Melle - Ermittlungen zu einer Unfallflucht führen zu Drogenhändler
(ots) - Nachdem es am Montag in Melle-Neuenkirchen, zu einem
Verkehrsunfall mit einer Unfallflucht gekommen war, bei dem ein sechs
Jahre alter Junge leicht verletzt wurde (Presseberichterstattung
erfolgte bereits), lag ein Hinweis aus der Bevölkerung vor, dass es
sich bei dem flüchtigen Unfallverursacher um einen 29 Jahre alten
Mann aus Melle-Mitte handeln könnte. Auf Grund dieses Hinweises
suchte eine Funkstreifenwagenbesatzung des Polizeikommissariats Melle
am Dienstag, gegen 18.00 Uhr die Anschrift des Mannes auf, um sein
Fahrzeug auf Unfallspuren zu untersuchen. Als die Beamten die
Anschrift erreichten, war der Mann zunächst nicht zuhause. Er
erschien jedoch einen kurzen Moment später mit seinem Auto. Als er
die Beamten sah, flüchtete er sofort und konnte zunächst entkommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück ordnete das Amtsgericht
Osnabrück eine Sicherstellung und Durchsuchung des PKW sowie die
Durchsuchung der Wohnung des flüchtigen Mannes an. In der mit
Unterstützung eines Schlüsseldienstes gewaltsam geöffneten Wohnung
fanden die Beamten anschließend u. a. 1.188 g Amphetamin, 260 g
Marihuana, 24 Extasytabletten, diverse Cannabispflanzensamen, mehrere
Utensilien für Drogenkonsum (elektronische Feinwaagen,
Verpackungsmaterial für Drogen etc.), 1.490 Euro Bargeld, einige
Smartphones sowie eine Druckluftpistole und ein Druckluftgewehr mit
Munition. Die Gegenstände wurden als Beweismittel sichergestellt.
Zwischenzeitlich war der flüchtige Wohnungsinhaber von einer weiteren
Funkstreifenwagenbesatzung bei Verwandten in Melle angetroffen und
festgenommen worden. Da der Verdacht bestand, dass der Mann zuvor
seinen PKW unter dem Einfluss von Drogen geführt hatte, wurde ihm
eine Blutprobe entnommen. Anschließend verbrachte er den Rest des
Abends und der Nacht in einer Zelle der Dienststelle. Die weiteren
Ermittlungen am Mittwoch ergaben, dass der Mann bereits seit längerer
Zeit keinen Führerschein besitzt. Außerdem war er schon früher wegen
Drogendelikten strafrechtlich in Erscheinung getreten. Im Rahmen
einer kriminaltechnischen Untersuchung des PKW wurde an diesem Spuren
festgestellt, die eindeutig darauf schließen lassen, dass mit diesem
Auto das Kind in Neuenkirchen angefahren worden war. Der Mann wurde
erkennungsdienstlich behandelt und verantwortlich vernommen. In
seiner verantwortlichen Vernehmung machte er keine Angaben zu dem
gegen ihn gerichteten Tatvorwurf. Er lässt sich durch einen
Rechtsanwalt vertreten. Auf Antrag der StA Osnabrück wurde der Mann
dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Osnabrück vorgeführt. Dieser
erließ einen Untersuchungshaftbefehl, der jedoch gleichzeitig unter
Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde. U. a. muss sich der Mann nun
dreimal in der Woche auf der Polizeidienststelle in Melle melden, um
zu verhindern, dass er untertaucht. Auch wenn er zwischenzeitlich
weitere Straftaten begeht, muss er mit einer sofortigen Inhaftierung
bis zu seiner Gerichtsverhandlung rechnen.
Gegen den Mann werden nun Ermittlungsverfahren wegen
Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in einer nicht geringen Menge
unter Mitführung von Schusswaffen, unerlaubten Entfernens vom
Unfallort, zweimaliges Fahren ohne Fahrerlaubnis und Fahrens unter
Drogeneinfluss geführt.
Die Ermittlungen dauern an. Insbesondere werden die
sichergestellten Drogen an das Landeskriminalamt Niedersachsen zur
kriminaltechnischen Untersuchung (Bestimmung des Wirkstoffgehaltes)
übersandt.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Osnabrück
Anke Hamker
Telefon: 0541/327-2072
E-Mail: pressestelle(at)pi-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-os.polizei-nds.de
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Datum: 03.08.2016 - 17:38 Uhr
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