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Herne / Viele Anrufe! - "Falsche Polizisten" im Raum Herne aktiv

ID: 1633830

(ots) - "Guten Tag, ich bin von der Polizei. In dem
Notizbuch eines festgenommenen Einbrechers haben wir ihren Namen und
ihre Telefonnummer gefunden!"

Am gestrigen 21. März erhielten diverse Herner Bürgerinnen und
Bürger einen solchen bzw. einen ähnlich gelagerten Anruf von einem
"falschen" Polizisten. Fünf dieser Telefonate gingen allein im
Bereich der Straße "Pantrings Hof" ein. Direkt im Anschluss
erkundigte sich der Mann nach den finanziellen Verhältnissen und
fragte gezielt nach, ob sich in der Wohnung Schmuck befindet oder ob
es Schließfächer gibt.

Weiter kamen die "echten" Kriminellen zum Glück nicht, weil die
angerufenen Bürgerinnen und Bürger die kriminelle Masche schnell
erkannt und das Gespräch beendet hatten. Über 20 Personen meldeten
sich anschließend bei der "Richtigen Polizei" und berichteten von den
Anrufen.

Wir wissen aber auch von Fällen, wo es anschließend zu
folgenreichen "Wohnungsbesuchen" gekommen ist. Dabei ließen sich die
"falschen" Ermittler die Aufbewahrungsorte von Bargeld und Schmuck
zeigen. Wenig später waren die "Polizisten" dann auch schon wieder
verschwunden - die Wertgegenstände allerdings auch.

Aufgrund von Legenden werden die Opfer auch dazu bewegt, ihren
Schmuck aber auch das komplette Sparguthaben bei der Bank abzuheben
und an vermeintliche Polizeibeamte zu übergeben - zur Spurensicherung
oder sogar zur sicheren Aufbewahrung. Nicht selten verlieren diese
gutgläubigen Menschen ihre gesamten Ersparnisse.

An dieser Stelle nochmal ganz, ganz deutlich: "Die Polizei erfragt
die Vermögensverhältnisse nicht - weder per Telefon noch an der Haus-
oder Wohnungstür!"

Nicht selten nutzen die "Falschen Anrufer" auch die technischen
Möglichkeiten, um glaubhaft "rüber zu kommen". So erscheint im
Telefondisplay die Rufnummer der Vermittlung des Bochumer




Polizeipräsidiums bzw. die "110" mit der aktuellen Vorwahl. Diese
Telefonnummern werden aber grundsätzlich nicht übertragen! Die
illegale Methode, mit der Telefonate unter einer vorgetäuschten
Rufnummer geführt werden, ist unter dem Begriff "Call ID Spoofing"
bekannt.

An dieser Stelle warnen wir nochmals ausdrücklich vor dieser
kriminellen Masche und empfehlen, sich so zu verhalten wie die
obigen Herner - nämlich sofort aufzulegen und uns danach sofort über
die "110" anzurufen!

Was zeigen uns diese miesen Straftaten? Die Kriminellen denken
sich immer wieder neue "Schachzüge" aus, die an dieser Stelle nie
vollständig aufgezählt werden können.

Für Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein
einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen: die
gesperrte oder geschlossene Wohnungstür. Oft täuschen sie eine
offizielle Funktion vor und kommen als Handwerker, von den
Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerken, von der Hausverwaltung, von
der Kirche, von der Rentenversicherung oder Krankenkasse, wie hier
von der Polizei, aber auch von der Post oder vom Sozialamt. Dabei
kündigen sie sich, wie in den obigen Fällen geschehen, sogar vorher
telefonisch an, um mögliche Bedenken schon im Voraus zu zerstreuen
und ein Vertrauensverhältnis zum Opfer aufzubauen.

Daher sollten folgende Ratschläge unbedingt beherzigt werden:

- Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
- Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den "Türspion" oder
mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer
Türsprechanlage Gebrauch.
- Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer
Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
- Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu,
wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie
die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine
Vertrauensperson anwesend ist.
- Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden
an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas
Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen?
Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine
Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine
Privatwohnung?
- Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das
Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte
(Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen und halten Sie
dabei die Tür gesperrt.
- Fordern Sie von Amtspersonen, wie z.B. auch Polizisten, immer
den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck,
Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und
benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, bei uns
auch über den Notruf "110". Suchen Sie dazu die Telefonnummer
selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder
einen Nachbarn hinzu.
- Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst
bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt
worden sind.
- Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder
Auftrag entgegen.
- Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher, notfalls auch
energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
- Pflegen Sie als jüngerer Mensch Kontakt zu Ihren älteren
Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot,
bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit
hinzuzukommen und übergeben Sie für solche Fälle die eigene
Telefonnummer.

Für weitere Fragen und kostenlose Beratungen steht Ihnen das
Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz des Bochumer
Polizeipräsidiums unter der Rufnummer 0234 / 909-4040 gern zur
Verfügung. Auch der Kontakt zu einem Seniorensicherheitsberater kann
hier hergestellt werden.




Rückfragen bitte an:

Polizei Bochum
Pressestelle
Volker Schütte
Telefon: 0234-909 1021
E-Mail: pressestelle.bochum(at)polizei.nrw.de
https://www.polizei.nrw.de/bochum/

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