Fahrräder und Steine auf Autobahn - Sonderkommission ermittelt - Belohnung
(ots) -
Braunschweig, 16.09.2016
Mit einer erneuten Öffentlichkeitsfahndung, neuen Erkenntnissen
und einer Belohnung von 5000 Euro, versucht die Polizei weiterhin den
oder die Täter zu ermitteln, die Gegenstände auf die Autobahn 39
verbracht haben und damit Autofahrer in Lebensgefahr brachten. Die
Polizei hat eine Sonderkommission gebildet, die sich mit der
Aufklärung befasst. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen des
Verdachts von versuchten Tötungsdelikten eingeleitet. Bislang geht es
um sechs im Jahr 2016 bekannt gewordene Fälle im Bereich der
sogenannten "Geitelder Brücke", wobei der letzte Vorfall am 21. Juni
2016 am gefahrenträchtigsten war. Täter hatten in beiden
Fahrtrichtungen zwischen Salzgitter-Thiede und der Brücke Geitelder
Straße zehn bis fünfzehn Kilogramm schwere Feldsteine deponiert, um
offenbar Unfälle mit schweren Folgen auszulösen. Zwei Autos waren
gegen 00.45 Uhr auf dem linken Fahrstreifen der Autobahn in Richtung
Braunschweig gegen das Hindernis auf der Fahrbahn geprallt. Ein
42-Jähriger konnte sein Fahrzeug beschädigt auf dem Standstreifen zum
Halten bringen. Ein 41 Jahre alter Fahrer verlor die Kontrolle über
seinen Wagen und kam im Graben zum Stehen. Die weiteren Insassen
dieses PKW, eine Mutter mit ihren zwei Kindern, wurden vom
Rettungsdienst betreut, blieben aber unverletzt. Bei der Anfahrt zum
Unfallort kollidierte auch ein Streifenwagen der Autobahnpolizei mit
einem etwa Fußball großen Stein, der mitten auf der Gegenfahrbahn in
Richtung Salzgitter lag. Der Sachschaden liegt bei über
einhunderttausend Euro. (wir berichteten) Seit Januar gab es weitere
folgende Zwischenfälle, die wahrscheinlich dem oder den selben Tätern
zugerechnet werden können. Am 20. Januar 2016 wurden zwei Fahrräder
offenbar von der Brücke geworfen. Mehrere Verkehrsteilnehmer
überfuhren eins davon, zeigten aber keine Schäden an. Bereits in der
Nacht zuvor war ein Fahrrad von einer Funkstreife bemerkt und von der
Fahrbahn entfernt worden. Am 04. Februar 2016 überfuhren mehrere
Fahrzeuge kurz nach der Brücke der Kreisstraße 14 zwischen
Salzgitter-Bleckenstedt und Lebenstedt ein auf der Überholspur
liegendes Fahrrad. In der folgenden Nacht, am 05. Februar 2016,
konnte der Fahrer eines Kleintransporters gerade noch einem auf der
Fahrbahn liegenden Fahrrad ausweichen. Ermittlungen ergaben, dass das
Rad in der Nacht zuvor in Braunschweig am Studentenwohnheim Bienroder
Weg gestohlen worden war. Am 15. April 2016 rammte ein Sattelzug
einen auf der Fahrbahn befindlichen Einkaufswagen. Dieser gehört zur
Rewe-Filiale am Wendenring. Die Taten ereigneten sich immer nachts in
der Zeit zwischen etwa 23.30 und 02.00 Uhr. Die Sonderkommission hat
nun insbesondere folgende Fragen: 1. Wer kann Angaben zu Herkunft der
drei Fahrräder machen, die am 20. Januar 2016 eine Rolle spielten? Es
handelt sich um ein grünes 26-Zoll Herrenrad, Marke "Vaterland" mit
Kettenschaltung, ein grünes 26-Zoll-Hollandrad Super Sport. Das
hintere Schutzblech ist zum Teil weiß lackiert, das Rücklicht falsch
montiert, ein 26-Zoll silberfarbenes Herrenrad mit einer doppelten
oberen Rahmenstange, Kettenschaltung und viereckigem Tacho. 2. Wer
hat in der Nacht zum 05. Februar 2016 möglicherweise den Diebstahl
des weißen Rades , Marke" Hercules" am Studentenwohnheim Bienroder
Weg 54 beobachtet oder Personen gesehen, die mit dem Rad unterwegs
waren? 3. Wer hat jemanden beobachtet, der vor dem 15. April 2016 am
Rewe-Einkaufsmarkt einen Einkaufswagen entwendet hat? Dieser dürfte
in der Nähe in ein entsprechend großes Fahrzeug verladen worden sein,
um den Wagen zur Autobahn zu verbringen. 4. Wer hat zu den
beschriebenen Tatzeiten verdächtige Personen oder Fahrzeuge
insbesondere im Bereich der Brücke Geitelder Straße beobachtet? 5.
Wer hat in der Nacht zum 21. Juni 2016 um Mitternacht herum Personen
gesehen, die sich nahe der Autobahn aufhielten oder kurz auf der
Fahrbahn stoppten, um dort Steine abzulegen? Aufgrund des Gewichtes
gehen die Ermittler davon aus, dass diese nicht über weite Strecken
getragen wurden. Auch die Auslobung einer Belohnung von 5000 Euro
könnte Ansporn für eventuelle Mitwisser sein, sich der Polizei zu
offenbaren. Über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung wird
unter Ausschluss des Rechtsweges entschieden. Sie ist ausschließlich
für an der Straftat nicht beteiligte Privatpersonen und nicht für
Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer
Handlungen gehört. Hinweise bitte an Kriminaldauerdienst
Braunschweig, Tel. 0531/476 2516.
Rückfragen bitte an:
Polizei Braunschweig
PI Braunschweig, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0531/476-3034 und -3033
Fax: 0531/476-3035
E-Mail: pressestelle(at)pi-bs.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei-braunschweig.de
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Datum: 16.09.2016 - 16:00 Uhr
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