpark-Haus in
Norden-Norddeich weitergeben werden. Von dort wird der Einsatz der
ehrenamtlichen Wattenjagdaufseher organisiert. Diese speziell
geschulten Mitarbeiter überprüfen, ob ein Tier tatsächlich Hilfe
braucht oder ob die Chance besteht, dass Mutter und Jungtier wieder
Kontakt zueinander aufnehmen können. Wie bei "menschlichen" Notrufen
auch, ist es auch bei solchen "tierischen" Einsätzen wichtig, dass




Schaulustige sich möglichst vom Ort des Geschehens entfernen.
"Herum-stehende Menschen beunruhigen die Tiere nur und verhindern im
Zweifel, dass die Mutter sich ihrem Jungtier wieder annähern kann",
sagt Dr. Peter Lienau, Leiter der Seehundsta-tion Nationalpark-Haus
in Norddeich. Beachten Sie: Nicht jedes Tier ist auf Hilfe
angewiesen! Deswegen muss jeder Fund indi-viduell geprüft werden! Im
Notfall ist der Fund eines Heulers der Seehundstation in Nord-deich
unter 04931-973330 zu melden. Seehunde sind Wildtiere, letztlich kann
nur ein ge-schulter Mitarbeiter der Seehundstation beurteilen, ob das
Tier wirklich Hilfe benötigt.

Verhalten beim Fund eines vermeintlich verwaisten
Jungtieres(Heulers)

- Abstand halten (300 m).
- Nicht anfassen.
- Fundort verlassen, damit die Mutter ggf. Kontakt zum Jungtier
aufnehmen kann.
- Das Tier muss nicht bewacht werden.
- Im Notfall melden Sie den Fund der Seehundstation unter
04931-973330.
- Die Seehundstation prüft, ob es sich um einen Heuler handelt.

Achtung: Ab jetzt sind die Tiere in freier Wildbahn bereits auf
dem Weg in die Selbststän-digkeit! Die meisten Seehunde werden im
Juni geboren. Da sie nach nur vier bis sechs Wochen Säugezeit
selbstständig und alleine überlebensfähig sind, brauchen die Tiere,
wenn sie keine offensichtlichen Verletzungen haben, in der Regel ab
Ende Juli keine menschliche Hilfe mehr!




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Pressestelle
Sarah Gebbiken
Telefon: 0541/327-1034
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de


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drucken  als PDF  an Freund senden   Meldungen aus den Bereichen Rastatt/Murgtal  Pressemitteilung der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel am 08.07.2016 für den Bereich Salzgitter
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Datum: 08.07.2016 - 10:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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Osnabrück/ Norddeich/ Aurich/ Wittmund



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