170509.3 Kiel: Radfahrer ging bei Verfolgung durch die Polizei die Luft aus
(ots) - In der Nacht von Montag auf Dienstag ging einem
Fahrradfahrer im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus, als er
versuchte, vor der Polizei zu flüchten. Nach einer filmreifen
Verfolgung konnte er völlig atemlos auf einem Hinterhof festgenommen
werden.
Einer Streifenwagenbesatzung des 4. Polizeireviers war der
Radfahrer gegen 02:30 Uhr in der Kaiserstraße aufgefallen. Beim
Anblick des Streifenwagens hatte sich dieser geduckt und war dann
zügig weiter in Richtung Werftstraße gefahren.
Die Beamten nahmen mit dem Streifenwagen sofort die Verfolgung
auf. Zunächst versuchten sie dem Radfahrer an der Kreuzung
Kaiserstraße / Augustenstraße den Weg abzuschneiden. Dies gelang
jedoch nicht. Trotz Anhaltesignal und lautem Zurufen setzte der
Fahrradfahrer seine Flucht in Richtung Blaschkeplatz fort.
Zwischenzeitlich hatte ein Beamter den Streifenwagen verlassen und
war dem Flüchtenden über die Norddeutsche Straße zu Fuß gefolgt.
Der zweite Polizeibeamte fuhr in die Norddeutsche Straße und
blockierte mit dem Streifenwagen in Höhe einer Hauseinfahrt den
Fußweg und die Fahrbahn. Trotz der Barrikade versuchte der Radfahrer
mit hoher Geschwindigkeit die Engstelle zwischen Streifenwagen und
Toreinfahrt zu passieren. Dieser Versuch schlug jedoch fehl. Er
touchierte den Streifenwagen und fuhr nach drei bis vier Metern
unkontrolliert gegen eine ca. 80 cm hohe Mauer. Dort überschlug er
sich mit dem Fahrrad und krachte in einen geparkten Pkw der Marke
Daimler Benz.
Mit dem Sturz war die Verfolgung jedoch noch nicht beendet. Der
Fahrradfahrer rappelte sich auf und floh weiter in die Pickertstraße.
Beide Beamte folgten dem Flüchtenden nun zu Fuß. Auf einem
Hinterhof in der Pickerstraße endete schließlich die Flucht. Dort
sank der Radfahrer völlig erschöpft zu Boden und ergab sich.
Der 22-Jährige wurde zunächst zum 4. Polizeirevier verbracht. Dort
stellten die Beamten eine erhebliche Rötung seiner Bindehäute fest.
Nach der rechtlichen Belehrung gab er zu, am Vorabend Drogen
konsumiert zu haben. Eine Blutprobe wurde diesbezüglich entnommen.
Die Sicherstellung des Fahrrades erfolgte, weil keine glaubhaften
Angaben bezüglich des Kaufs gemacht werden konnten. Hier werden die
Beamten noch weitere Ermittlungen tätigen.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen, verließ der 22-Jährige
die Wache zunächst mit einem Rettungswagen in Richtung Krankenhaus,
da er vermehrt über Schmerzen im Bein klagte.
Im Anschluss der Behandlung folgte die erkennungsdienstliche
Behandlung bei der Kriminalpolizei. Von dort durfte er zu Fuß seinen
Heimweg antreten.
Der Halter des beschädigten Pkw erhielt Kenntnis von dem Vorfall.
Hier wird noch eine entsprechende Schadensersatzforderung von ca. 700
EUR auf den Fahrradfahrer zukommen.
Matthias Felsch
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Datum: 09.05.2017 - 15:23 Uhr
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