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Polizeidirektion Lübeck /

Neues Konzept wird erarbeitet

ID: 1675832

(ots) - Seit Mai 2017 stellt die Polizeidirektion Lübeck
Veränderungen in der Drogenszene und einzelne Auseinandersetzungen
zwischen Personengruppen in der Öffentlichkeit fest. Die Polizei
bearbeitet diese Erscheinungen als Lagefelder "Massenschlägerei" und
"Drogenszene".

Zu den Lagefeldern "Drogenszene" und "Massenschlägerei" im
Einzelnen: Am "etablierten" Drogentreff an der Krähenstraße ist
wahrnehmbar, dass der Konsum von harten Drogen und der Drogenhandel
zunehmen und sich offensichtlich im nahen Umfeld ausdehnen. Diese
Szene war bisher von Deutschen und Menschen mit deutsch-russischem
Hintergrund geprägt. Derzeit halten sich dort auch Menschen mit
aktuellem Flüchtlingshintergrund auf. Weiter registriert die
Direktion aufwachsende Treffpunkte am ZOB, dem Holstentorplatz, der
Moislinger Allee/nahe dem Lindenplatz sowie im Bereich Kaufhof. Diese
aufwachsenden Treffpunkte werden offensichtlich durch Migranten auch
mit aktuellem Flüchtlingshintergrund geprägt.

Darüber hinaus stellen die Polizeidirektion Lübeck verstärkt seit
Mai 2017 im öffentlichen Raum Schlägereien mit ca.10 - 20
Beteiligten fest. Im Einzelnen sind dazu 12 Ereignisse in Lübeck und
Eutin von Anfang Mai bis zum 20.06.17 bekannt. Die Polizei weiß, dass
einige Schlägereien einen Drogenhintergrund hatten. In anderen Fällen
haben sie sich situativ entwickelt und sind hinsichtlich der
Motivlage zum Teil nicht ermittelbar. Überwiegend waren diese
körperlichen Auseinandersetzungen aufgrund der aktuell vorliegenden
Erkenntnisse von Migranten auch mit aktuellem Flüchtlingshintergrund
geprägt, unter anderem mit irakischen, syrischen, afghanischen, und
nordafrikanischen Beteiligten. Nach vorliegenden Erkenntnissen
strahlten die Auseinandersetzungen zum Teil auf Passanten aus und
beeinträchtigten diese bei Ihrem Aufenthalt im öffentlichen Raum.




Außenstehende wurden aber nicht hineingezogen oder geschädigt. Für
die Polizei bedeutete das sehr schwierige und gefährliche Einsätze.
Hinweise auf strukturelle ethnische Konfliktlagen liegen mit Blick
auf die geschilderten Einsatzanlässe nicht vor.

Es ist wahrnehmbar, dass es für viele Menschen in ihrer Freizeit
selbstverständlich ist, sich besonders in der warmen Jahreszeit in
kleineren oder größeren Gruppen im öffentlichen Raum aufzuhalten. Das
ist als Ausdruck der allgemeinen Handlungsfreiheit polizeilich nicht
relevant, solange nicht die Grundrechte anderer beeinträchtigt und
Straftaten begangen werden. Die Polizei möchte, dass der öffentliche
Raum auch dafür angstfrei durch jedermann genutzt werden kann.

Daher ist ein ausufernder Aufenthalt im Zusammenhang mit der
offenen Drogenszene hingegen polizeilich nicht zu akzeptieren. Sorge
bereiten auch die Spannungen zwischen einzelnen Gruppen, wobei noch
unklar ist, ob diese überwiegend aus Drogenhintergründen resultieren
oder mehrheitlich situativ begründet sind.

Der Behördenleiter der Polizeidirektion Lübeck, Leitender
Polizeidirektor (LPD) Norbert Trabs hat sich entschlossen, aus diesen
ersten Feststellungen fortlaufende, qualifizierte Lagebilder
erstellen zu lassen. Diese werden intern erarbeitet und in den
kommenden Monaten stetig ergänzt. Hier ist es ganz wichtig
differenziert und sensibel darauf zu schauen, wer in jedem Einzelfall
die Agierenden sind. Schon jetzt ist die polizeiliche Präsenz in der
Innenstadt und im Stadtteil St. Lorenz erhöht, um Ausuferungen der
Drogenszene zu unterbinden und bei Konflikten wirksam zu
intervenieren. Neben der Verstärkung des uniformierten
Streifendienstes sollen auch Beamtinnen und Beamte in ziviler
Kleidung eingesetzt werden.

Darüber hinaus wird die Polizei ihre externen Partner zu
gemeinsamen Besprechungen einladen, um die Wissensstände
auszutauschen und bereits bestehende Kooperationen zu festigen. Es
gilt möglicherweise auch neue Partnerschaften zu vereinbaren. Von
besonderer Bedeutung für die Polizei ist die bestehende enge und
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lübeck und dem
Kreis Ostholstein.

Eine erste Information zu diesem sensiblen Thema erfolgte
anlässlich der Sitzung des Polizeibeirates der Hansestadt Lübeck am
20.06.2017.

LPD Norbert Trabs:" Der öffentliche Raum muss angstfrei genutzt
werden können. Mir ist es sehr wichtig, dass wir bei diesem sensiblen
Thema genau hinschauen und differenziert bewerten! Ich bin sicher,
dass die Lübecker Polizei mit Ihren Partnern hier sehr früh und
wirksam an einem wichtigen Thema arbeitet."




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Lübeck
Pressestelle
Stefan Muhtz
Telefon: 0451-131-2015
Fax: 0451-131-2019
E-Mail: pressestelle.luebeck.pd(at)polizei.landsh.de
http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LPA/lpa_node.html

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Datum: 21.06.2017 - 12:45 Uhr
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