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PI Goslar: Letzten Sonntag im Harz: Innerhalb weniger Stunden 31 Fahrverbote für Motorradfahrer

ID: 1720057

(ots) - Interview mit dem Leiter des Kontrolleinsatzes der
Polizeiinspektion Goslar, Steffen Jach.

Frage: 31 Fahrverbote wegen Geschwindigkeitsüberschreitung für
Motorradfahrer im Harz! Will die Polizei die Motorradfahrer aus dem
Harz verdrängen?

Steffen Jach: Der Harz ist als nördlichstes Mittelgebirge mit
Kurven, Natur und Biker-Treffs ein besonderes Erlebnis für
Motorradfahrer. Das wollen wir auch nicht ändern. Ich selbst genieße
es, in meiner Freizeit im Harz zu cruisen.

Frage: Geschwindigkeitsüberschreitungen bis zu 85 km/h. Von 155
Geschwindigkeitsverstößen 150 durch Motorradfahrer. Was läuft da
schief? Sind die angeordneten Geschwindigkeitsbeschränkungen
vielleicht überzogen?

Steffen Jach: Die vielen Motorradunfälle auch an diesem Wochenende
zeigen, dass die Beschränkungen ihren Sinn haben. Der Harz ist nicht
nur schönes, sondern auch anspruchsvolles Terrain mit vielen
Gefahren, die "Flachländer" so nicht kennen. Mit extremen
Geschwindigkeiten gefährden manche Biker nicht nur sich selbst,
sondern auch andere Biker, Autofahrer, Radfahrer und
Fußgänger/Wanderer. Harztypische Gefahren, wie Ausfahrten von
Parkplätzen in Kurven, kreuzende Wanderwege und auch Wildwechsel, aus
denen Geschwindigkeitsbegrenzungen resultieren, sind nicht gleich
erkennbar. Um noch mal auf Eure Eingangsfrage zurückzukommen: Diese
kleine Gruppe unter den Bikern wollen wir wirklich nicht mehr hier
haben - und wenn es mit Aufklärung allein nicht funktioniert, dann
eben über Fahrverbote und den Geldbeutel.

Frage: Auf Facebook lesen wir viel Zustimmung, auch von Bikern,
für Geschwindigkeitskontrollen, aber bei kleineren Veränderungen an
den Fahrzeugen, sollte die Polizei doch nicht so kleinlich sein.

Steffen Jach: Wenn es irgendwie möglich ist, dann belassen wir es




bei Mängelmeldungen und aufklärenden Gesprächen, ohne ein Verwarngeld
zu nehmen. Es ist ein Mythos, dass die Polizeiarbeit an der Höhe der
Bußgelder gemessen wird. Wenn es um Sicherheit geht, haben wir aber
keinen Handlungsspielraum. Durch Veränderungen an Spiegeln, der
Bremsanlage oder beim Anbau scharfkantiger Teile, werden nicht nur
die Biker selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

Frage: Was war denn das für eine Aktion mit dem Motorradfahrer mit
abgeklebten Kennzeichen?

Steffen Jach: Die Steigerung zu Motorradkennzeichen, die soweit
geneigt sind, dass sie fast nur noch vom Polizeihubschrauber
abzulesen sind, ist das Abkleben, um nicht zur Verantwortung gezogen
werden zu können. Der Motorradfahrer, der wegen mehrerer
Geschwindigkeitsverstöße auffiel, hatte sein Kennzeichen abgeklebt.
Nach vergeblichen Fluchtversuchen per Motorrad und zu Fuß konnte er
von Kollegen aus Braunlage gestellt werden. Einsicht - Fehlanzeige!
Von uns aus sind bereits Gespräche mit der zuständigen
Verwaltungsbehörde und der Staatsanwaltschaft geführt worden. Ihm
wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Fahrerlaubnis entzogen werden.

Frage: Möchtest Du den Lesern noch was mitteilen?

Steffen Jach: Unser Anliegen ist es, die Unfallzahlen zu senken.
Dabei muss der Biker selbst gar nicht schuld sein. Als Motorradfahrer
trifft mich jeder einzelne Unfall auch irgendwie persönlich. Wir
werden weiter solche und ähnliche Aktionen als Polizei Goslar und
gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern "Sicher durch den Harz"
durchführen (Anm.: http://www.landesverkehrswacht.de/aktionen/sicher-
durch-den-harz-2016.html). Mir ist auch wichtig mitzuteilen, dass uns
als Kontrolleuren bewusst ist, dass nur ein kleiner Teil der
Motorradfahrer "Wilde Sau" auf unseren Straßen spielt. Das Gros fährt
vernünftig.

Das vorstehende Interview wurde von einem Angehörigen des
Social-Media-Teams der Polizeidirektion Braunschweig mit Steffen Jach
geführt und zusätzlich auf der Facebook-Seite der Polizei
Braunschweig veröffentlicht.

Siemers, KOK




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Goslar
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E-Mail: pressestelle(at)pi-gs.polizei.niedersachsen.de

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Datum: 31.08.2017 - 17:31 Uhr
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