Ermittlungen ergaben: 40-Jähriger wollte helfen und wurde brutal niedergeschlagen
(ots) - Hagen. Die Hintergründe des am 30.10.2016 in der
Nähe der Discothek Pam Pam in Hagen schwer verletzten Hageners
konnten im Laufe der Ermittlungen mittlerweile annähernd geklärt
werden. Die Polizei ermittelt nun gegen einen 33-jährigen
Bremerhavener wegen des Verdachts einer schweren Körperverletzung.
Die Staatsanwaltschaft Stade hat beim zuständigen Amtsgericht u.a.
einen Beschluss für die Durchsuchung beim Verdächtigen erwirkt.
Hierbei wurde auch ein Schlagwerkzeug aufgefunden und für weitere
Untersuchungen beschlagnahmt. Gemäß Zeugenaussagen wollte der Hagener
einen Streit schlichten. Dabei kam es zu einer Schlageinwirkung gegen
ihn, wodurch er zu Boden stürzte und sich dabei lebensgefährliche
Kopfverletzungen zuzog. Nach wie vor befindet sich der couragierte
Helfer in Lebensgefahr.
Die Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führten, sind auch
aufmerksamen Zeugen zu verdanken. Sie folgten Zeugenaufrufen in
sozialen Netzwerken und trugen dadurch, dass sie entsprechende
Informationen umgehend an die Polizei weitergaben, maßgeblich an der
Klärung des Tatgeschehens mit bei. Ins Visier der Ermittler geriet
auch eine junge Disco-Gängerin. Inwiefern sie mit dem Tatgeschehen in
Verbindung steht, muss noch geklärt werden. Die Ermittlungen dauern
an.
"Wir alle können in jeder alltäglichen Situation von einem auf den
anderen Moment gefordert sein, Zivilcourage zu zeigen, wenn jemand
dringend Hilfe benötigt. Wegsehen ist im Zweifel immer die
schlechteste Alternative. Schon ein Anruf bei der Polizei kann Leben
retten", appelliert die Sprecherin der Polizeiinspektion Cuxhaven.
"Was geht's mich an?", "Was kann ich schon tun?" und: "Gibt es da
nicht andere, die für so etwas zuständig sind?" Es sind immer die
gleichen Fragen und Einwände, mit denen sich "Gaffer" oder
"Weggucker" rechtfertigen, die - untätig - Zeuge einer Straftat
geworden sind.
SICHERLICH: Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit und ein (allenfalls
von Sensationsgier unterbrochenes) Desinteresse am Schicksal des
Nächsten sind in unserer Gesellschaft häufig anzutreffen. Und klar
ist auch, dass diese Phänomene ein Klima begünstigen, in dem es
Straftätern leicht fällt, weitgehend unbehelligt zu agieren.
Trotzdem: Das ist nur die eine Seite der Medaille...Viele von uns
fühlen sich betroffen und wollen helfen, wenn andere belästigt,
beraubt oder bedroht werden.
Dennoch bleibt die Hilfe oft aus: Einmal, weil es am Wissen fehlt,
ob und - wenn ja - wie geholfen werden kann. Und zum Zweiten, weil
viele sich vor jenen Unannehmlichkeiten fürchten, die das eigene
Engagement mit sich bringen könnte.
So kann jede(r) helfen:
1. Gefahrlos handeln
2. Mithilfe fordern
3. Genau hinsehen
4. Hilfe holen
5. Opfer versorgen
6. Als Zeuge mithelfen
Quelle: www.aktion-tu-was.de
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Cuxhaven
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anke Rieken
Telefon: 04721/573-404
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Datum: 21.11.2016 - 15:20 Uhr
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