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170510-3-K Ein-Aus-Brecherinnen von Wohnungsnachbar geschnappt

ID: 1655685

(ots) - Nein. Es sollte einfach nicht ihr Tag sein. Und dabei
hatten sich die beiden Einbrecherinnen (30, 30), die am
Dienstagnachmittag in Köln-Mülheim ihr Unwesen trieben, doch einen
todsicheren Plan zurechtgelegt. Gut. Das dachte weiland auch ein
gewisser General Custer in der Zeit der Indianerkriege. Um sich dann
in seiner selbstverschuldeten Bredouille hoffnungslos zu verheddern
und letzten Endes tragisch am Wege zu bleiben... Ein solches Finale
blieb zwar den aktuell in der Domstadt festgenommenen Straftäterinnen
erspart - jedoch: Der kleine, quasi dreiteilige Einbruchsleitfaden
"rein - raus - und weg" scheiterte bereits grandios an der zweiten
Komponente. Und die beispielhafte Aufmerksamkeit eines Mitbewohners
des betroffenen Mehrfamilienhauses an der Mülheimer Freiheit ließ
auch den Faktor Drei zur Makulatur werden.

Schon der spätere, umfängliche Hebelspurenbefund der Kripo an
diversen Türen und Fenstern lässt auf ein nahezu Slapstick-artiges
Tat- und Fluchtgeschehen schließen. Auch wenn die in flagranti
Festgenommenen und deren Motivationslage sich in nahezu jeder
Hinsicht einem unverdienten Vergleich mit den liebenswerten
Heinzelmännchen der Kölner Sage entziehen: Ihr Vorgehen war zumindest
partiell ähnlich. Zugegeben - sie kamen nicht "bei Nacht, eh´ man´s
bedacht", sondern, wie bei Wohnungseinbrechern meist üblich, am
helllichten Tage. Doch sie "schwärmten und klappten und lärmten und
rupften und zupften und hüpften und trabten", vor allem bei ihren
hektischen Versuchen, sich dem Zugriff eines der Zeugen (54) zu
entziehen.

Kurz zuvor hatte sich der Erdgeschoss-Mieter ein Nickerchen
gegönnt - verdientermaßen "legt` er sich... hin auf das Ohr und
pflegte sich." Gegen 15.10 Uhr vernahm der Kölner verdächtige
Knack-Geräusche im Hausflur. Als er daraufhin die Treppe zur ersten




Etage hinaufstieg, um nachzuschauen, traf er dort auf die beiden ihm
unbekannten Frauen. Die ihrerseits Überraschten verschwanden im
Aufzug, während der Zeuge auf dem Absatz kehrt machte und
geistesgegenwärtig die Hauseingangstür verschloss. "Weil ich wusste,
dass der Aufzug länger braucht, habe ich nochmal kurz oben
nachgeschaut und festgestellt, dass die Wohnungstür meines nicht
anwesenden Nachbarn offenstand", gab der 54-Jährige später zu
Protokoll. Angesichts des verriegelten Fluchtwegs und des mit seinem
Handy die Polizei alarmierenden Wohnungsnachbarn lief das verdächtige
Duo zur rückwärtigen Hinterhoftür. Mit großen Schraubendrehern
versuchten die Einbrecherinnen vergeblich, nun diese zu ihrem
Leidwesen ebenfalls vorsorglich abgeschlossene Tür aufzubrechen. In
die Enge gedrängt, flüchteten sie in den Keller, um das Weite zu
suchen: "...Sie kratzen und schaben und rennen und traben."

Dem Zeugen gelang es jedoch, die Frauen aus einem dortigen, mit
einem Metallgitter gesicherten Lichtschacht wieder zurückzuziehen.
Woraufhin die Südosteuropäerinnen sich im Parterre daranmachten, mit
ihrem Einbruchswerkzeug nunmehr die Hauseingangstür rabiat von innen
zu knacken, und sie "sägten und stachen und hieben und brachen". Dort
entwickelte sich dann ein heftiges Gerangel zwischen den immer
aggressiver auftretenden Täterinnen und dem einschreitenden Mieter.
Infolgedessen gingen alle drei Beteiligten zu Boden. Durch die
trotzdem kurzzeitig gewaltsam geöffnete Tür rief der Mieter einem
soeben vorbeigehenden Nachbarn (40) zu, ihn zu unterstützen. Der
40-Jährige reagierte folgerichtig. Er versperrte seinerseits zur
Unterbindung des Fluchtversuchs den Ausgang und alarmierte die
Polizei.

Beim Eintreffen des ersten Streifenwagens riefen die Ertappten
immer wieder "no policia, no policia" und warfen verzweifelt ihre
Tatwerkzeuge die Kellertreppe hinunter.

Neben den beschädigten Haustüren und der durchwühlten
Tatortwohnung fanden sich weitere Hebelspuren an einer anderen
Wohnungstür. Dort hatten sich die Einbrecherinnen allerdings aufgrund
moderner Sicherheitstechnik umsonst abgemüht. Bei der Durchsuchung
der Festgenommenen stellten die Beamten einen dreistelligen
Bargeldbetrag sicher.

Die 30-Jährigen können in Deutschland keinen festen Wohnsitz
vorweisen. Auf Tatvorwurf durch das ermittelnde Kriminalkommissariat
72 gaben beide an, sich anwaltlich vertreten zu lassen. Heute (10.
Mai) erließ ein Richter Haftbefehl gegen die Einbrecherinnen.

Mit Sicherheit wird kein Mülheimer Hausbewohner nun lamentieren:
"O weh! Nun sind sie alle fort - keine ist mehr hier am Ort!"
Demgegenüber darf hinsichtlich der Selbstwahrnehmung der aktuell
Inhaftierten gemutmaßt werden: "Ach, dass es noch wie damals wär`!"
Doch allzubald - das steht zu hoffen - kommt für sie "die schöne Zeit
nicht wieder her!" cg




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Datum: 10.05.2017 - 16:12 Uhr
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