ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Aufgebrachter Autofahrer pocht auf absurde Weise auf freie Fahrt

ID: 1658316

(ots) -
Bei einem Notfalleinsatz wurde bereits am vergangenen
Mittwochabend ein Rettungswagen (RTW) der Rettungsdienst-Kooperation
in Schleswig-Holstein (RKiSH) von einem 86 jährigen Autofahrer schwer
beschädigt. Der ältere Herr war über die Blockierung einer Straße in
Wedel durch den RTW so aufgebracht, dass er sich nach mehreren
erfolglosen Hupversuchen und handgreiflichen Tätlichkeiten gegen die
Rettungskräfte mit seinem PKW selbst den Weg frei zu machen
versuchte. Nach der aus seiner Sicht mit Erfolg gekrönten Aktion,
flüchtete er nach starker Beschädigung des RTW von der Unfallstelle.
Die RKiSH hat Strafanzeige gegen den Fahrzeugführer gestellt.

Alle Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr und den
anderen Hilfsorganisationen haben den Auftrag zu helfen. Ob es dabei
gilt, Leben zu retten, Feuer zu löschen, Sachwerte zu schützen oder
für Recht und Ordnung zu sorgen ist dabei unerheblich. Alle Helfer
erleben bei ihrer Dienstausübung täglich viele gefährliche
Situationen. Die Teilnahme am Straßenverkehr gehört dabei zu den
Hauptgefahren.

Immer wieder liest man von Ereignissen, bei denen Einsatzfahrzeuge
in Unfälle verwickelt werden. In den meisten Fällen sind es zum Glück
nur Blechschäden, manchmal leider auch mit Personenbeteiligung. Was
einer RTW-Besatzung bereits am vergangenen Mittwoch gegen 22.00 Uhr
in Wedel passiert ist, schlägt allerdings dem Fass der Dreistigkeit
den Boden aus.

"Bei einem Notfalleinsatz ist es nicht unüblich, dass die
Rettungsfahrzeuge den Straßenverlauf zwangsweise blockieren, in dem
sie von ihrem Sonderrecht des Parkens in zweiter Reihe Gebrauch
machen.", erklärt Pressesprecher Christian Mandel die Vorgehensweise
der Rettungskräfte. "Einfacher Hintergrund ist, dass im Notfall
einfach keine Zeit vorhanden ist, einen ordnungsgemäßen Parkplatz




aufzusuchen. Das versteht im Normalfall jeder."

Einem 86jährigen Autofahrer gefiel dieses nach der
Straßenverkehrsordnung erlaubte Verhalten jedoch scheinbar nicht so
gut, so dass er mehrfach hupte, um seinem offensichtlich
unaufschiebbaren Anliegen, die Straße zu passieren, Gehör zu
verschaffen. Zu dem Zeitpunkt befand sich ein Rettungskollege am RTW
um die Trage zu holen, als er von dem älteren Herrn sogar
handgreiflich angegangen und lautstark aufgefordert wurde, die Straße
sofort freizumachen.

"Aus medizinischer Sicht galt es aber weiterhin, die volle
Aufmerksamkeit dem Notfallpatienten zu widmen und nicht dem Wunsch
des älteren Autofahrers zu entsprechen, die sofortige Durchfahrt zu
ermöglichen.", beschreibt Pressesprecher Christian Mandel die
Situation weiter.

Der Fahrzeugführer entschied sich dann, die Straßenblockade auf
seine ganz persönliche Weise aufzulösen und den Weg freizumachen. Er
setzte sich in seinen PKW und gab Gas. Das Auto quetschte sich
förmlich an dem immer noch parkenden RTW vorbei, fuhr sich aber in
einem ersten Versuch fest. Der noch seitlich am Rettungswagen
stehende Kollege konnte sich vor der Attacke des Mannes nur durch
einen beherzten Sprung zur Seite retten. Er blieb zum Glück
unverletzt.

Der zweite Durchfahrversuch des Mannes gelang ihm letztendlich
nur, indem er den Rettungswagen mit seinem PKW schwer beschädigte.
Die Tür eines Seitenfaches wurde komplett aus den Halterungen
gerissen.

Der Fahrer flüchtete im Anschluss von der Unfallstelle, konnte
aber später von der Polizei gestellt werden. Die RKiSH hat
Strafanzeige gegen den Fahrzeugführer gestellt. Die Höhe des
Sachschadens am Rettungswagen beträgt nach ersten Schätzungen mehrere
Tausend Euro. Über Beschädigungen am Verursacherfahrzeug können keine
Angaben gemacht werden.

"Das Thema ,Behinderung und Gefährdung von Einsatzkräften' führte
Ende April 2017 zu einer Änderung des Strafgesetzbuches, nach der nun
auch die Bestrafung von Gaffern und Schaulustigen möglich ist. Leider
reichte die aktuelle mediale Aufarbeitung in dem Zusammenhang mit
Rettungskräften nicht aus, jenen aufgebrachten Verkehrsteilnehmer in
Wedel von seinem Verhalten gegen unsere Kollegen abzuhalten.",
resümiert Christian Mandel diesen zum Glück nicht alltäglichen
Einsatz.

--




Bitte beachten Sie die mitgesendeten Bilder. Alle Bilder dürfen unter
Angabe "Foto: RKiSH" ausschließlich zweckgebunden für die Publikation
der vorstehenden Pressemitteilung verwendet werden. Jede weitere
Verwendung für redaktionelle Zwecke bedarf unserer schriftlichen
Genehmigung.


Rückfragen bitte an:

Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH
Christian Mandel
Pressesprecher
Telefon: 0172.823 95 58 oder 04101.51680 48
E-Mail: c.mandel(at)rkish.de
www.rkish.de

Original-Content von: Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Fahndungsrücknahme: Polizei sucht mutmaßlichen Betrüger  Verkehrsunfall mit verletzter Person in Grimmen
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 23.05.2017 - 12:17 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1658316
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: RKiSH
Stadt:

Wedel



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Aufgebrachter Autofahrer pocht auf absurde Weise auf freie Fahrt"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neue Rettungswache in Jevenstedt ...

Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) verfügt seit Neuestem über eine weitere Rettungswache im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Im Gewerbegebiet von Jevenstedt wurde ein Standort für einen 24-Stunden Rettungswagen in Dienst ...

Alle Meldungen von Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH