Kontrolleure zockten Fahrgäste ab und betrogen so die S-Bahn Berlin GmbH
(ots) - Im Auftrag der Berliner Staatsanwaltschaft
ermittelt die Bundespolizei gegen mehrere Fahrkartenkontrolleure, die
in Berlin Fahrgäste der S-Bahn betrogen haben sollen.
Einigen Mitarbeitern eines Sicherheitsunternehmens wird Betrug und
Unterschlagung vorgeworfen. Sie sollen wiederholt, insbesondere von
Touristen aus dem In- und Ausland, betrügerisch Geld erhoben und
selbst einbehalten haben. So ergaben intensive Ermittlungen, dass die
Opfer den Tatverdächtigen Bargeld als erhöhtes Beförderungsentgelt
aushändigten, dafür aber keine Quittung erhielten. Die betroffenen
Mitarbeiter der durch die von der S-Bahn Berlin GmbH zur
Fahrkartenkontrolle eingesetzten Sicherheitsfirma WISAG haben dabei
ganz gezielt nach ausländischen Touristen Ausschau gehalten, die mit
den hiesigen Beförderungsbestimmungen nicht vertraut waren. Dabei
agierten die Täter mit unterschiedlichen modi operandi. So machten
sie zum Beispiel bei Feststellungen von Reisenden ohne gültige oder
entwertete Tickets nicht von den gültigen Kulanzbestimmungen
Gebrauch, sondern setzten die ertappten Reisenden unter Druck und
forderten vehement die Zahlung des Erhöhten Beförderungsentgeltes von
60 Euro ohne dafür eine Quittung auszustellen und das Geld
abzurechnen.
Durch Hinweise und Anzeigen von verschiedenen Reisenden nahm die
Bundespolizei sehr aufwendige Ermittlungen, die eng und
vertrauensvoll in Abstimmung mit den betroffenen Unternehmen WISAG
und S-Bahn Berlin GmbH geführt wurden, auf und kam den
Tatverdächtigen so auf die Spur. In erster Konsequenz reagierte das
betroffene Sicherheitsunternehmen und suspendierte mehrere
Mitarbeiter.
Der Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin Thomas
Striethörster fand klare Worte: "Ich bin froh, dass wir Hinweise
erhalten haben und so die Ermittlungen aufnehmen konnten. Das
Abzocken durch die Mitarbeiter des privaten Sicherheitsunternehmes
ist ein absolut sozialschädliches und häßliches Verhalten. Hier wurde
ein Vertrauen ausgenutzt, das nun wieder zurückgewonnen werden muss."
Die Ermittlungen dauern an.
Hinweise der Bundespolizei Die Bundespolizei geht davon aus, dass
der Großteil der Kontrolleure ihre Arbeit ordnungsgemäß macht.
Sollten allerdings Reisende, die ohne gültigen oder entwerteten
Fahrschein unterwegs sind in einer Kontrollsituation keine Quittung
erhalten oder etwas anderes suspekt vorkommen, dann sollten sie die
Polizei hinzurufen.
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Datum: 23.01.2017 - 14:15 Uhr
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