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Schwerer Verkehrsunfall - Einsatzkräfte durch Gaffer gestört

ID: 1708341

(ots) - Enormes Unverständnis löste das Verhalten mehrerer
Personen am Sonntagabend bei Einsatzkräften von Polizei und
Rettungsdienst aus. Der Grund: anstatt Erste Hilfe zu leisten,
filmten Passanten und Verkehrsteilnehmer die Geschehnisse an einer
Unfallstelle.

Schwer verletzt lag hier ein 20 Jahre alter Rollerfahrer aus Düren
am Boden. Er hatte gegen 19:40 Uhr die Veldener Straße aus
Fahrtrichtung Innenstadt in Fahrtrichtung Birkesdorf befahren. Vor
ihm befand sich zu dieser Zeit ein Pkw, der mit zwei 21 und zwölf
Jahre alten Dürenern besetzt war. Hinter dem 20-Jährigen fuhr
ebenfalls ein Rollerfahrer - ein 21-Jähriger, der auch aus Düren
kommt. Zwischen der Kreuzung der Malteserstraße und dem Nordpark
verlangsamte der Autofahrer seine Fahrt, stoppte seinen Wagen am
rechten Fahrbahnrand und schaltete das Warnblinklicht ein. Dies
übersah der ihm nachfolgende Mann und fuhr auf das Heck des Wagens
auf. Wie konnte das passieren? Angaben mehrere unabhängiger Zeugen
nach hielt der Verunfallte während der Fahrt sein Mobiltelefon in der
Hand und blickte auf das Display. Hiervon offenbar abgelenkt wurde
sein Fahrverhalten beeinträchtigt: so soll er während der Fahrt
sukzessive nach rechts von seinem Fahrstreifen abgekommen sein, bis
er schließlich mit dem Auto des 21-Jährigen zusammen stieß. Hierüber
kam der Rollerfahrer zu Fall und sein Telefon schleuderte über die
Straße. Die Polizei stellte dieses später als Beweismittel sicher.

Umgehend kümmerten sich die beiden Pkw-Insassen um den
Schwerverletzten und alarmierten auch die Rettungskräfte. Der dritte
Verkehrsteilnehmer in der Fahrzeugschlange jedoch hielt sein Gefährt
kurz an und setzte seine Fahrt anschließend fort, ohne sich an den
Hilfsmaßnahmen zu beteiligen. Gegen ihn richtet sich nun ein
Strafverfahren wegen Unterlassener Hilfeleistung.





Auch nicht geholfen haben, geschweige denn hilfreich, waren die
vielen Schaulustigen, mit denen die Polizeibeamten vor Ort
konfrontiert waren. Hierbei handelte es sich nicht nur um Fußgänger,
die die Geschehnisse aus nächster Nähe ansehen wollten, sondern auch
um Fahrzeugführer, die unter anderem auf der Gegenfahrbahn stoppten,
um die Ereignisse mit Smartphones aufzuzeichnen. Sie alle hinderten
sowohl die Polizei als auch die Rettungskräfte an ihrer Arbeit. Der
Aufforderung, das Gaffen einzustellen und den Helfern Platz zu
machen, kamen diese Menschen nicht nach. Mehrmalige und energische
Ansprachen, teils unter Androhung von Folgemaßnahmen, waren nötig, um
die Schaulustigen dazu zu bewegen, ihre Sensationslust hinter die
Interessen des Unfallopfers zu stellen. Dieses wurde derweil mit
Hilfe von Decken, die die Ersthelfer hielten, von den Blicken der
Neugierigen abgeschirmt.

Schwer verletzt musste der Rollerfahrer stationär in einem
Krankenhaus aufgenommen werden. Sein Kleinkraftrad wurde von der
Unfallstelle abgeschleppt. Der Pkw blieb fahrbereit.

Die Polizei weist an dieser Stelle noch einmal darauf hin, dass
Behindern und Stören von Rettungsmaßnahmen nicht normal, sondern
strafbar ist. Die moralische Komponente des Aufzeichnens solcher
Geschehnisse soll an dieser Stelle gar nicht erst bewertet werden.




Rückfragen bitte an:

Polizei Düren
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Telefon: 02421 949-1100
Fax: 02421 949-1199

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Datum: 14.08.2017 - 13:45 Uhr
Sprache: Deutsch
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