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Falsche Polizisten legen Seniorin rein

ID: 1643731

(ots) - Im Stadtteil Rölsdorf ist es am späten Dienstagabend
zu einer besonders perfiden Straftat zum Nachteil einer 79-Jährigen
gekommen. Diese wurde erst von den Tätern eingeschüchtert und
verängstigt und anschließend um Bargeld und Schmuck gebracht.

Die Frau aus der Monschauer Straße erhielt gegen 20:00 Uhr einen
Anruf. Hierin erklärte ihr eine fremde, männliche Stimme,
Polizeibeamter zu sein. Doch damit nicht genug. Der Unbekannte führte
weiter aus, dass man soeben zwei Männer albanischer Herkunft
festgenommen habe. Zwei weitere seien auf der Flucht. Im Zuge der
Ermittlung habe man Kontoauszüge der Geschädigten bei einem der
angeblich Gefassten gefunden und schließe nun darauf, dass ein
Einbruch bei der Dürenerin bevorstünde. Wahrscheinlich hielten sich
die verbliebenen "Albaner" bereits an ihrem Wohnhaus auf.

Vollkommen verängstigt schenkte die alte Dame dem Anrufer Glauben
und befolgte jede seiner Anweisungen. Sie verriegelte sich in ihrem
Domizil und kontaktierte niemanden - was allein dadurch erschwert
wurde, dass der Anrufer sie über vier Stunden in der Leitung hielt.
Zunächst fragte er die 79-Jährige über ihre persönlichen,
finanziellen Verhältnisse aus, dann auch über die von Angehörigen. Er
schickte sie durch ihr Haus, nannte ihr Codewörter und wies sie an,
Bargeld und Schmuck zu verpacken. Anschließend sollte dies von einem
"Kollegen südländischen Aussehens" abgeholt werden. Durch dessen
Erscheinungsbild würden die vermeintlichen Einbrecher keinen Verdacht
schöpfen und der angebliche Ermittler könnte die Wertsachen der
Seniorin in Sicherheit bringen.

Unter dem Eindruck der Geschehnisse leistete die Dürenerin den
Anweisungen des Mannes folge. Zwischenzeitlich übergab dieser den
Hörer an eine offensichtliche Komplizin, die sich selbst mit dem
Namen "Lehmann" vorstellte. Auch sie sprach auf die Frau ein, bis




diese am Ende ihre Wertsachen an einen Dritten übergab. Etwa
viereinhalb Stunden hatten die Täter bis dahin auf die Frau
eingeredet und sie psychisch unter Druck gesetzt. Sie selbst
schilderte gegenüber der Polizei Düren am Mittwoch, dass es ihr die
ganze Nacht nicht gut gegangen sei und sie nicht habe schlafen
können.

Das böse Erwachen gab es dann am Vormittag des Folgetags: Die
Anrufer hatten der Rentnerin erklärt, ihre Wertsachen könne sie
zwischen 09:00 und 09:30 Uhr bei der Polizei zurück erhalten. Auch
nannten sie ihr eine Zahlenkombination zu einem angeblichen Tresor
der Polizei. Die wusste aber natürlich nichts von Wertsachen,
Zahlenkombinationen und Tresoren und so kam das erschreckende
Erkenntnis: Die Seniorin war Opfer eines Betrugs geworden. Ermittelt
wird daneben auch wegen Amtsanmaßung.

Die Polizei Düren hat die Ermittlungen aufgenommen. Sie bittet
Zeugen, die möglicherweise verdächtige Personen oder Fahrzeuge
beobachtet haben, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten, sich
umgehend unter dem Polizeiruf 110 zu melden. Gesucht wird in diesem
Zusammenhang auch nach dem "Kurier", der als Bote in dem Vorfall
fungierte. Er wird beschrieben als Ausländer von rundlicher, weder
schlanker noch dicklicher Statur. Etwa 30 bis 40 Jahre alt, hatte der
Fremde ein rundes Gesicht und lockige, schwarze Haare, die der
Geschädigten als "Wuschelkopf" in Erinnerung geblieben sind.

Gleichzeitig möchten wir von der Polizei Düren aber auch warnen:
Die Masche der Betrüger, sich als Polizeibeamte auszugeben, taucht
immer wieder auf - und das nicht nur im Kreis Düren. Oftmals täuschen
die angeblichen Ordnungshüter vor, die Betroffenen seien Opfer einer
kriminellen Handlung. Hierbei bedienen sich die Täter oft auch der
aktuellen Berichterstattung, um ihrer fadenscheinigen Geschichte
einen Hauch Realität zu geben. So wird beispielsweise sehr häufig die
hanebüchene Mär vom geplanten Einbruch vorgetragen.

Auch sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, was das Involvieren
anderer Behörden oder die angebliche eigene Behördenzugehörigkeit
anbetrifft: mal sind es Beamte von Bundes- oder Landeskriminalamt,
mal spielen Staatsanwälte oder Richter eine Rolle. Im weiteren
Verlauf fragen die Betrüger ihre Opfer dann nach Schmuck, Bargeld,
Bankverbindungen und vielem mehr und bringen sie letztlich dazu, Geld
abzuheben, Ersparnisse zu verpacken und schließlich alles den
"falschen Polizisten zur Eigentumssicherung" zu übergeben. Vielerorts
setzen sie die Angerufenen sogar unter Druck, erklären ihnen, zur
Mithilfe verpflichtet zu sein, um so die angeblichen Einbrecher
dingfest machen zu können.

Wichtig:

- Sollte sich ein Anrufer als Polizeibeamter bei Ihnen ausgeben,
dann lassen Sie sich den Namen nennen und rufen sie die örtliche
Polizei an. Hier kann man Ihnen sagen, ob es diese Person
wirklich gibt und wie man sie erreicht.

- Geben Sie Fremden nie Auskunft über ihre Vermögensverhältnisse
oder andere empfindliche Daten.

- Öffnen Sie niemals Unbekannten die Tür. Ziehen Sie jemanden
hinzu, dem sie vertrauen. Sprechen Sie mit Bekannten darüber.

- Händigen Sie nie Geld, Schmuck oder andere Wertsachen an Boten
aus. Gleiches gilt für angebliche Angehörige von Polizei,
Staatsanwaltschaft oder Gericht!

- Sollten Sie Opfer eines solchen Anrufs geworden sein, dann
wenden Sie sich umgehend an ihre örtliche Polizei und zeigen Sie
den Vorfall an.

- Um gar nicht erst Opfer einer solchen oder anderen Straftat zu
werden, können Sie sich kostenlos beraten lassen. Hierzu stehen
Ihnen die Spezialisten der Kriminalprävention und des
Opferschutzes als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie erreichen
sie zu Bürodienstzeiten unter der Rufnummer 02421 949-8711.




Rückfragen bitte an:

Polizei Düren
Pressestelle

Telefon: 02421 949-1100
Fax: 02421 949-1199

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