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Kampf gegen Einbrecherbanden: Internationale Expertentagung der Polizei in Lingen/Ems

ID: 1602212

(ots) -
- Intensiver Informationsaustausch im Grenzkorridor wichtig -
Polizeichefs loben gute Zusammenarbeit - Zentrale
Ermittlungsgruppe als europäisches Projekt einmalig in
Deutschland - Mehrere Tatserien durch überregionalen
Datenaustausch bereits aufgedeckt -

Seit heute veranstaltet die Polizeidirektion Osnabrück im
Ludwig-Windhorst-Haus in Lingen/Ems eine internationale Tagung mit
rund 30 Experten der Polizeibehörden aus Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen, Bundeskriminalamt, Europol, Bundespolizei sowie
den Niederlanden. Ziel der zweitägigen Konferenz ist die Optimierung
der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des
Wohnungseinbruchdiebstahls. Besonders im Fokus: Die Aufdeckung und
Zerschlagung krimineller Netzwerke mobiler Einbrecherbanden im
Dreiländereck von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den
Niederlanden - allen voran durch die neu eingerichtet
Ermittlungseinheit "Zentrale Ermittlungsgruppe
Wohnungseinbruchdiebstahl (ZEG WED)".

Das sowohl in Niedersachsen als auch im Bund einzigartige Projekt
der Polizeidirektion Osnabrück verzeichnet unterdessen erste Erfolge:
In den ersten zwei Monaten seit Gründung des Ermittlerteams konnten
33 Taten mit Tatorten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,
Schleswig-Holstein, Belgien, Niederlande und Rheinland-Pfalz
aufgeklärt und sieben mutmaßliche Einbrecher festgenommen werden.
Erstes Fazit der Ermittler: Das Erkennen von Tatzusammenhängen durch
die Analyse und Auswertung überregionaler Taten, lege oftmals den
Grundstein für die sich anschließende Ermittlungsarbeit. "Durch die
überregionale Auswertung von Daten in der ZEG WED, konnten bereits
mehrere Einbruchserien erkannt und aufgeklärt werden", sagte Jörg
Bockstiegel, Leiter der seit Mitte Oktober 2016 neu eingerichteten
Ermittlungsgruppe. Überregionale Analyse bedeute, dass in die




Betrachtung nicht nur niedersächsische Erkenntnisse, sondern auch
bundes- und europaweite Erkenntnisse in die Auswertung einfließen, so
Bockstiegel.

In diesem Sinne war der Ausbau des Austausches relevanter
polizeilicher Daten - speziell mit den beteiligten Projektpartnern
der Politie Eenheid Oost-Nederland, Politie Eenheid Noord-Nederland
und der Bundespolizei - ein Kernthema der Tagung in Lingen/Ems. Auch
die anwesenden Vertreter des BKA und Europol zeigten sich äußerst
interessiert an der Veranstaltung und der Arbeit der ZEG WED und
stellten ihrerseits am Montag die Notwendigkeiten und Erkenntnisse
aus bundesweiter und europäischer Sicht dar. Das Kriminologische
Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) ist ebenfalls in Lingen/Ems
mit von der Partie, um auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse
reisender Einbrecherbanden bei der praktischen Arbeit der Ermittler
zu berücksichtigen. Am morgigen Tag wird der internationale Austausch
fortgesetzt.

Die Leiter der beteiligten Polizeiorganisationen Bernhard Witthaut
(Polizeipräsident Polizeidirektion Osnabrück), Dr. Martin Kuhlmann
(Präsident Bundespolizeidirektion Hannover), Stoffel Heijsman (Leiter
Politie Eenheid Oost-Nederland) und Ronald Zwarter (stellv. Leiter
Politie Eenheid Noord-Nederland), nahmen am Montagnachmittag an der
Veranstaltung teil. Sie lobten die gute Zusammenarbeit und waren der
Meinung, dass die Kooperation bei der Auswertung und Zulieferung
relevanter Daten aus den eigenen Zuständigkeitsbereichen der richtige
Weg sei, professionellen Täterbanden auf die Schliche zu kommen. Die
Kooperation werde noch weiter ausgebaut und intensiviert, so die
Polizeichefs.

