Bundespolizei und Staatsanwaltschaft zerschlagen Schleuserbande
Medizinische Notfälle zur Visaerschleichung vorgetäuscht
Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Essen und Bundespolizei
(ots) - Bundespolizei
und Staatsanwaltschaft gelang gestern (1. August 2017) ein
Ermittlungserfolg gegen eine mutmaßliche Schleuserbande.
Dabei wurden ein Haftbefehl, vier Durchsuchungsbeschlüsse sowie
sieben Pfändungsbeschlüsse vollstreckt. Ein weiterer Haftbefehl
konnte nicht vollstreckt werden.
Die kriminelle Bande steht im Verdacht, irakische
Staatsangehörige unter Vortäuschung humanitärer Notfälle in die
Bundesrepublik Deutschland geschleust zu haben.
Mit Hilfe vermutlich gefälschter medizinischer Atteste, die durch
einen Mittelsmann in Polen in dortigen Kliniken vorgelegt wurden,
konnten polnische Schengen-Visa erschlichen werden. Die irakischen
Staatsangehörigen reisten damit über das europäische Ausland nach
Deutschland ein. Die Behandlungstermine in Polen wurden nicht
wahrgenommen. Stattdessen stellten die Geschleusten kurz vor Ablauf
der sogenannten Medical-Visa Asylanträge in Deutschland.
Die Schleusungswilligen zahlten durchschnittlich bis zu 10.000,-
Euro an die Schleuser.
Bei den Wohnungsdurchsuchungen wurden zahlreiche
verfahrensrelevante Dokumente wie Medical-Visa-Unterlagen,
Bankbelege sowie Krankenversicherungskarten, Barmittel in Höhe von
ca. 10.000 Euro sowie zwei Fahrzeuge sichergestellt, die den
bisherigen Tatverdacht untermauern. In einem Bankschließfach wurden
weitere 10.000 Euro sowie Goldschmuck gefunden und sichergestellt.
Den gestrigen Vollstreckungsmaßnahmen gingen intensive Fahndungs-
und Ermittlungsmaßnahmen von Bundespolizei und Staatsanwaltschaft
voraus. Insgesamt waren heute ca. 40 Einsatzkräfte der Bundespolizei
im Einsatz.
Die Ermittlungen dauern weiter an.
Nachfragen sind bitte an die Staatsanwaltschaft Essen zu richten,
wenngleich bis auf weiteres über die Pressemitteilung hinaus keine
weiteren Erklärungen abgegeben werden können.
Rückfragen bitte an:
Staatsanwaltschaft Essen
Pressesprecherin: Oberstaatsanwältin Anette Milk
Tel. +49 (0) 201 803 2525
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Datum: 02.08.2017 - 10:42 Uhr
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