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Arbeitskreis "Wildunfälle" tagt bei der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg

ID: 1558778

(ots) -
Die hohe Zahl der Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung
(Wildunfälle) im Landkreis Waldeck-Frankenberg ist der Grund für die
Einrichtung eines Arbeitskreises "Wildunfälle" der bereits seit Nov.
2009 besteht. Er setzt sich aus Vertretern von Hessen-Mobil,
Kreisgenossenschaft, Jägerschaft, Hessen Forst, der
Straßenverkehrsbehörde und der Polizei zusammen. Der Arbeitskreis
trifft sich zweimal jährlich mit dem Ziel, Maßnahmen zu ergreifen, um
die Zahl der Wildunfälle zu verringern. Damit soll die
Verkehrssicherheit für Mensch und Tier erhöht werden.

Der Arbeitskreis beschloss ein ganzes Maßnahmenbündel, um dieses
Ziel zu erreichen: In einem ersten Schritt wurden die polizeilich
registrierten Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung erfasst und
visualisiert, um Unfallschwerpunkte zu erkennen. Der Schilderwald
wurde ausgedünnt und das Zeichen 142 (Wildwechsel) nur an den
unfallträchtigen Strecken belassen. An verschiedenen Standorten
installierte Hessen-Mobil große Warnschilder "Könnten Sie jetzt noch
bremsen?" Zu besonders unfallträchtigen Zeiten wird in der örtlichen
Presse auf die Wildunfallgefahr während der Brunft- und Blattzeiten
hingewiesen. Als überaus vielversprechend gilt das Anbringen von
blauen Wildwarnreflektoren an besonders unfallträchtigen Strecken.
Zwischenzeitig wurden Wildwarnreflektoren im Wert von etwa 10.000
Euro eingebaut. Die Finanzierung erfolgte durch die
Sparkassenstiftung und mit freundlicher Unterstützung der
Hegegemeinschaften, einem Zusammenschluss der Jagdpächter und
Jagdrechtsinhabern.

Wenn man sich die Zahlen aus der Verkehrsunfallstatistik im
Landkreis Waldeck-Frankenberg unreflektiert betrachtet, kann man zu
dem Schluss kommen, dass diese Maßnahmen nicht greifen.

Im Jahr 2015 verzeichnet die Statistik insgesamt 1385 Wildunfälle.




Das sind 33,8 % an der Gesamtzahl der Unfälle (3927). Diese Zahl
bedeutet die höchste Zahl der Wildunfälle seit Einführung des
Arbeitskreises.

JahrGesamtzahl UnfälleWildunfälleProzentanteile
20113974114030,9
20123783132635,1
20133727121132,5
20143803132834,9
20153927138533,8

Die Vertreter des Arbeitskreises "Wildunfälle" ziehen aber andere
Schlüsse:

Sandra Theiß vom Regionalen Verkehrsdienst der Polizei: "Blaue
Wildwarnreflektoren sind bereits in anderen Regionen eingesetzt. In
Thüringen wurde das Projekt wissenschaftlich begleitet und man
stellte fest, dass das Wild die blauen Reflektoren deutlich besser
wahrnimmt als die weißen oder roten Reflektoren. An den Teststrecken
in Thüringen konnte ein Rückgang der Wildunfälle von bis zu 30 %
registriert werden. Auf Teststrecken im Schwarzwald sind sogar noch
bessere Ergebnisse erzielt worden. Auch im benachbarten
Schwalm-Eder-Kreis und Marburg-Biedenkopf wurde auf den mit blauen
Reflektoren versehen Streckenabschnitten eine Verringerung der
Wildunfälle um 50 % erzielt".

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg zeigt sich diese Verringerung der
Wildunfallzahlen noch nicht so deutlich. Wenn auch die Gesamtzahl der
Wildunfälle auf nunmehr 3927 gestiegen, ist die Zahl der Wildunfälle
auf den mit blauen Reflektoren versehenen Streckenabschnitten
rückläufig. Die Statistik verzeichnet dort einen Rückgang um 8 %.

Die Mitglieder des Arbeitskreises sind sich einig: "Die
ergriffenen Maßnahmen müssen langfristig betrachtet werden. Deshalb
sind wir zuversichtlich, dass die Zahlen in diesen Bereichen weiter
rückläufig sein werden. Ziel muss es sein, alle Strecken mit blauen
Wildwarnreflektoren auszurüsten. Dadurch würde die Verkehrssicherheit
für Mensch und Wild deutlich erhöht".

Volker König Polizeihauptkommissar




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg
Pommernstr. 41
34497 Korbach
Pressestelle

Telefon: 05631/971 160 oder -161
Fax: 05631/971 165
E-Mail: pp-poea-korbach-ast.ppnh(at)polizei.hessen.de
http://www.polizei.hessen.de

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