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Pkw-Diebstahl durchÜberwinden von "Keyless-Systemen" -

Polizei Hannover informiert über neue Masche und gibt Tipps

ID: 1729942

(ots) -
Abfangen von Funksignalen sogenannter Keyless-Systeme und
anschließendes Entwenden vorwiegend hochwertiger Autos. Mit dieser
neuen Masche im Deliktsbereich Pkw-Diebstahl beschäftigen sich unter
anderem die Ermittler der zentralen Ermittlungsgruppe (EG) Kfz in der
Polizeidirektion (PD) Hannover.

Zahlen, Daten, Fakten:

Im Jahr 2015 wurden im Bundesgebiet insgesamt 19 391 Pkw im
Gesamtwert von ca. 291 Millionen Euro entwendet. 2016 wurde mit 19
194 Taten ein ähnlich hohes Niveau erreicht. Niedersachsen findet
sich bei einem Vergleich der Bundesländer mit 1 342 Diebstählen an
vierter Position. Allein 752 dieser Taten ereigneten sich im
Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover.

Großer Beliebtheit erfreuten sich bei den Dieben die Automarken
VW, Audi, BMW, Mercedes, Toyota, aber auch Fahrzeuge der Hersteller
Porsche und Land Rover.

Keyless-System:

Seit Jahren werden vermehrt verschiedene Fahrzeugmodelle fast
aller Automobilhersteller mit einem schlüssellosen Zugangssystem zum
Kauf angeboten. Diese Systeme werden unter verschiedenen Namen, wie
beispielsweise Keyless Go oder auch Keyless Entry, verkauft.

Dabei handelt es sich um ein komfortables und elektronisches
Fahrberechtigungs-system, bei dem der Fahrer vor dem Einsteigen oder
Starten des Fahrzeuges den Schlüssel nicht in die Hand nehmen muss.
Alle Türen lassen sich öffnen und schließen, ohne auch nur einmal die
Fernbedienung zu aktivieren.

Die Funktionen des bekannten elektronischen Schlüssels übernimmt
beim Keyless-System ein neu entwickelter Schlüssel, auf dem die
Zugangs- und Fahrberechtigungsfunktionen gespeichert sind. Befindet
sich der Schlüssel im unmittelbaren Bereich des Fahrzeugs,
kommuniziert die Fahrzeugelektronik über die entsprechenden
Induktionsantennen mit dem Schlüssel. Bei Übereinstimmung mit dem




Berechtigungscode wird das Fahrzeug entriegelt. Über den
Start-/Stopp-Taster kann der Motor per Fingerdruck gestartet und
abgestellt werden.

Schwachstelle Keyless-System:

Durch die "Keyless"-Technologie können Kriminelle Autos stehlen,
ohne sie geräuschvoll aufbrechen zu müssen. Mit speziellen Geräten,
sog. Funkstrecken-verlängerer, werden die Signale der Schlüssel
eingefangen und an die Fahrzeugelektronik weitergeleitet.

So ist es beispielsweise möglich, einen in der Wohnung
hinterlegten Fahrzeugschlüssel mit einem Scanner zu erfassen, um
sodann das von diesem dauerhaft gesendete Funksignal an einen
Empfänger, der in unmittelbarer Nähe des zu stehlenden Fahrzeugs
vorgehalten wird, weiterzuleiten. Das kann problemlos über einige
Dutzend Meter weit erfolgen.

Dieses kann natürlich nicht nur rund um die eigenen vier Wände,
sondern auch beim Einkaufen, bei Theaterbesuchen, im Schwimmbad oder
im Fitnessstudio passieren.

Das Fahrzeug erkennt das Schlüsselsignal und entriegelt die
Zugangstüren. Anschließend lässt sich der Motor ganz einfach per
Knopfdruck starten, aber auch wieder ausstellen.

Die Wegfahrt mit dem Auto ist problemlos möglich, auch wenn die
Verbindung zwischen Fahrzeug und Schlüsselsignal abreißt. Solange der
Täter den Motor nicht abstellt oder abwürgt, kann das Fahrzeug
gefahren werden, bis der Kraftstoff aufgebraucht ist.

