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Kriminalitätslage 2016 im Landkreis Stade

ID: 1612970

(ots) -
Die erfolgreiche Arbeit der Polizei im Landkreis Stade der letzten
Jahre hat sich auch im abgelaufenen Jahr fortgesetzt.

Nachdem die Anzahl der Straftaten bereits im Vergleich 2014/2015
um 2,37% gesunken war, haben wir im abgelaufenen Jahr einen weiteren
Rückgang um 7,48% (884 Straftaten) auf nunmehr 10941Taten zu
verzeichnen. Das ist die viertniedrigste Anzahl von registrierten
Straftaten seit 2001. Dabei konnte die Aufklärungsquote ein weiteres
Mal mit 60,36% auf dem hohen Niveau von über 60% gehalten werden.

Die Verteilung des Kriminalitätsaufkommens im Landkreis Stade ist
wie im Vorjahr annähernd ausgeglichen. Während im Stader Bereich 5596
Straftaten bearbeitet wurden, waren es im Buxtehuder Bereich 5345.

Der Rückgang der Straftaten zeigt sich vor allem im
Diebstahlbereich (-610 Taten). Erfreulicherweise betrifft der
Rückgang auch insbesondere den Wohnungseinbruchs-diebstahl (-172,
-30,39%).

Die Häufigkeitszahl im Zusammenhang mit der Gesamt-kriminalität
reduzierte sich aufgrund der geringeren Fallzahlen auf 5469 (Vorjahr:
5989). Im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg liegt die Zahl bei
6576 und im Land Niedersachsen bei 7089. Die Häufigkeitszahl zeigt
die Anzahl der Straftaten berechnet auf 100.000 Einwohner. Der
Landkreis Stade liegt demnach im Vergleich mit anderen Landkreisen
und auch im Vergleich mit dem Landesschnitt in einem sehr guten
Bereich.

Im Jahr 2016 gab es 4776 Tatverdächtige (2015 = 4810)

Davon waren

122 Kinder = 2,55% aller Tatverdächtigen (2015: 141 = 2,93%
aller Tatverdächtigen) 507 Jugendliche = 9,59% aller Tatverdächtigen
(2015: 507 = 11,54% aller Tatverdächtigen) 558 Heranwachs. = 11,54%
aller Tatverdächtigen (2015: 558 = 11,60% aller Tatverdächtigen)

Die Kriminalstatistik 2016 verzeichnet neun Straftaten gegen das




Leben (Vorjahr 7 Taten) im Bereich des Landkreises Stade.

Ein Raub mit Todesfolge ist hierbei noch nicht berücksichtigt, da
die Kriminalstatistik nur polizeilich abgeschlossene Straftaten
erfasst.

Am Freitag, den 09.09.2016, suchten mehrere Täter ein
Einfamilienhaus in Stade-Bützfleth auf und klingelten an der Tür.
Nachdem ihnen geöffnet wurde, schlugen sie auf die Bewohner (ein
Ehepaar im Alter von 79 und 73 Jahren) ein, fesselten und knebelten
sie. Sie verlangten nach Bargeld und flohen mit der Beute (Bargeld in
größerer Menge) in unbekannte Richtung. Der 79jährige Ehemann erlag
im Krankenhaus seinen Verletzungen. Seine Ehefrau wurde schwer
verletzt stationär behandelt. Die Polizeiinspektion Stade richtete
daraufhin eine 30-köpfige Mordkommission ein, die ihre Ermittlungen
noch nicht abgeschlossen hat.

Bei den Rohheitsdelikten insgesamt (Raubstraftaten,
Körperverletzungen und Straftaten gegen die persönliche Freiheit) ist
die Anzahl der Taten weiter leicht zurück gegangen (2014 = 1772 /
2015 = 1691 / 2016 = 1656 Taten). Auffällig ist der Rückgang im
Bereich der sonstigen räuberischen Erpressung auf Straßen, Wegen oder
Plätzen von 16 auf 6 Taten. Die im Vorjahr agierenden und ermittelten
Täter waren in 2016 nicht mehr aktiv.

