Nach aufgedeckter Großschleusung in Ostbrandenburg: Zwei mutmaßliche Schleuser gehen in Untersuchungshaft
Aktualisierung zur Pressemitteilung vom 16. September 2017 um 13:07 Uhr
(ots) - Die Bundespolizei hat am Sonntagnachmittag die
beiden mutmaßlichen Schleuser beim Amtsgericht Fürstenwalde
vorgeführt. Der zuständige Haftrichter folgte der Auffassung der
Beamten, dass es sich bei den beiden Männern um die Schleuser der am
Vortag aufgegriffenen 50 irakischen Staatsangehörigen handelt, und
ordnete am frühen Abend Untersuchungshaft an.
Bei den beiden Männern handelt es sich um den 46-jährigen
türkischen Lkw-Fahrer und einem 26-jährigen Syrer mit rumänischen
Flüchtlingsausweis. Dieser befand sich zum Zeitpunkt der Kontrolle
zusammen mit den Geschleusten auf der Ladefläche des Lkw und wurde
zunächst in Gewahrsam genommen. Bei der Befragung des jungen Mannes
machte er widersprüchliche Angaben. Aufgrund einer Reihe weiterer
Unstimmigkeiten, mussten die ermittelnden Bundespolizisten davon
ausgehen, dass es sich bei dem Mann um einen weiteren Schleuser
handelt.
Befragungen ergaben, dass die Geschleusten etwa eineinhalb bis
zwei Tage auf dem Lkw verbracht haben. Auch bei kurzen Zwischenstopps
durften sie die verplombte Lkw-Ladefläche nicht verlassen. Bei der
kriminaltechnischen Untersuchung des Lkw fanden die Ermittler
verschiedene zerrissene rumänische Asylbescheinigungen. Die
Überprüfung der Fingerabdrücke ergab, dass ein Großteil der Personen
bereits Ende August bzw. Anfang September in Rumänien und Bulgarien
als Flüchtlinge erfasst wurden und dort Asylanträge gestellt haben.
Die Geschleusten konnten nach Abschluss der strafprozessualen
Bearbeitung die frankfurter Dienststelle verlassen. Das erfolgte
sukzessive ab ca. 16:50 Uhr und wurde im Verlaufe der zurückliegenden
Nacht abgeschlossen. Da alle in ihren Befragungen Asylanträge
stellten, wurde sie zur ZABH nach Eisenhüttenstadt gebracht.
Der Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin, Thomas
Striethörster, zeigte sich erfreut über diesen Fahndungserfolg und
bedankt sich bei den beteiligten Beamten: "Ich bin froh, dass die
aufmerksamen Beamten diesen Lkw gestoppt und so diese Großschleusung
aufgedeckt haben. Durch die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten
Rettungsdiensten ist es gelungen, die Personen schnell und
professionell zu versorgen und die notwendige Bearbeitung
durchzuführen. Dieser Fall zeigt deutlich, wie skrupellos und
menschenverachtend die Schleuser vorgehen und ich bin froh, dass sie
in Untersuchungshaft gekommen sind."
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Datum: 17.09.2017 - 19:06 Uhr
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