Erstmals können im "Dreiländereck" Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden umfänglich Daten mobiler
Täterbanden analysiert, ermittlungsrelevante Informationen
ausgetauscht und die hieraus gewonnenen Ergebnisse für die operative
Ermittlungsarbeit genutzt werden. Die Informationen werden nicht nur
ausgewertet und zur Verfügung gestellt, sondern unmittelbar als
Grundlage anschließender Ermittlungen genutzt. Die Europäische Union
fördert in Osnabrück die neuen Strukturen der ZEG WED im Kampf gegen
Einbrecher mit 600.000 Euro. "Schaffung grenzüberschreitender
Strukturen zur Bekämpfung überörtlich agierender Tätergruppen im
Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahl", wird für die Dauer von drei
Jahren über das EU-Programm "Innerer Sicherheitsfonds" in Kooperation
mit der Bundespolizei und der niederländischen Politie sowie in
Zusammenarbeit mit dem BKA und Europol bezuschusst. Auf der Grundlage
dieser neuen Strukturen der Zusammenarbeit, bearbeitet die neue
schlagkräftige Ermittlungseinheit, bestehend aus bis zu 15 Ermittlern
und vier Analysten, von Osnabrück aus in enger Abstimmung mit den
Staatsanwaltschaften überregionale Fälle bzw. Fallserien. Schwerpunkt
der polizeilichen Arbeit bilden dabei die überregionalen mobilen
Täterbanden. Weitere Ziele sind Brennpunkte oder auch neue Phänomene
der Tatbegehungen frühzeitig zu erkennen, um daraus nicht nur
Ermittlungsansätze zu generieren, sondern auch Präventionsmaßnahmen
sowie Konzepte nachhaltig anzupassen und weiterzuentwickeln.

Hierzu erklären die Leiter der am ISF-Projekt beteiligten
Polizeibehörden:

Leiter der Polizeidirektion Osnabrück, Polizeipräsident Bernhard
Witthaut:

"Mit den neuen Strukturen und den daraus generierten
Ermittlungsansätzen in Verbindung mit der neuen "Zentralen
Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruchdiebstahl" bauen wir unsere Arbeit
im Kampf gegen Wohnungseinbrüche noch einmal deutlich aus. Die
Netzwerke der Kriminalität der international vorgehenden Täter haben
sich geändert. Wir wollen diese organisierten Strukturen von
Täterbanden aufbrechen."

Leiter der Bundespolizeidirektion Hannover, Dr. Martin Kuhlmann:

"In einem Raum des Rechts, der Sicherheit und der Freiheit, in dem
es keine Binnengrenzkontrollen mehr gibt, kann es nicht sein, dass
sich Kriminelle diese Vorzüge ungehindert zu nutze machen. Um dies zu
verhindern, aber zumindest deutlich zu erschweren, ist die
Bundespolizei der Polizeidirektion Osnabrück und der niederländischen
Politie im Rahmen ihrer Zuständigkeit ein verlässlicher Partner."

Stellv. Leiter der Politie Eenheid Noord-Nederland, Ronald
Zwarter:

"Informationen teilen macht den Unterschied. Für eine Bekämpfung
der mobil agierenden Banden, die schnell die Orte wechseln und
dadurch innerhalb der eigenen Region manchmal schnell wieder
verschwinden, ist der Informationsaustausch zwischen den Regionen und
den Ländern von erheblicher Bedeutung. Auf diese Art wird die
strukturierte Vorgehensweise dieser Tätergruppierungen transparenter
und wir machen den richtigen Schritt im Ermittlungsbereich, als auch
im Bereich der präventiven Maßnahmen. Mit diesem Projekt haben wir
einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht."

Leiter der Politie Eenheid Oost-Nerderland, Stoffel Heijsman:

"Neben der bestehenden binationalen Kooperation in Bad Bentheim -
im Grenzüberschreitenden Polizeiteam - ist dies ein weiterer Anreiz
für die internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von
Kriminalität. Statt auf Ereignisse zu reagieren, optimieren wir
künftig eine proaktive, Informations-gesteuerte Vorgehensweise. Wenn
ein starker Verdacht gegen kriminelle Tätergruppierungen vorliegt,
dann werden wir diese in Zusammenarbeit mit unseren Partnern
festnehmen. In erster Instanz werden wir dabei unser Augenmerk auf
die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls richten. In der Zukunft
aber auch auf die Aufdeckung und Zerschlagung von mobiler Täterbanden
mit anderen Zielrichtungen."




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
Mobil: 0171-4157949
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

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drucken  als PDF  an Freund senden    Pressemitteilung der Polizeidirektion Main-Taunus vom Montag, 30. Januar 2017
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Datum: 30.01.2017 - 14:27 Uhr
Sprache: Deutsch
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