Die Anzahl der Sexualdelikte liegt unverändert zum Vorjahr bei 117
Taten.

Die Anzeigen wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte haben
sich deutlich von 39 Taten im Jahr 2015 auf 57 Taten in 2016 erhöht.
Darunter finden sich 9 Taten, die sich in der JVA Hanöversand
zugetragen haben. Mehrfachtäter sind in dieser Deliktsart kaum zu
finden. Auch sind die Tatorte grundsätzlich nicht auffällig. Zu
Widerstandshandlungen kam es aus unterschiedlichsten Anlässen. Im
normalen Streifendienst, wie auch bei Einsätzen mit erhöhtem
Konfliktpotenzial (Ruhestörung, Körperverletzung pp). Aber auch bei
Einsätzen mit Rettungskräften widersetzten sich Personen.

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte hatte 2013 mit 4553 Taten den
tiefsten Stand seit der statistischen Erfassung erreicht. 2014
erfolgte wieder ein leichter Anstieg auf 4769, der sich 2015
fortsetzte auf 4951 Taten. Im letzten Jahr verzeichnete die Polizei
im Landkreis Stade mit 4341 Diebstählen noch weniger Taten als 2013.
Der Rückgang ist hauptsächlich bei den Fahrraddiebstählen (von 857
auf 752), bei den Ladendiebstählen (726 auf 626), bei den Diebstählen
aus Dienst- und Büroräumen (von 396 auf 274) und bei den
Wohnungseinbrüchen (von 566 auf 394) zu finden.

Der schon seit einigen Jahren andauernde Rückgang der Diebstähle
von Fahrrädern hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt.
Insgesamt waren über 100 Fahrraddiebstähle weniger zu verzeichnen.
Der Rückgang ist im gesamten Landkreis -vor allem natürlich in den
Städten Stade und

Buxtehude und hier in erster Linie im Bereich der Bahnhöfe-
festzustellen. Außerdem sind nach wie vor in den Bereichen von
Schulen und Freibädern vermehrt Fahrraddiebstähle aufgetreten. Der
Rückgang der Taten ist sicher auf die intensive und strukturierte
polizeiliche Arbeit zurückzuführen. Speziell für diesen Deliktbereich
zuständige Beamte in Stade und Buxtehude arbeiten nicht nur
untereinander, sondern auch zum Beispiel mit der Bundespolizei eng
zusammen. Der Einsatz- und Streifendienst ist ebenfalls in diese
Arbeit eingebunden und führt vermehrt Kontrollen an den relevanten
Orten durch. Auch hierdurch ist es sicherlich zu einem Rückgang der
Diebstähle gekommen.

Bei den Ladendiebstählen war es im Vergleich 2014/2015 zu einem
Rückgang von 75 gekommen. Der Trend hat sich 2016 mit einem weiteren
Rückgang von 100 Taten fortgesetzt. In Stade waren es 85, in
Buxtehude 15 Taten weniger. Eine Erklärung hierfür kann nur
spekulativ ausfallen.

Die Diebstähle aus Dienst-, Büro-, Fabrikations- und Lagerräumen
sind um 122 Taten zurückgegangen. 2015 konnten verschiedenen Täter /
Tätergruppen knapp 50 Diebstähle in diesem Bereich zugeordnet werden.
Die zum Teil drogenabhängigen Täter sitzen in Haft bzw. sind nicht
wieder in Erscheinung getreten.

Die Anzahl der Wohnungs- und Tageswohnungseinbrüche war in den
Jahren 2014 (366 Taten) und 2015 (566 Taten) drastisch in die Höhe
geschnellt. Erfreulicherweise ist die Anzahl der Taten im letzten
Jahr auf 394 (-172) zurückgegangen. Im nördlichen Bereich des
Landkreises (Stade) wurden 145 Taten weniger registriert. Im
südlichen Bereich (Buxtehude) waren es 27 Taten weniger. Die
Aufklärungsquote im abgelaufenen Jahr beträgt 21,32%.

