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+++ Die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 vor +++

ID: 1612100

(ots) -
++ Nahezu unveränderte Kriminalitätsbelastung in der Stadt
Oldenburg und dem Landkreis Ammerland - Wohnungseinbrüche auch in der
hiesigen Region ein zunehmendes Problem ++

Die Kriminalitätslage im Zuständigkeitsbereich der
Polizeiinspektion

- dieser umfasst die Stadt Oldenburg und den Landkreis

Ammerland - stellt sich in ihrer Gesamtbetrachtung nahezu
unverändert im Vergleich zum Vorjahr dar. Mit 19929 registrierten
Delikten sind es zwar etwa 300 mehr als im Jahr 2015 (19611), jedoch
wurden das vierte Jahr in Folge weniger als 20000 Taten erfasst. Dies
ist vor dem Hintergrund des Bevölkerungswachstums umso erfreulicher,
da die so genannte Häufigkeitszahl - sie bemisst die Straftaten
hochgerechnet auf jeweils 100000 Einwohner und stellt somit einen
anerkannten Belastungsindex dar - mit 6986 im Vergleich zum Vorjahr
(6983) fast unverändert bleibt.

"Natürlich ist jede Straftat eine zu viel, da hinter jeder Zahl
auch ein Opfer steht, trotzdem kann man mit der - für manche so nicht
erwarteten - fast unveränderten Kriminalitätsbelastung in unserer
Region einverstanden sein", so Polizeidirektor Thomas Weber, Leiter
des Zentralen Kriminaldienst in Oldenburg. "Dass es sich beim
Landkreis Ammerland um die Kommune mit der zweitniedrigsten
Häufigkeitszahl in Niedersachsen handelt, unterstreicht diese
Bewertung eindrucksvoll", so Weber weiter.

Die Aufklärungsquote konnte darüber hinaus trotz steigender
Herausforderungen an die kriminalpolizeiliche Ermittlungsarbeit um
1,71 % auf 56,45 % gesteigert werden, was nach Aussage von Thomas
Weber der hohen Motivation und dem Engagement aller Angehörigen der
Polizeiinspektion zu verdanken ist.

Stadt Oldenburg:

Im Stadtgebiet Oldenburg wurden mit 14816 Straftaten gut 200
Delikte mehr erfasst, als noch im Jahr 2015 (14598). Durch die nach




wie vor steigenden Einwohnerzahlen bedeutet dies jedoch eine leichte
Abnahme der Kriminalitätsbelastung, da sich die Häufigkeitszahl von
9072 auf 9044 Taten je 100000 Einwohner reduziert hat. 55,11 % der
Fälle konnten aufgeklärt werden, was eine leichte Steigerung zum Jahr
2015 (54,11 %) bedeutet.

Zur Kriminalitätsstruktur in Oldenburg lässt sich folgendes
feststellen: auffallend ist der verhältnismäßig hohe Anteil der
Diebstahlsdelikte an der Gesamtkriminalität. Mit nahezu 46 % liegt
dieser Anteil deutlich über dem Landesschnitt (36,67 %), was zum
einen durch die nach wie vor recht hohen Fallzahlen im Bereich
Fahrraddiebstahl und ferner durch die Folgeerscheinungen der
"Einkaufsstadt Oldenburg" erklärbar wird. Fahrrad- und Ladendiebstahl
allein schlagen mit über 3100 Fällen zu Buche, was natürlich Einfluss
auf die Gesamtbelastung hat.

Mit Sorge hingegen wird die Entwicklung der Eigentumskriminalität
im Bereich des Wohnungseinbruchs betrachtet. Nach einem Anstieg der
Taten im Jahr 2015 ist es im vergangenen Jahr nochmals zu einer
Steigerung der Fallzahlen auf nunmehr 434 gekommen. Zahlreiche
polizeiliche Bemühungen - u. a. eine projektorientierte Kooperation
mit der Bereitschaftspolizei - konnten diesen Trend nicht stoppen.
Möglicherweise zeigten jedoch die erheblichen Anstrengungen im
Bereich der Prävention Wirkung: durch den Beauftragten für
Kriminalprävention der Polizei Oldenburg wurden allein 280 so
genannte "technische Beratungen" vor Ort durchgeführt sowie bei
themenbezogenen Veranstaltungen insgesamt weit mehr als 1000
interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer erreicht. Unter anderem auch
diese professionelle Beratung führt dazu, dass der Anteil der
Einbruchsversuche (d. h. der/die Täter hatten keinen Erfolg!) mit
43,09 % außerordentlich hoch liegt und im Vergleich zu den Vorjahren
deutlich gesteigert werden konnte.

