Kreis Pinneberg - Traurige Bilanz nach LKW-Kontrollen
(ots) - Beamtinnen und Beamte des Polizei- Autobahn-
und Bezirksreviers Pinneberg haben in den vergangenen Tagen im Rahmen
von zahlreichen technischen Kontrollen an verschiedenen
Lastkraftwagen diverse Verstöße festgestellt und mehrere Fahrzeuge
sichergestellt.
Insgesamt acht Tage lang richteten die Polizistinnen und
Polizisten des Fachdienstes Bundesautobahn ihren Fokus auf die
kleinen und großen Schwergewichte der Straße, welche täglich in hoher
Anzahl durch das Kreisgebiet fahren. Mit geschultem Blick inspizierte
der Schwerlasttrupp die Gefährte mitsamt ihrer Anhänger und musste am
Ende ein erschreckendes Ergebnis protokollieren.
So zog die Polizei beispielsweise einen verkehrsunsicheren mit
Recyclingmaterial beladenen Sattelanhänger mit einem Gewicht von etwa
30 Tonnen aus dem Verkehr, bei dem die hinterste von drei Achsen auf
einer Seite bereits gerissen war. Allein unter diesem Umstand hätte
der Anhänger im Fahrbetrieb aufgrund der einwirkenden Kräfte
jederzeit zur Seite kippen können, infolgedessen es zu hohen
Sachschäden und schlimmstenfalls zu Personenschäden hätte kommen
können. Darüber hinaus waren nahezu alle Querträger des Aufbaus an-
oder gar gänzlich gerissen. Die Bremsanlage wies ebenfalls Mängel
auf. Diverse Bauteile waren stark beschädigt und korrodiert.
Schlussendlich bedeutete dies für den Fahrer des Gespanns das Ende
seiner Fahrt.
Bei weiteren fünf kontrollierten und im Ergebnis
verkehrsunsicheren Klein-LKW konnte man im Anschluss an die
Kontrolltätigkeiten von einem wirtschaftlichen Totalschaden sprechen.
Bei den 3.5-Tonnern waren die wichtigsten tragenden Teile sowie
durchgängig die gesamten Karosserien durchgerostet. Überspitzt
dargestellt lösten sich die Gefährte bereits eigenständig auf. Im
Falle eines Unfalls hätte der Aufbau den Fahrern keinen Schutz mehr
geboten. Selbst im normalen Fahrbetrieb hätte jederzeit ein tragendes
Bauteil nachgeben können, so dass es zu folgeschweren Unfällen hätte
kommen können. Weiterhin waren mehrere Bremsleitungen derart stark
korrodiert, dass sie in Kürze hätten platzen können. Ein Totalausfall
der Bremsanlage wäre die Konsequenz gewesen. Die hinteren Achsen der
Klein-LKW drohten teilweise abzureißen und die Motoren wiesen
allesamt Undichtigkeiten auf.
Bei zwei weiteren 7,5-Tonnern stellten die kontrollierenden
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten erhebliche Mängel fest. Tragende
Teile im Aufbau waren angerissen und korrodiert, eine Stoßstange
drohte abzufallen, Bauteile der Bremsanlagen waren beschädigt und die
Führerhäuser durchgerostet. Mehrere Schrauben, welche den Ladeboden
mit dem Hauptrahmen verbinden, waren ebenfalls lose. Bei einem der
beiden Fahrzeuge waren alle Bremslichter ohne Funktion, das
Antiblockiersystem war defekt und die Profiltiefe der Reifen war bei
weitem nicht ausreichend. Der andere LKW hatte erst einen Monat zuvor
eine neue Hauptuntersuchungs-Plakette erhalten, infolgedessen die
Polizei Ermittlungen gegen den Prüfer einer Prüfstation aufgenommen
hat.
Bis auf die beiden 7,5-Tonner, welche mit langsamer Fahrt in eine
nahegelegene Werkstatt fahren durften, mussten sämtliche bemängelte
Gefährte mittels eines Abschleppfahrzeugs oder eines Tiefladers
zwecks einer genaueren Untersuchung durch einen Sachverständigen vom
jeweiligen Kontrollort abgeholt werden.
In zahlreichen weiteren Fällen müssen die betroffenen Fahrer und
teilweise auch die Fahrzeughalter neben einem Bußgeld in einer Höhe
von 180 bis 270 Euro mit der Eintragung von Punkten im deutschen
Fahreignungsregister des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg rechnen.
Die Polizei wird weiterhin derartige Kontrollen im gesamten
Kreisgebiet durchführen und festgestellte Verstöße konsequent ahnden.
Polizeidirektion Bad Segeberg
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Datum: 21.06.2017 - 10:43 Uhr
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