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Polizeizeichner - ein Beruf und eine Berufung. Kriminalhauptkommissar Dirk Scheerle sprach im Polizeimuseum Niedersachsen

ID: 1533539

(ots) -
Rund 7,35 Milliarden Menschen leben auf der Erde - und jeder hat
ein einzigartiges Gesicht. Diese Erkenntnis ist Grundlage der Arbeit
von Dirk Scheerle, Phantombild-Experte des LKA Niedersachsen. Vor
mehr als 30 Besucherinnen und Besuchern sprach er am
Dienstagabend(11.10.) im Polizeimuseum Niedersachsen in
Nienburg/Weser über seine Arbeit und die Bedeutung des Phantombildes
für die polizeiliche Fahndung.

Phantombilder entstehen auf Grundlage subjektiver Wahrnehmungen
von Zeugen und der subjektiven Interpretation des Beschriebenen durch
den Phantomzeichner. Und dennoch hat sich das Phantombild als
Hilfsmittel der polizeilichen Fahndungsarbeit als erfolgreich
erwiesen. Die Erklärung für diesen Erfolg liegt tief in der
menschlichen Psyche verborgen.

Der Vortrag fand im Rahmen der Ausstellung "Soko S - Die Jagd nach
dem Bomben-Attentäter von Bremen und Eystrup" statt. Ausgehend vom
Phantombild mit dem 1951 der Paketbomben-Mörder Erich von Halacz
identifiziert wurde, nahm Scheerle seine Zuhörerinnen und Zuhörer mit
auf eine Zeitreise durch die Entwicklung des Phantombildes in der
Fahndungsarbeit. Er skizzierte dessen Etablierung als
Fahndungshilfsmittel sowie die technischen Entwicklungen seit damals:
Bis heute hat der Kohlestift noch nicht ausgedient, doch auch die
Arbeit am Tablett und mit 3-D-Darstellungen sind keine Zukunftsmusik
mehr.

Besonders betonte Scheerle den menschlichen Aspekt seiner Arbeit:
Als Polizeizeichner sitzt er ständig Opfern oder Angehörigen von
Opfern gegenüber. So geht mit dem Phantombildzeichnen eine enorme
emotionale Belastung für die Zeugen einher, die viel
Einfühlungsvermögen verlangt.

Auch die Ermittler lassen ihre offenen Fälle nicht los: Zu
Scheerles Arbeitsbereich gehört ebenfalls das "Aging", bei dem Fotos
oder Phantombilder "gealtert" werden. Diese Methode wird unter




anderem bei der Vermisstensuche angewandt, etwa im noch offenen Fall
der seit 2001 verschwundenen Katrin Konert.

Das Phantombild steht nicht allein, sondern bettet sich als
Puzzleteilchen in die Fahndungsarbeit ein. Nur im Zusammenspiel mit
anderen Fahndungshilfsmitteln und in enger Zusammenarbeit mit
Kolleginnen und Kollegen, kann es zum Erfolg einer Ermittlung
beitragen.

Der Vortrag war sehr gut besucht. Ein angehender Polizeistudent
reiste extra aus Nordenham an, um dem Experten zu lauschen. Mit
seiner großen Leidenschaft für seinen Beruf überzeugte Scheerle alle
Zuhörerinnen und Zuhörer.




Rückfragen bitte an:

Polizeiakademie Niedersachsen
Inka Gieseler-Wehe
Telefon: 0441 - 790 3230
E-Mail: pressestelle(at)akademie.polizei.niedersachsen.de
http://www.pa.polizei-nds.de

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Datum: 13.10.2016 - 12:44 Uhr
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