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170302-5. Verkehrsunfallbilanz 2016: Mehr Sachschäden, weniger Verletzte

ID: 1621896

(ots) - Hamburgs Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident
Ralf Martin Meyer und der Leiter der Verkehrsdirektion, Ulf Schröder,
haben heute die Straßenverkehrsbilanz 2016 vorgestellt.

Im vergangenen Jahr verunglückten auf Hamburgs Straßen 293
Menschen weniger als im Vorjahr, insbesondere so wenige Kinder wie
nie zuvor. Mit insgesamt 7.796 Unfällen mit Personenschaden gab es
einen Rückgang um 1,3 Prozent. Die Zahl aller registrierten
Verkehrsunfälle stieg dagegen um 1,8 Prozent auf 68.404. Maßgeblich
für diese Entwicklung sind die gestiegenen Unfallzahlen mit
Sachschäden - ein seit Jahren festzustellender bundesweiter Trend.
Voriges Jahr kamen 29 Menschen im Straßenverkehr ums Leben - neun
mehr als im Jahr 2015. Dennoch ist das Risiko, bei einem
Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, deutschlandweit nirgendwo
geringer als in Hamburg.

Eckdaten der polizeilichen Verkehrsunfallstatistik 2016:

68.404 Verkehrsunfälle (+1,8 %) ereigneten sich im vergangenen
Jahr in Hamburg. Die Zahl der Personenschadensunfälle sank um 1,3
Prozent auf insgesamt 7.796.

Es verunglückten 9.830 Personen (-2,9 %). Die Zahl der
Leichtverletzten reduzierte sich um 252 (-2,7 %). Darüber hinaus
waren 50 (-5,7 %) Schwerverletzte weniger zu verzeichnen.

Unter den 29 Verkehrstoten des vergangenen Jahres waren knapp zwei
Drittel "schwächere" Verkehrsteilnehmer wie Motorradfahrer, Radfahrer
und Fußgänger. Es kamen elf Pkw- und Lkw-Insassen ums Leben. Die Zahl
getöteter Radfahrer ist mit drei Verunglückten (+1) nahezu
unverändert. Mit sechs getöteten Fußgängern verstarben drei weniger
als noch im Jahr 2015. Vier Fußgänger waren im Seniorenalter.

Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2015 stieg die Zahl der
getöteten motorisierten Zweiradfahrer im vergangenen Jahr wieder auf
neun Personen an. Nach mehreren Jahren ohne tödlich verunglückte




Kinder starben im Jahr 2016 zwei Kinder im Straßenverkehr.

Mit 11.227 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von jungen
Erwachsenen (18- bis 24-jährige) ist eine geringe Steigerung um 0,5
Prozent zu verzeichnen. Nach wie vor spielen die Ursachen überhöhte
Geschwindigkeit und zu geringer Sicherheitsabstand die Hauptrolle bei
Verkehrsunfällen, die durch diese Altersgruppe verursacht wurden.

Die Zahl der Senioren als Verkehrsteilnehmer nimmt stetig zu. Dies
macht sich auch bei den Verkehrsunfällen bemerkbar: Ereigneten sich
im Jahr 2015 noch 11.955 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von
Senioren, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 12.096 (+1,2 %). Es
waren 248 Sachschadensunfälle mehr zu verzeichnen. Die Zahl der
Personenschadensunfälle sank dagegen um 107 Unfälle auf 1.470. Es
verunglückten 129 Senioren weniger als noch 2015.

Trotz gestiegener Gesamtunfallzahlen reduzierte sich die Zahl der
Verkehrsunfälle mit aktiv am Straßenverkehr teilnehmenden Kindern
(bis 14 Jahre) um 1,4 Prozent. Insgesamt verunglückten dabei im
vergangenen Jahr 680 Kinder - so wenige wie nie zuvor. Bei den
Unfällen mit getöteten Kindern war ein Kind Mitfahrer in einem Auto
und ein weiteres verstarb, als es ohne auf den Verkehr zu achten auf
die Straße lief. Dies zeigt einerseits die Notwendigkeit der
besonders in Hamburg sehr intensiven Präventionsarbeit mit Kindern
auf, andererseits kann der Erfolg dieser Arbeit an dem langfristig
festzustellenden Rückgang der Zahl der Verkehrsunfälle mit aktiv
beteiligten Kindern abgelesen werden.

Seit drei Jahren bleibt die Zahl der Verkehrsunfälle mit
Radfahrern trotz weiter zunehmendem Radverkehr auf nahezu
gleichbleibendem Niveau. 2016 ereigneten sich 3.230 Verkehrsunfälle,
zwölf weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Verunglückten stieg um
50 auf 2.412 an, drei von ihnen starben; die weit überwiegende Zahl
(2.192) verletzte sich leicht. Im Jahr 2015 waren noch 17
schwerverletzte Radfahrer mehr zu verzeichnen.

Nach positiver Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen mit
Motorradfahrern (über 50 Kubikzentimeter) im Jahr 2015 war im
vergangenen Jahr wieder eine leichte Steigerung festzuzustellen. Mit
871 Verkehrsunfällen gab es einen Anstieg um 1,6 Prozent (+14).
Obgleich sich 20 Motorradfahrer weniger als 2015 schwer verletzten,
sind sieben tödlich verunglückt. Im Jahr davor starben drei. Trotz
unvermindert fortgesetzter Präventionsmaßnahmen zeigt sich, dass die
Wirkung begrenzt ist. Den Motorradfahrern kommt ein hohes Maß an
Eigenverantwortung zu. Fahren mit angemessener Geschwindigkeit ist
der Schlüssel, um sicher ans Ziel zu kommen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fußgängern ist deutlich
rückläufig. Ereigneten sich 2015 noch 1.535 Unfälle, waren es im
vergangenen Jahr 1.440 (-6,2 %). Bei der Anzahl der verunglückten
Fußgänger ist der Rückgang noch deutlicher. Es verunglückten 1.054
Fußgänger, das sind 158 weniger als noch 2015 (-13 %).