Obwohl in die polizeiliche Kriminalstatistik 2016 noch nicht
eingeflossen, erscheinen die Fahndungserfolge der letzten Wochen
erwähnenswert. In den letzten drei Monaten kam es zu 23 Festnahmen
nach Wohnungseinbrüchen. Dieses wurde möglich durch Hinweise aus der
Bevölkerung, aber auch durch die intensivere Bestreifung der
Wohngebiete. Die Täter sitzen teilweise in Untersuchungshaft. Die
Straftaten werden in den Pressebericht des kommenden Jahres
einfließen.

Im Bereich Vermögens- und Fälschungsdelikte fiel die Anzahl der
Taten von 1852 um 69 auf 1783 im Jahr 2016. Die größte Verringerung
zeigte sich im Bereich Erschleichen von Leistungen.

Die Anzahl der Strafanzeigen im Zusammenhang mit Verstößen gegen
das Betäubungsmittelgesetz hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 57
(2015: 664) auf 721 erhöht. Die Polizei Stade hat im letzten Jahr
zwei Ermittlungsgruppen eingerichtet, die sich gegen eine 4 köpfige
und 5 köpfige Bande richtete. Aufgrund der Ermittlungen in diesem
Verfahren erfolgten weitere Verfahren gegen andere Konsumenten von
Drogen und Betäubungsmittelhändler, wodurch der Zuwachs der
Fallzahlen zu erklären ist.

Im Laufe des Jahres 2015 wurden zahlreiche Flüchtlinge und
Asylsuchende im Landkreis Stade aufgenommen. Mitte Oktober erreichte
ein Amtshilfeersuchen des Landes auch den Landkreis Stade, der
daraufhin, diesem Ersuchen folgend, eine Vielzahl von Flüchtlingen
u.a. in zu Notunterkünften umgerüsteten Turnhallen aufnahm.

Die offizielle polizeiliche Kriminalstatistik weist keine
Definition für den Begriff "Flüchtlinge" aus. Vor dem Hintergrund der
stark ansteigenden Zahlen an Flüchtlingen in Niedersachsen wurde
jedoch ab Anfang November 2015 eine spezielle landesweite
Auswertmöglichkeit geschaffen, um Straftaten durch und gegen
Flüchtlinge genau erfassen und auswerten zu können. Bei dieser
Auswertemöglichkeit werden nachfolgende Personengruppen einbezogen:
Eine Person, die aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen
ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer
bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung
sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie
besitzt und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann
oder der wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will.
Neben Asylbegehrenden, Asylberechtigten und Personen mit
Flüchtlingsschutz sollen auch Personen einbezogen werden, deren
Asylanträge negativ beschieden worden sind. Da diese
Auswertemöglichkeit erst im November 2015 eingerichtet wurde, ist
eine vergleichende Bewertung mit dem Vorjahr nicht möglich.

Unter diesem Aspekt liegt die Anzahl der Tatverdächtigen 2015 bei
356 und 2016 bei 446. Die Anzahl der Fälle liegt in 2015 bei 396 und
in 2016 bei 661.

Die meisten Straftaten lagen im Bereich des Diebstahls (183 Taten)
und da wiederum bei dem Ladendiebstahl (120 Taten). Weiterhin fiel
die Personengruppe durch Straftaten im Bereich Körperverletzung,
Bedrohung, Nötigung und Beleidigung mit 76 Taten auf. Dazu kommen 16
Taten durch Beförderungserschleichung.

In 56 Fällen wurden Personen aus der vorgenannten Gruppe Opfer von
Straftaten. Dabei kam es in 12 Fällen zu Körperverletzungen, in 18
Fällen wurden ihnen Fahrräder entwendet. In allen aufgeklärten Fällen
waren die Täter ebenfalls in dem Personenkreis zu finden.

