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Autobahnpolizei hat Raser im Visier / Hauptunfallursache Geschwindigkeit in Baustellenbereichen

ID: 1624064

(ots) -

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Dillenburg - A45: Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Im
Jahr 2015 ereigneten sich rund 24 Prozent der im
Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Mittelhessen
aufgenommen Verkehrsunfälle im Baustellenbereich. Mitarbeiter der
Autobahnpolizei nahmen im Februar verstärkt die Raser in diesen
besonders gefahrenträchtigen Verkehrsbereichen ins Visier.

Volle Konzentration im Baustellenbereich!

Baustellenbereiche auf den Autobahnen bedeuten für alle eine
besondere Herausforderung. Egal ob mit dem Motorrad, dem Pkw, dem Lkw
oder mit einem Gespann; verengte Fahrstreifen in einer Baustelle
fordern von den Fahrzeugführern die volle Aufmerksamkeit. Der linke
Fahrstreifen, oftmals beschränkt auf Fahrzeuge mit einer
Maximalbreite von 2,10 Meter, bietet nicht viel Spielraum beim
Überholen. Zudem bieten provisorische Fahrbahnteiler zum Gegenverkehr
nicht den gewohnten Abstand und die gewohnte Sicherheit, wie
herkömmliche Fahrbahntrennungen außerhalb von Baustellen. Die
vertretbaren Kompromisse zwischen den baulichen Begebenheiten, der
Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und dem höchstmöglichen
Verkehrsfluss heißen unter anderem: Tempolimit und Überholverbote!

Je höher die Geschwindigkeit, desto größer die Gefahr schwerer
Verletzungen!

Geschwindigkeit ist die Hauptunfallursache bei Unfällen mit
Personenschäden. Mit der Zunahme des Tempos steigt die Gefahr
schwerer gesundheitlicher Folgen für alle Beteiligte. Wegen der
besonderen Gefahrensituation wird die Höchstgeschwindigkeit in
Baustellenbereichen meist auf 80 km/h beschränkt. Das dies Sinn macht
zeigt ein weiterer Blick auf die Verkehrsunfallstatistik: Machten die
Baustellenunfälle im Bereich der Autobahnabschnitte des
Polizeipräsidiums Mittelhessen im Jahr 2015 rund 24% aller




registrierter Unfälle aus, so lag der Anteil der Verkehrsunfälle mit
Verletzten im Baustellenbereich lediglich bei etwa 12%. Dies zeigt
deutlich, dass bei einem niedrigen Geschwindigkeitsniveau die Gefahr
schwere Folgen bei einem Verkehrsunfall davonzutragen deutlich
geringer ist.

Messungen im Baustellenbereich bringen erschreckende Ergebnisse!

Umso ernüchternder fällt das Resümee der Mitarbeiter der
Polizeiautobahnstation Mittelhessen nach Geschwindigkeitsmessungen im
Baustellenbereich der A 45 bei Dillenburg aus. Wegen
Brückensanierungen beginnt hier von Dortmund kommend ein
Baustellenbereich mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h
für Pkw. Zudem reduziert sich die Anzahl der Fahrstreifen von drei
auf zwei.

An drei Sonntagen im Februar, jeweils zwischen 15.00 Uhr und 22.00
Uhr, bauten die Verkehrsüberwacher aus Butzbach ihre Messtechnik in
dem 80 km/h - Bereich auf. Am 05.02.2017 registrierten sie 690
Überschreitungen mit 47 Rasern auf die ein Fahrverbot zukommt.
Spitzenreiter war ein im Märkischen-Kreis zugelassener Pkw mit 161
km/h und ein Fahrer aus dem Landkreis Siegen-Wittgenstein mit 160
km/h. Zwei Wochen später (19.02.2017) erfassten die Ordnungshüter 930
Überschreitungen mit 85 Fahrverboten. Auf unglaubliche 203 km/h
brachte es ein Pkw aus Göttingen in der 80 km/h - Zone. Zwei weitere
Autofahrer erreichten 180 bzw. 174 km/h. Am zurückliegenden Sonntag
(26.02.2017) erwischte es 906 Raser, von denen 87 mindestens vier
Wochen auf ihren Führerschein verzichten müssen. Ein Auto aus dem
Westerwaldkreis brachte es auf 161 km/h und ein Verkehrsteilnehmer
aus Essen wurde mit 160 km/h gemessen.

Auf die hier genannten Raser kommen ein Bußgeld von 600 Euro, zwei
Punkte in Flensburg sowie ein dreimonatiges Fahrerverbot zu.

Rasen ist eine Charaktereigenschaft!

Geschwindigkeitsbegrenzungen sind keine Handlungsempfehlungen - es
ist wichtig sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten zu halten!
Tempoüberschreitungen werden überwiegend bewusst und kalkuliert
begangen.

Geschwindigkeitsüberwachung ist keine Willkür und keine Abzocke!

Weil Geschwindigkeitsmessungen von einer Vielzahl von
Verkehrsteilnehmern nicht als Beitrag der Verkehrssicherheit, sondern
als Willkür oder Abzocke angesehen werden, hier nochmal ganz
deutlich: Uns kommt es nicht auf die Anzahl der Verstöße oder
Anzeigen an. Wir messen an unfallträchtigen Stellen und wollen das
Geschwindigkeitsniveau dort nachhaltig senken, damit keine weiteren
Toten oder Schwerverletzen zu beklagen sind.

Die Sicherheit im Straßenverkehr steht im Mittelpunkt unserer
Arbeit und erhöht die Lebensqualität aller.

Guido Rehr, Pressesprecher




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelhessen
Polizeidirektion Lahn-Dill
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hindenburgstr. 21
35683 Dillenburg
Tel.: 02771/907 120
Fax: 02771/907 129

E-Mail: poea-ld.ppmh(at)polizei.hessen.de oder
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Datum: 06.03.2017 - 16:49 Uhr
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