Eine Zunahme ist bei den alkohol- und drogenbedingten
Verkehrsunfällen festzustellen. Die Zahl der alkoholbedingten Unfälle
stieg auf 804 (+4,6 %), hierbei verunglückten 15 Verkehrsteilnehmer
weniger (-4,3 %). Einen deutlichen Anstieg gab es bei den Unfällen
unter Drogeneinfluss: Wurden 2015 noch 135 Verkehrsunfälle
registriert, waren es im vergangenen Jahr 201 Unfälle mit 108
Verunglückten (+31). Nach wie vor ist von einer hohen Dunkelziffer
auszugehen. Der Anstieg der registrierten Fälle hängt auch mit der
Verdoppelung der Anzahl besonders geschulter Beamter für
Standardisierte Fahrtüchtigkeitstests zusammen. Im Jahr 2015 standen
25 und im Jahr 2016 nach intensiven Schulungsmaßnahmen 50
ausgebildete Beamte zur Verfügung. Hierdurch wurden mehr
Drogendelikte im Straßenverkehr insgesamt, aber auch nach
Verkehrsunfällen, festgestellt.

Keine wesentlichen Veränderungen gab es bei den
Hauptunfallursachen. Nach wie vor sind überhöhte Geschwindigkeit und
mangelnder Sicherheitsabstand die häufigsten Ursachen für
Verkehrsunfälle in Hamburg. Bei den Verkehrsunfällen mit
Personenschäden wurden in 1.819 von 7.796 Fällen (23,3 %) diese
Hauptunfallursachen festgestellt. Weitere häufige Unfallursachen
sind: Vorfahrts- und Rotlichtverstöße, Fehler beim Einfahren, Wenden
oder Rückwärtsfahren sowie Fehler beim Abbiegen. Überhöhte
Geschwindigkeit, Ablenkung und Fehler beim Abbiegen waren auch
Auslöser der besonders tragischen Unfälle des vergangenen Jahres, bei
denen ein kleiner Junge in den Vier-und Marschlanden, eine 19-jährige
Radfahrerin in Wandsbek und eine vierköpfige Familie auf der A1
getötet wurden.

Hamburgs Innensenator Andy Grote: "Wir werden unsere
Präventionsarbeit unvermindert fortführen und durch neue Initiativen
wie die Aktion zum richtigen Einstellen von Lkw-Fahrzeugspiegeln
ergänzen. Gleichzeitig werden wir unsere intensiven Maßnahmen zur
Bekämpfung der Hauptunfallursachen konsequent fortsetzen und
teilweise noch ausweiten. Dazu gehören nicht nur die Überwachung von
Geschwindigkeits-, Abstands- und Rotlichtverstößen, sondern auch
Kontrollen hinsichtlich der Nutzung von Smartphones und anderen
ablenkenden Geräten im Straßenverkehr."

Rückfragen der Medien Behörde für Inneres und Sport Frank
Reschreiter, Pressesprecher Telefon: (040) 428 39-2673 E-Mail:
pressestelle(at)bis.hamburg.de Internet: www.hamburg.de/innenbehoerde

Pressestelle der Polizei Hamburg Timo Zill, Pressesprecher
Telefon: (040) 428 65-8888 E-Mail:
polizeipressestelle(at)polizei.hamburg.de Internet:
www.polizei.hamburg.de

Anlagen:

Freie und Hansestadt Hamburg20152016+ / -Differenz in %
Verkehrsunfälle gesamt67.19768.4041.2071,8
Verunglückte im Straßenverkehr10.1239.830-293-2,9
Darunter:
Leichtverletzte 9.2238.971-252-2,7
Schwerverletzte 880830-50-5,7
Getötete 20299

Verkehrsunfälle mit Kindern568560-8-1,4
Verunglückte Kinder741680-61-8,2
Darunter:
Leichtverletzte 652598-54-8,3
Schwerverletzte 8980-9-10,1
Getötete022

Verkehrsunfälle mit jungen Erwachsenen11.17011.227570,5
Verunglückte junge Erwachsene1.3391.310-29-2,2
Darunter:
Leichtverletzte 1.2341.215-19-1,5
Schwerverletzte 10289-13-12,7
Getötete363

Verkehrsunfälle mit Senioren11.95512.0961411,2
Verunglückte Senioren1.033904-129-12,5
Darunter:
Leichtverletzte 867751-116-13,4
Schwerverletzte 159145-14-8,8
Getötete781

Verkehrsunfälle mit Fußgängern1.5351.440-95-6,2
Verunglückte Fußgänger1.2121.054-158-13,0
Darunter:
Leichtverletzte 981825-156-15,9
Schwerverletzte 22222310,5
Getötete96-3

20152016+ / -Differenz in %
Verkehrsunfälle mit Radfahrern3.2423.230-12-0,4
Verunglückte Radfahrer2.3622.412502,1
Darunter:
Leichtverletzte 2.1262.192663,1
Schwerverletzte 234217-17-7,3
Getötete231

Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern (über 50cm³ inkl.
Quads und Trikes)857871141,6 Verunglückte motorisierte
Zweiradfahrer47147651,1 Darunter: Leichtverletzte 354375215,9
Schwerverletzte 11494-20-17,5 Getötete374

Schö.




Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Pressestelle
Rene Schönhardt
Telefon: 040/4286-56211
E-Mail: polizeipressestelle(at)polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg.de

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Datum: 02.03.2017 - 16:54 Uhr
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