Sozialleistungsbetrug

begangen durch den vorgenannten Personenkreis 2015 = 1 Tat 2016 =
5 Taten

Jugendkriminalität:

Im Jugendbereich konnten im Jahr 2016 Auffälligkeiten in den
Bereichen Raub und Einbruchsdiebstahl erkannt werden:

Im Mai 2016 beraubten drei Täter im Alter zwischen 17 und 21
Jahren einen 15-jährigen Himmelpfortener, wobei das Opfer nicht
unerheblich verletzt wurde. Gegen zwei Täter, einen 17-jährigen
Himmelpfortener und einen 18-jährigen Estorfer wurde wegen einer
ähnlichen Vortat ein Untersuchungshaftbefehl vollstreckt.
Mittlerweile wurden alle drei Personen durch das Landgericht Stade zu
mehrjährigen Haftstrafen (ohne Bewährung) verurteilt.

Ein 16-jähriger Stader trat wiederholt durch die Begehung von
Raubstraftaten in Erscheinung. Er verübte u. a. auch
Körperverletzungsdelikte, bei denen die Opfer zum Teil erheblich
verletzt wurden. Gegen den Jugendlichen wurde im Dezember 2016 ein
Untersuchungshaftbefehl vollstreckt.

Im Stadtgebiet Buxtehude kam es im 4. Quartal des Jahres 2016
weiterhin vermehrt zu Wohnungseinbruchdiebstählen, wobei zwei
jugendliche Tätergruppierungen ermittelt werden konnten.

Für eine Vielzahl der Taten konnten zwei Buxtehuder (16 und 18
Jahre alt) als Täter ermittelt werden. Gegen die beiden nun als
Intensivtäter eingestuften Personen wurden im Dezember 2016
Untersuchungshaftbefehle erlassen. Inzwischen erfolgte die
Verurteilung: Beide erhielten eine Freiheitsstrafe von je 2 Jahren
und 8 Monaten ohne Bewährung.

Weiterhin konnten aufgrund eines aufmerksamen Zeugen drei
16-jährige Einbrecher aus Buxtehude ermittelt werden. Bei diesen
konnte noch Stehlgut im Gesamtwert von ca. 50.000 Euro sichergestellt
werden. Hinzu kommt ein zum Teil nicht unerheblicher Sachschaden, da
in einem Fall die Tatwohnung in Brand gesetzt wurde. Der
Gebäudeschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mindestens
50.000 Euro. Mangels Haftgründen konnte seitens der
Staatsanwaltschaft Stade kein U-Haft-Antrag gestellt werden.

Gegen einen 17-Jährigen, der zuletzt in Freiburg lebte, wurden
Ermittlungen wegen mehrerer Einbrüche und einer Brandstiftung
geführt. Die Taten wurden allesamt zum Jahresende 2016 im Bereich
Nordkehdingen verübt. Gegen den jugendlichen Intensivtäter wurde im
Januar 2017 ein Untersuchungshaftbefehl vollstreckt.

Zuletzt muss ein 17-jähriger Asylbewerber nordafrikanischer
Abstammung aus Stade erwähnt werden. Dieser fiel im Jahr 2016 u. a.
durch 36 Diebstahlstaten auf, wobei die Taten im gesamten
norddeutschen Raum lokalisiert werden konnten. Er wurde durch das
Amtsgericht Stade zu einer Woche Dauerarrest verurteilt.

Fazit von Polizeipräsident Robert Kruse zur polizeilichen
Kriminalstatistik 2016 für die Polizeidirektion Lüneburg: "Insgesamt
kann ich ein positives Fazit für die Bürgerinnen und Bürger im
Bereich der Polizeidirektion Lüneburg ziehen. Sie leben in einer
sicheren Region. Unsere gut ausgebildeten und engagierten
Polizeibeamtinnen und -beamten sind für sie da und sorgen dafür, dass
sie sich auch in Zukunft sicher fühlen können."




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Stade
Pressestelle
Andre Janz
Telefon: 04141-102 104
E-Mail: andre.janz(at)polizei.niedersachsen.de

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Datum: 16.02.2017 - 15:57 Uhr
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