Motorradkontrollen auf unfallträchtigen Strecken im Landkreis Goslar
Junger Magdeburger fährt mit abgeklebtem Kennzeichen auf der B 4
(ots) - Ein zwar kühles, aber trockenes Wochenende lockte
wieder viele Touristen in den Harz. So war der Verkehr auf den
Straßen im Landkreis Goslar wieder sehr lebhaft und eine Vielzahl
verschiedenster Arten von Verkehrsteilnehmern teilten sich die
reizvollen Strecken. Leider kam es, wie in anderen Presseberichten
der Polizei Goslar zu lesen war, auch zu einer großen Anzahl von
Verkehrsunfällen. Dem gerade im Bereich der Motorradunfälle entgegen
zu wirken, fand am heutigen Sonntag wieder eine gezielte Kontrolle
des motorisierten Zweiradverkehrs durch Polizeibeamtinnen und -
beamte der Polizeiinspektion Goslar, unterstützt von einem
Mitarbeiter des TÜV-Nord und zwei Bediensteten des Landkreises Goslar
statt. Im Rahmen der vor mehr als sechs Jahren gegründeten
Kooperation zwischen den Ländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und den
Polizeiinspektionen Northeim/Osterode und Goslar unter dem Motto
"Sicher durch den Harz" finden regelmäßig Kontrollen im gesamten Harz
statt.
Kontrolliert wurde auf der Bundesstraße 4 im Bereich des
Kesselberges und von Hohegeiß in Richtung Rotheshütte und auf der
Bundesstraße 498 im Bereich Dammhaus. Auf beiden Strecken kam es in
der Vergangenheit immer wieder zu schweren Motoradunfällen, so dass
Geschwindigkeitsbegrenzungen und durchgezogene Linien, sowie andere
bauliche Maßnahmen, wie beispielsweise die Anbringung von
Unterfahrschutz zur Verhinderung von Verkehrsunfällen oder zur
Reduzierung der Unfallfolgen durchgeführt wurden. Leider halten diese
offensichtlichen Maßnahmen einige Motorrad- und Pkw-fahrer und -
fahrerinnen nicht davon ab, sich in rücksichtsloser Art und Weise im
Verkehrsraum zu bewegen.
Die ernüchternde Bilanz der Kontrollen, die in Form von
Geschwindigkeits- und technischen Kontrollen durchgeführt wurden,
waren die Feststellung von 155 Geschwindigkeitsverstößen. In 150
Fällen wurden Motorräder und in 5 Fällen Pkw als zu schnell
registriert. In 32 Fällen kommen Fahrverbote auf die
Kraftfahrzeugführer und - führerinnen zu. Die höchste Überschreitung
lag bei 85 km/h. Hier liegt das Bußgeld schon über 600 EUR und das
Fahrverbot bei drei Monaten. Bei technischen Kontrollen fielen
weiterhin 21 Personen mit bauartveränderten Motorrädern auf.
Abgasanlagen, Spiegel, lichttechnische Einrichtungen und andere nicht
statthafte Anbauteile wurden beanstandet,
Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen eingeleitet und Mängelmeldungen
gefertigt. In zwei Fällen musste die Bereifung und in 6 Fällen die
Neigung der Kennzeichen bemängelt werden.
Besonders dreist war ein 23 Jahre alter Mann aus dem Bereich
Magdeburg. Dieser hatte kurzerhand das Kennzeichen an seinem Motorrad
abgeklebt und war so unter anderem auf der B 4 unterwegs. Als er bei
dem dortigen Messwagen gemessen und ein Foto von ihm gefertigt wurde
(hier war er in einem Bereich, wo die höchstzulässige Geschwindigkeit
bei 70 km/h liegt mit 131 km/h aufgefallen) meldete das Messteam den
Vorfall an die Beamten der Polizeistation Braunlage. Diese konnten
den Mann, nachdem er auf Haltezeichen nicht achtete, vor dem Abzweig
zur B 242 in Richtung Sorge auf einen Parkplatz abdrängen. Dort
versuchte er noch zu Fuß die Flucht zu ergreifen, welches ihm jedoch
nicht gelang. Der Motorradfahrer zeigte während des gesamten
Kontrollzeitraumes keine Einsicht in sein Fehlverhalten. Nachdem das
Kennzeichen wieder in seinen ordnungsgemäßen Zustand gebracht worden
war und ihm eröffnet wurde, dass auf ihn nunmehr ein Strafverfahren
wegen Kennzeichenmissbrauchs und aufgrund der überhöhten
Geschwindigkeit auch ein mehrmonatiges Fahrverbot zukommen wird,
wurde er aus der Kontrolle entlassen. Es ist höchstwahrscheinlich,
dass der zuständigen Führerscheinbehörde in Magdeburg durch die
Polizei aufgrund des gezeigten Verhalten geraten wird, die
Geeignetheit des Mannes als Kraftfahrzeugführer am öffentlichen
Verkehr teilzunehmen, zu überprüfen. Die Folge könnte der Entzug der
Fahrerlaubnis sein.
Bei den Kontrollen kam der präventive Aspekt nicht zu kurz. In
aufklärenden Gesprächen erklärten die Kontrolleure den
Motorradfahrern und Bikerinnen, warum diese Kontrollen erforderlich
sind. Die Gefahren, die auf den harzer Straßen bestehen und die
aktuellen Unfallzahlen wurden dargelegt. Flyer zu der oben genannten
Aktion "Sicher durch den Harz", wo nützliche Hinweise für Biker und
Bikerinnen abgedruckt sind, und Warnwesten wurden an die
Kontrollierten verteilt.
Bei der An- und Abfahrt zu den Kontrollstellen stellten die
Kontrollkräfte weiterhin noch 6 Überholverbote durch Motorradfahrer
fest. Auch diese Fehlverhalten werden mit einem Bußgeld geahndet.
Darüber hinaus wird jeweils ein Punkt in der Verkehrssünderdatei in
Flensburg auf das Konto der Männer gehen.
Im Auftrag
Steffen Jach, PHK
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Goslar
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 05321/339104
E-Mail: pressestelle(at)pi-gs.polizei.niedersachsen.de
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Datum: 27.08.2017 - 21:51 Uhr
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