Eine weitere Auffälligkeit ist im Bereich der so genannten
Rohheitsdelikte (Körperverletzungs- und Raubtaten) zu verzeichnen.
Mit 1685 registrierten Vorfällen (Vorjahr: 1669) sind dies über 200
Taten weniger als noch im Jahr 2012 und bedeutet zudem einen
unterdurchschnittlichen Anteil an der Gesamtkriminalität. Während
dieser auf Landesebene bei 14,32 % liegt, machen die Rohheitsdelikte
im Stadtgebiet einen Anteil von 11,37 % aus.

Statistisch auffällig ist zudem die Steigerung der "Straftaten
gegen das Leben" (inkl. Versuche) von 10 auf 19 Fälle. Hierunter
befinden sich zwei vollendete Taten - jeweils eskalierte Umstände im
familiären Umfeld - sowie fünf Verdachtsverfahren gegen Angehörige
medizinischer Berufe. Bei den weiteren Vorfällen ließen die
Gesamtumstände der jeweiligen Vorgehensweisen den "Verdacht eines
versuchten Tötungsdeliktes" zu, so dass mit der entsprechenden
Zielrichtung ermittelt wurde.

Ein weiterer Schwerpunkt der polizeilichen Aufgabenwahrnehmung
stellte im vergangenen Jahr die Bekämpfung der so genannten
"Cybercrime-Delikte" dar. Durch einen speziell tätigen
Organisationsteil innerhalb des Zentralen Kriminaldienstes wurde
unter anderem das Ziel verfolgt, das eindeutig hohe Dunkelfeld in
diesem Phänomenbereich ein Stück weit aufzuhellen. Die im Vergleich
zur Entwicklung auf Ebene der Polizeidirektion überdurchschnittliche
Steigerung der Fallzahlen "Internetkriminalität" weist darauf hin,
dass dieses offensichtlich erreicht werden konnte.

Im Ergebnis bleibt festzustellen, dass die
Kriminalitätsentwicklung in der Stadt Oldenburg - mit Ausnahme des
Bereiches "Wohnungseinbruch" - eher unauffällig und nach wie vor von
einem hohen Diebstahls- und geringen Gewaltanteil geprägt ist.

Landkreis Ammerland:

Im Landkreis Ammerland wurden im vergangenen Jahr 5113 Straftaten
und somit 100 Fälle mehr registriert, als im Jahr 2015. Die
langjährige Betrachtung macht deutlich, dass dies ein Anstieg auf
niedrigem Niveau ist, da z. B. im Jahr 2008 noch über 1000 Taten mehr
festgestellt wurden. Bedingt durch die auch im Landkreis Ammerland
steigenden Bevölkerungszahlen bedeutet dies eine nur unwesentlich
veränderte Kriminalitätsbelastung, gemessen an der Häufigkeitszahl.
Mit 4210 Fällen je 100000 Einwohner kann das Ammerland als die
zweitsicherste Kommune in Niedersachsen bezeichnet werden; lediglich
in Wolfenbüttel liegt die registrierte Belastung noch niedriger.

Veränderungen mussten insbesondere in den Bereichen
"Rohheitsdelikte" und "Wohnungseinbrüche" festgestellt werden.

Bei den Rohheitsdelikten, also den Straftaten gegen die
körperliche Unversehrtheit, wurden fast 100 Taten mehr als noch im
Vorjahr erfasst. Erklärbar ist dies möglicherweise durch die
gestiegene Veranstaltungsdichte mit ihren entsprechenden
Begleiterscheinungen im Landkreis aber auch die z. B. angewachsene
Anzahl der registrierten "Häuslichen Gewalt" auf 98 Fälle (2015: 66).

Der Anteil der Rohheitsdelikte an der Gesamtkriminalität mit
14,75% weist darauf hin, dass sich das Ammerland in diesem Bereich im
Landesschnitt (14,32 %) befindet.

