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"Falschen Polizeibeamten" mit Haftbefehl in Mönchengladbach festgenommen

ID: 1742840

(ots) - Staatsanwaltschaft und Polizei Köln geben
bekannt:

Mit Unterstützung von Kollegen aus Mönchengladbach haben Ermittler
der Polizei Köln am heutigen Morgen (5. Oktober) ein Mitglied (24)
einer international agierenden Gruppierung im Mönchengladbacher
Stadtteil Rheydt festgenommen. Dem deutschen Staatsangehörigen
türkischer Herkunft wird vorgeworfen, in mehreren Fällen gemeinsam
mit weiteren Beschuldigten Erpressungen, sowie einen Betrug zum
Nachteil älterer Menschen durchgeführt zu haben.

Mitte April 2017 meldete sich erstmalig ein angeblicher
Polizeibeamter telefonisch bei einem Ehepaar (79, 84) aus Leverkusen.
Er gab wahrheitswidrig vor, dass ein Mitarbeiter der Sparkasse die
Daten der Geschädigten an Kriminelle herausgegeben habe. Man habe
zwei Personen festgenommen, jedoch seien weitere Straftäter noch auf
der Flucht und man erwarte einen Einbruch bei den Geschädigten. Zur
Sicherheit würde zeitnah ein Kollege bei den Geschädigten erscheinen
und ihre Wertgegenstände in sichere Verwahrung nehmen. Dem jetzt
Festgenommenen wird vorgeworfen, tatsächlich kurze Zeit später von
den Opfern Bargeld, Schmuck und Münzen in einem fünfstelligen
Euro-Bereich übernommen zu haben.

In vier weiteren Fällen in Kiel, Berlin, Neubrandenburg und
Euskirchen meldete sich ein Täter als angeblicher Mitarbeiter des
Bundeskriminalamts (BKA). Die Geschädigten im Alter von 77 bis 80
Jahren wurden mit der vorgespielten Legende, dass aufgrund
verschiedener Verfehlungen ein Haftbefehl in der Türkei gegen sie
vorliegen würde, in Angst und Schrecken versetzt und zur Überweisung
von mehreren tausend Euro veranlasst. Während der Telefonate erhöhte
der Anrufer ständig den psychischen Druck auf ihre Opfer, so dass
diese tatsächlich von einer kurz bevorstehenden Festnahme durch die
Polizei und der Auslieferung an türkische Behörden ausgingen. Aus




diesem Grunde kamen sie den Geldzahlungen nach.

Die Überweisungen wurden über Konten abgewickelt, die der heute
Festgenommene von unbedarften Bekanntschaften zur Verfügung gestellt
bekommen hatte. Diesen erzählte er unter anderem, dass das Geld von
seinem Onkel überwiesen worden sei und er das Geld mangels eigenem
Konto nicht entgegennehmen könne.

Dem Beschuldigten kam eine Schlüsselrolle als hier agierender
Koordinator zu. Er erhielt zum Beispiel von einem Mittäter aus der
Türkei die nötigen Informationen zu Geschädigten und Wohnorten,
rekrutierte unter anderem in Deutschland die Geldabholer und
verschaffte Kontodaten, worüber der Geldfluss abgewickelt wurde.

Bei der Durchsuchung wurden diverse Beweismittel sichergestellt,
die nunmehr in Hinblick auf weitere Straftaten ausgewertet werden.

Der Beschuldigte wird heute dem Haftrichter in Köln vorgeführt.

Damit "falsche Polizisten" keine Chance haben, stellt die Polizei
Köln klar:

Wachsamkeit ist auch am Telefon besonders wichtig. Die Polizei
fragt am Telefon nicht nach Wertgegenständen in der Wohnung und
bietet auch niemals deren Abholung und Aufbewahrung an.

In dringenden Fällen sucht die Polizei Köln immer den direkten und
persönlichen Kontakt mit den Betroffenen. Auch in diesen Fällen
sollten die älteren Menschen sich immer vergewissern, dass es sich um
einen echten Polizisten handelt. Sollte der vorgezeigte Dienstausweis
die Zweifel an der Echtheit des Beamten nicht ausräumen, hilft ein
Anruf bei der Polizei.

Bei Verdacht auf einen Trickbetrüger wählen Sie immer über den
Ziffernblock des Telefons den Polizeinotruf "110" und benutzen Sie
nicht die Wahlwiederholungsfunktion.

Bei Anrufen der Polizei erscheint nie die Rufnummer 0221-110 im
Display.

Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der
Polizei Köln gibt unter der Telefonnummer 0221/229-2299 spezielle
Verhaltenstipps für Senioren. (lf)




Rückfragen von Journalisten bitte in diesem Fall an die
Staatsanwaltschaft oder Polizei Köln.

Polizei Mönchengladbach
Pressestelle
Cornelia Weber
Telefon: (21 61) 292020
E-Mail: pressestelle.moenchengladbach(at)polizei.nrw.de
www.polizei.nrw.de

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Datum: 05.10.2017 - 15:09 Uhr
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Mönchengladbach



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