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Seehund entdeckt? Kein Fall für den Notruf!

ID: 1659191

(ots) - Meldung der Polizeidirektion
Osnabrück

Seehund entdeckt? Kein Fall für den Notruf!

Kein Grund zur Besorgnis! Es ist nichts Schlimmes, wenn Sie am
Strand auf einen kleinen Seehund treffen - Sie befinden sich nämlich
in seinem "Schlafzimmer". Seehunde werden im Juni geboren und liegen
manchmal kurzzeitig alleine am Strand, währenddessen die Mutter auf
Nahrungssuche ist - ein ganz normaler Vorgang und meistens kein Grund
zur Beunruhigung. In den letzten Jahren gingen jedoch bei der
gemeinsamen Leitstelle von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in
Wittmund ("Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland") eine
Vielzahl an "Notrufen" über 110 bzw. 112 ein - im letzten Jahr weit
über 600 Anrufe in der Hauptsaison von Juni bis August. Die meisten
von ihnen sind aber keine wirklichen Notfälle gewesen, sondern
lediglich Meldungen über mutmaßlich verwaiste Jungtiere (Heuler). Die
Touristen meldeten: "Hier liegt ein Seehund am Strand, ich habe
Angst, er könnte austrocknen" oder "der Seehund scheint krank zu
sein, er hat ganz glasige Augen". "Viele Heuler sind eben nicht auf
Hilfe angewiesen, jeder Fund muss aber individuell geprüft werden",
so Marco Ellermann, Pressesprecher der Polizeidirektion Osnabrück.
Ellermann appelliert insbesondere an die Inseltouristen in solchen
Fällen nicht die Notrufnummern 110 oder 112 zu nutzen, da hierdurch
die Notrufleitungen in der Leitstelle belegt werden und rät
stattdessen direkt die Seehundstation in Norddeich unter der
Telefonnummer 04931-973330 zu kontaktieren. Die Meldung eines
vermeintlich verwaisten Heulers über die Notrufzentrale ist zudem ein
Umweg, denn der Fund von Meeressäugern muss ohnehin an die zuständige
Koordinierungsstelle, die Seehundstation Nationalpark-Haus in
Norden-Norddeich, weitergeben werden. Von dort wird der Einsatz der




ehrenamtlichen Wattenjagdaufseher organisiert. Letztlich kann nur ein
sachkundiger Mitarbeiter der Seehundstation beurteilen, ob das Tier
überlebensfähig ist oder menschliche Hilfe benötigt. Diese speziell
geschulten Mitarbeiter beurteilen, ob ein Tier tatsächlich Hilfe
benötigt oder ob die Chance besteht, dass Mutter und Jungtier wieder
Kontakt zueinander aufnehmen können. Wie bei "menschlichen Notrufen",
ist es auch bei solchen "tierischen" Einsätzen wichtig, dass
Schaulustige sich möglichst vom Ort des Geschehens entfernen. "Jede
kleinste Störung, die oft durch herumstehende oder sich unbedarft
nähernde Strandbesucher verursacht wird, bringt die Jungtiere nur
unnötig in Gefahr. Das Muttertier unterbricht dann nämlich die
Säugephase und flüchtet bzw. traut sie sich nicht zu ihrem Jungtier
zurück, wenn der Mensch vermeintlich "helfend" an diesem steht. Dann
ist im schlimmsten Fall ein Heuler entstanden.", sagt Dr. Peter
Lienau, Leiter der Seehundstation Nationalpark- Haus in Norddeich.
Ebenfalls zu bedenken ist, dass Seehunde bereits nach etwa sechs
Wochen selbstständig sind. Jungtiere, die ab Ende August aufgefunden
werden, sind daher bereits in der Regel alleine überlebensfähig und
nicht mehr auf menschliche Hilfe angewiesen.

Verhalten beim Fund eines vermeintlich verwaisten Heulers

- Abstand halten (300 m)!
- Nicht anfassen!
- Fundort verlassen, damit die Mutter ggf. Kontakt zum Jungtier
aufnehmen kann!
- Das Tier muss nicht bewacht werden!
- Im Notfall melden Sie den Fund der Seehundstation unter
04931-973330; die Seehundstation prüft, ob es sich um einen
Heuler handelt.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
Pressestelle
Inken Düpree
Telefon: 04941 - 606 104
E-Mail: pressestelle(at)pi-aur.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-aur.polizei-nds.de

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Datum: 24.05.2017 - 14:43 Uhr
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