Wie auch in anderen Regionen ist es im Jahr 2016 erneut zu einem
Anstieg der Wohnungseinbrüche auf nunmehr 221 (2015: 182) Fälle
gekommen. In Anbetracht der erheblichen Folgen für die geschädigten
Menschen wird diese Entwicklung mit Sorge betrachtet, auch wenn die
errechnete Häufigkeitszahl von 182 im Vergleich zu anderen Regionen
nicht auffällig ist. Die Anstrengungen der Polizei haben jedoch dazu
geführt, dass mit einer Aufklärungsquote von 27,15 % ein
vergleichsweise sehr hoher Wert erreicht werden konnte.
Berücksichtigt man zudem, dass 36,2 % der ermittelten Tatverdächtigen
"überörtlich" agiert haben ("reisender Täter"), ist die
Aufklärungsquote umso bemerkenswerter. Die Attraktivität des
Ammerlandes mit ihrer verkehrlichen Infrastruktur (BAB-Anbindung) ist
hier sicherlich ein besonderer Faktor.

Erfreulich ist hingegen die Entwicklung in den Bereichen "Schwerer
Diebstahl aus Kfz" und "Fahrraddiebstahl". Mit 81 registrierten
Fahrzeugaufbrüchen wurden noch nie weniger Taten erfasst. Wenn man
betrachtet, dass im Jahr 2007 immerhin noch über 200 derartiger Taten
bearbeitet werden mussten, kann man gegenwärtig von einer deutlichen
Entspannung ausgehen. Ganz ähnlich gestaltet sich die Entwicklung der
Fahrraddiebstähle. Die Zahl der erfassten Fälle hat sich in den
letzten 10 Jahren mehr als halbiert; im Jahr 2016 wurden 417
entsprechende Straftaten angezeigt.

Anders der Bereich der Rauschgiftkriminalität. Hier ist ein
steigender Trend auf nunmehr 395 Taten zu verzeichnen, die sich im
Wesentlichen auf den Umgang mit Marihuana - also einer sog.
Weichdroge - beziehen. Insbesondere die veränderten Formen der
Kommunikation beteiligter Personen führen vermehrt zu entsprechenden
Verdachtsfällen, bei denen dann folgerichtig die erforderlichen
Ermittlungen aufzunehmen sind. Zusammenfassend ist festzustellen,
dass sich die Anzahl der registrierten Straftaten im Ammerland auch
im Jahr 2016 auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau befinden und
in Anbetracht der steigenden Bevölkerungszahl die
Kriminalitätsbelastung als gering bezeichnet werden kann.

----

Ein Thema bewegte die Polizei in Oldenburg und im Ammerland über
die statistischen Daten hinausgehend gleichermaßen: Gewalt gegen
Polizeibeamte ist ein Phänomen, dass auch vor den Toren des
Zuständigkeitsbereiches der Inspektion nicht haltmacht.

"Allein in 115 Fällen wurden die Beamtinnen und Beamten meiner
Inspektion im vergangenen Jahr Opfer von tätlichen Angriffen, was für
mich einen völlig inakzeptablen Zustand darstellt. Was sich die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem für unerträgliche beleidi-
gende Äußerungen gefallen lassen müssen, ist für mich unfassbar und
wird auch im kommenden Jahr u. a. intensiv mit den Justizbehörden zu
thematisieren sein." so Eckhard Wache, Leitender Polizeidirektor und
Chef der Polizeiinspektion Oldenburg- Stadt/Ammerland.

"Zufriedenheit ist sicherlich der falsche Begriff, wenn es um die
Bewertung von Kriminalität geht, aber die Zahlen bestätigen ganz
einfach, dass wir nach vor in einer der attraktivsten und sichersten
Regionen unseres Landes leben", resümiert Eckhard Wache im Rahmen der
Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2016.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Oldenburg - Stadt / Ammerland
Pressestelle
Stephan Klatte
Telefon: 0441 790 4004
E-Mail: pressestelle(at)pi-ol.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-ol.polizei-nds.de/dienststellen/polizeiinspektion_olden
burg_stadt_ammerland

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Datum: 15.02.2017 - 15:00 Uhr
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