Betrüger geben sich am Telefon als Staatsanwälte und Polizisten aus
(ots) - Kreiensen - Donnerstag, 6. Oktober 2016
KREIENSEN (fal) - Am Dienstag (04.10.2016) wurde eine 83 Jahre
alte Frau aus Kreiensen Opfer von Telefonbetrügerin. Die Rentnerin
erhielt kurz hintereinander mehrere gut aufeinander abgestimmte
Anrufe von Unbekannten, die sich als Staatsanwältin und als
Polizeibeamte ausgaben. Letztendlich überwies die 83-Jährige in der
Göttinger Filiale des Geldüberweisungsdienstleisters MoneyGram einen
Betrag in Höhe von mehreren tausend Euro unwiederbringlich in die
Türkei.
Am Dienstagmittag erhielt die Rentnerin den ersten Anruf. Eine
Frau stellte sich als Staatsanwältin Berger, Amtsgericht Berlin, vor.
Mit dem Vorwurf die Rentnerin habe ein Gewinnspiel nicht
ordnungsgemäß beendet, begann sie das Gespräch. Die Rentnerin müsse
daher eine Strafe in Höhe von mehreren tausend Euro zahlen. Bevor die
angebliche Staatsanwältin auflegte, teilte sie noch mit, dass sie in
dieser Sache ein Fax an die Kreiensener Polizeidienststelle geschickt
habe.
Nachdem die Betrügerin aufgelegt hatte, meldete sich auch prompt
ein weiterer Krimineller und gab sich als Polizeibeamter der
Kreiensener Dienststelle aus. Er teilte mit, dass er ein Fax aus
Berlin erhalten habe. Zudem wiederholte auch er die Aufforderung, die
Strafe zu bezahlen.
Nach diesem Gespräch rief erneut die falsche Staatsanwältin an und
forderte unmissverständlich, dass die Strafe bezahlt werden müsse.
Die Rentnerin machte sich daraufhin auf und hob das geforderte
Bargeld von ihrem Konto ab. Zu Hause angekommen, erhielt die
83-Jährige einen erneuten Anruf von der Betrügerin. Die falsche
Staatsanwältin teilte nun mit, dass man ein örtliches Taxiunternehmen
beauftragt habe, die Kreiensenerin nach Göttingen zu fahren.
Die Rentnerin stieg wie befohlen vor der Haustür in das wartende
Taxi ein und ließ sich nach Göttingen bringen. Hier überwies sie in
der Groner Straße bei dem Geldüberweisungsdienstleister MoneyGram
mehrere tausend Euro in die Türkei.
Nach ihrer Rückkehr erhielt die 83-Jährige noch einen letzten
Anruf der angeblichen Staatsanwältin, in dem die Referenznummer der
Überweisung abgefragt wurde. Danach meldeten sich die Kriminellen
nicht mehr.
Noch am Abend wuchs bei der Rentnerin die Skepsis, ob alles mit
rechten Dingen zugegangen ist. Am nächsten Morgen rief sie bei der
Kreiensener Polizei und musste feststellen, dass sie Opfer von
Betrügern geworden war.
Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen Betruges wurde
eingeleitet. Erfahrungsgemäß agieren diese Täter per Telefon aus der
Türkei heraus. Eine Auslandsvorwahl kann man auf dem Display des
Telefons aber nicht erkennen. Die Täter sind technisch in der Lage,
jede gewünschte Rufnummer anzeigen zu lassen, auch eine ortsnahe
Vorwahlnummer.
Die Polizei rät bei derartigen Anrufen, diese umgehend
abzubrechen. Keine Staatsanwaltschaft, keine Polizei oder jede andere
deutsche Behörde erteilt mündliche Zahlungsaufforderungen. Nach
derartigen Anrufen wird dringend geraten, den Kontakt zu Verwandten,
Nachbarn, Freunden oder der nächstgelegenen Polizeidienststelle zu
suchen. In einem kurzen Gespräch wird sich schnell herausstellen,
dass es sich bei den Anrufern nur um Betrüger handeln kann.
Insbesondere sollte man bei geforderten Auslandsüberweisungen
hellhörig werden. Die überwiesenen Beträge sind in der Regel
unwiederbringlich verloren.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Northeim/Osterode
Pressestelle
Telefon: 05551/7005 200
Fax: 05551/7005 250
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Datum: 06.10.2016 - 14:27 Uhr
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