Ist das Fahrzeug an einen sicheren Ort verbracht, können über
weitere Spezialwerkzeuge Nachschlüssel codiert werden.

Wie können sich Fahrzeugbesitzer schützen?

-Der beste Schutz vor Autodiebstahl durch die Ausnutzung der
"Keyless-Go-Schwachstelle" ist der Verzicht darauf, solange das
System nicht wirklich sicher ist. -Fragen Sie beim
Fahrzeughersteller, ob Sie die Funktion auch zeitweilig deaktivieren
können. Manche Hersteller bieten diese Option an. - Parken Sie Ihr
Auto möglichst in einer verschlossenen Garage. - Legen Sie den
Schlüssel nie ungeschützt in der Nähe der Haus- oder Wohnungstür ab.
-Verwenden Sie bei Nichtbenutzung des Wagens Hüllen oder
Behältnisse, um das Funksignal abzuschirmen. So können beispielsweise
Schlüsseletuis mit eingebauter Abschirmfolie oder Schlüsseltresore
über das Internet oder im Fachhandel erworben werden. -Machen Sie
dazu einen Selbsttest und halten Sie den "abgeschirmten" Schlüssel
direkt neben die Fahrzeugtür. Erst wenn sich diese nicht mehr öffnen
lässt, funktioniert der Schutz. - Achten Sie auf Personen in Ihrer
unmittelbaren Nähe. Es könnten professionelle Autodiebe sein, die
versuchen sich "unauffällig" das Schlüsselsignal zu verschaffen. -
Autodiebe gehen oft den Weg des geringsten Widerstandes. Je länger es
dauert, ein Kfz zu öffnen und zu entwenden, umso unwahrscheinlicher
wird der Fahrzeugdiebstahl. Machen Sie es daher den Dieben schwer und
installieren Sie beim Abstellen des Fahrzeugs mechanische
Diebstahlsicherungen, wie bspw. die klassische
Lenkradkralle/Absperrstange, eine Gangschaltungs- oder auch
Pedalsperre. -Fragen Sie bei Ihrer Fachwerkstatt nach, ob und welche
Möglichkeiten es speziell für Ihr Auto gibt.

Tatbegehungen in Hannover:

Nachweislich konnten im Zuständigkeitsbereich der PD Hannover im
Februar 2016 und Januar 2017 zwei Keyless-Entwendungen festgestellt
werden.

So wurde in der Nacht zum 19.02.2016 in Pattensen durch unbekannte
Täter mit Funkstreckenverlängerern ein Porsche Panamera im Wert von
zirka 100 000 Euro entwendet. Der Wagen stand vor dem Wohnhaus des
Geschädigten geparkt und war verschlossen. Der Funkschlüssel zum
Fahrzeug war zur Tatzeit im Wohnhaus abgelegt.

Eine zweite auf diese Art und Weise begangene Fahrzeugentwendung
ereignete sich in den Morgenstunden des 28.01.2017 in Altwarmbüchen.
Gestohlen wurde ein BMW X6 im Wert von etwa 51 000 Euro. Auch hier
befand sich der Schlüssel im Wohnhaus und war in der Küche abgelegt./
pu, schie

Hinweis:

Zum Thema Autodiebstahl durch Überwinden eines Keyless-Systems
informiert die PD Hannover Interessierte auch beim Tag der offenen
Tür der Behörde, der am Sonntag, 17.09.2017, von 11:00 bis 17:00 Uhr
auf dem Gelände der Direktion an der Waterloostraße stattfindet. Dort
gibt es zum einen theoretische Informationen über dieses Phänomen wie
auch praktische Vorführungen an einem Fahrzeug.

Weitere Informationen zum Tag der offenen Tür finden sie hier: htt
p://www.pd-h.polizei-nds.de/aktuelles/veranstaltungen/tag-der-offenen
-tuer-der-polizeidirektion-hannover-2017-112380.html




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Andre Puiu
Telefon: 0511 109-1043
E-Mail: pressestelle(at)pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-h.polizei-nds.de/startseite/

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Datum: 15.09.2017 - 14:10 Uhr
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