Fall bei Aktenzeichen XY
(ots) - Northeim/Uslar (mn)Die Polizeiinspektion
Northeim/Osterode stellt in der Sendung Aktenzeichen XY im ZDF am
09.08.2017 (20.15 Uhr) den bis heute ungeklärten Fall eines
Tötungsdeliktes zum Nachteil eines neugeborenen Mädchens in Uslar
vor.
Am Donnerstag, 11.03.2004, fanden Mitarbeiter des Bauhofs Uslar
bei Pflegearbeiten im Bereich der Auschnippe (B 241) an der Böschung
unterhalb der Straße Kupferhammer den Leichnam eines neugeborenen
Kindes auf. Das Mädchen war eingewickelt in ein Handtuch. Es war
damit in einen Stoffbeutel und eine Lidl-Plastiktüte eingepackt.
Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben damals, dass die
Liegezeit des Leichnams etwa vier Wochen betragen haben dürfte. Die
Polizei geht davon aus, dass das Kind circa Mitte Februar unmittelbar
am Fahrbahnrand der Auschnippe von Unbekannten abgelegt worden war.
Ein namentlich bekannter Zeuge hatte sich im Zuge der Ermittlungen
bei der Polizei gemeldet und erklärt, dass er die Plastiktüte dort
aufgefunden und sie an die Böschung gelegt habe, damit niemand
darüber fallen sollte. In den Beutel habe er damals nicht geschaut
und deshalb das Baby auch nicht entdeckt. Danach setzte Schneefall
ein, so dass die Tasche mit dem Kind mehrere Wochen den Blicken von
Passanten verborgen geblieben war.
Bei dem aufgefundenen Handtuch handelt es sich um ein älteres
Wäschestück, wie es Anfang des 20. Jahrhunderts jungen Frauen zur
Aussteuer gegeben wurde. Das Handtuch dürfte etwa 1920 oder früher
von einer nicht bekannten Firma gefertigt worden sein. Es trägt ein
Monogramm mit den Buchstaben "HK". (Bild)
Das Kind war in diesem Handtuch eingewickelt wiederum in einen
Stoffbeutel der Supermarktkette "Sky" gesteckt. Die Firma Sky war zum
damaligen Zeitpunkt in Südniedersachsen nicht ansässig. Filialen
bestanden im Raum Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und um
Ulm herum in Bayern und Baden-Württemberg. Der Stoffbeutel trägt ein
stilisiertes Wolkenmuster mit dem Schriftaufdruck "Saubere Luft".
Säugling, Handtuch und Stoffbeutel befanden sich wiederum in einer
handelsüblichen Plastiktragetasche der Firma "Lidl". Hierbei handelt
es sich um ein Massenprodukt.
Die Obduktion des kleinen Mädchens ergab, dass es bei der Geburt
gelebt hatte und auch weiterhin lebensfähig gewesen wäre. Der Tod des
Kindes wurde durch den Täter oder die Täterin mittels sogenannter
stumpfer Gewalteinwirkung herbei geführt. Details hierzu können aus
ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt werden.
Die Polizeiinspektion Northeim/Osterode nimmt nunmehr die
Gelegenheit wahr, die Ermittlungen in dieser Sache neu zu
intensivieren und erhofft sich dadurch Hinweise, die zur Aufklärung
dieser Straftat führen.
Durch die Staatsanwaltschaft Göttingen wurde für Hinweise, die zur
Aufklärung der Straftat und zur Ergreifung des Täters führen, eine
Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgesetzt.
Hinweise bitte unter Telefon 05551/7005-0 an die
Polizeiinspektion Northeim/Osterode
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Northeim/Osterode
Pressestelle
Telefon: 05551/7005 200
Fax: 05551/7005 250
E-Mail: pressestelle(at)pi-nom.polizei.niedersachsen.de
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Datum: 04.08.2017 - 14:00 Uhr
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