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(379/2016) Gewalttätige Ausschreitungen während Kundgebung des sog. "Freundeskreises Thüringen/Niedersachsen" in Göttingen - Sechs Polizeibeamte leicht verletzt, Ermittlungsverfahren eingeleitet

ID: 1491757

(ots) - Göttingen, Albaniplatz Sonntag, 31. Juli 2016

GÖTTINGEN (jk) - Am Rande einer Kundgebung des sog.
"Freundeskreises Thüringen/Niedersachsen" ist es am Sonntagabend
(31.07.16) auf dem Albaniplatz zu gewalttätigen Ausschreitungen
zwischen Angehörigen der linken Szene und Einsatzkräften der Polizei
gekommen. Dabei wurden nach ersten vorliegenden Informationen sechs
Beamte durch Schläge und Tritte leicht verletzt. Zahlen über
verletzte Demonstrationsteilnehmer liegen der Einsatzleitung der
Polizei zurzeit nicht vor.

An der "Freundeskreis"-Versammlung neben der Göttinger Stadthalle
nahmen insgesamt 39 Personen teil. An der angezeigten Gegenkundgebung
im Bereich des Albaniplatzes beteiligten sich nach Schätzung der
Polizei ca. 500 Personen, darunter viele Angehörige des linksextremen
Spektrums.

Noch bevor die Teilnehmer des "Freundeskreises" ihren
Versammlungsort erreicht hatten, kam es im Bereich einer Absperrung
zu einem ersten Zwischenfall, als mehrere Gegendemonstranten
versuchten diese zu übersteigen.

Später gelang es mehreren Demonstranten, über ein privates
Grundstück in den abgesperrten Bereich einzudringen und die Fahrzeuge
der "Freundeskreis"-Teilnehmer kurzfristig zu blockieren. Die
Personen wurden von Einsatzkräften abgedrängt bzw. weggetragen.

Außerdem wurde der Versuch unternommen, die Anfahrtsstrecke des
"Freundeskreises" mit bis zu sechs Traktoren zu blockieren.

Die "Freundeskreis"-Kundgebung begann schließlich gegen 19.00 und
endete gegen 20.30 Uhr.

Während der parallel stattfindenden Gegenkundgebung kam es
wiederholt zu körperlichen Angriffen auf die Einsatzkräfte, so z. B.
bei dem Versuch, die Ausgabe von Wurfgegenständen aus zwei
Depot-Fahrzeugen zu unterbinden. Kurz danach wurde von den Beamten
ein Tatverdächtiger einer gefährlichen Körperverletzung




wiedererkannt. Der Unbekannte soll einen Polizisten an einer
Absperrung mit einer Flasche geschlagen und dabei verletzt haben. Bei
dem anschließenden Zugriff wurden die Einsatzkräfte erneut von
mehreren Angehörigen der linken Szene mit Schlägen und Tritten
attackiert. Dem Ergriffenen gelang so schließlich die Flucht. Bei der
Maßnahme wurde ein Polizist von einem Demonstranten durch einen
gezielten Tritt am Bein verletzt.

Wie schon bei der Kundgebung am 21. Mai vor dem Göttinger Bahnhof
wurden die Einsatzkräfte anschließend aus der Menge heraus erneut mit
Obst und Gemüse sowie dieses Mal zusätzlich auch mit gefüllten
Flaschen beworfen. Hierbei wurden mehrere Einsatzkräfte ebenfalls
leicht verletzt.

Bei einem der gewalttätigen Übergriffe musste ein Beamter zur
Verteidigung von seinem Reizstoffsprühgerät Gebrauch machen. Aus
demselben Grund kam es vereinzelt zum Einsatz des Schlagstockes.

Insgesamt muss festgestellt werden, dass ein beträchtlicher Teil
der Gegendemonstranten von besonders hoher Aggressivität geprägt war.
Immer wieder wurden Polizeibeamte an der Absperrung und auch bei
sonstigen Amtshandlungen angegangen, bedrängt und beleidigt. Mehrfach
wurde versucht, einzelne Beamte in die Menge zu ziehen bzw. zu
isolieren. Bezeichnend ist, dass in der Nacht zum Sonntag von Kräften
der Voraufsicht im Bereich des Albaniplatzes ein mit Steinen
gefülltes Wurfgeschoss-Depot entdeckt worden ist.

Die Polizei leitete diverse Ermittlungsverfahren wegen
Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruchs,
Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das
Versammlungsgesetz (Vermummungsverbot) ein. Eine abschließende
Gesamtzahl aller registrierten Delikte liegt zurzeit noch nicht vor.
Es wird davon ausgegangen, dass sich nach Auswertung des erstellten
polizeilichen Videomaterials die Zahl der Vorgänge noch erhöhen wird.
Hinzukommen zwei beschädigte Einsatzfahrzeuge der
Bereitschaftspolizei. Die genaue Schadenshöhe ist noch unbekannt.

Zum Schutz und zur räumlichen Trennung beider Versammlungen waren
am Sonntag mehrere hundert Beamte im Einsatz.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jasmin Kaatz
Telefon: 0551/491-2017
Fax: 0551/491-2010
E-Mail: pressestelle(at)pi-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-goe.polizei-nds.de


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