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Festnahme: Beim falschen Polizeibeamten klickten die richtigen Handschellen

ID: 1757627

(ots) - Ermittlungen der Zentralen
Kriminalinspektion Osnabrück (ZKI) in Zusammenarbeit mit der
Staatwaltschaft Osnabrück und der Polizeiinspektion Osnabrück, haben
gestern (25.10.17) zur Festnahme eines sogenannten falschen
Polizeibeamten geführt. Bei der Übergabe der Beute in Höhe von 35.000
Euro nahm eine Spezialeinheit der niedersächsischen Polizei den Täter
vorläufig fest. Heute Nachmittag ordnete dann der Haftrichter die
Untersuchungshaft an. Eine 91-jährige Seniorin aus Osnabrück wurde
zuvor über mehrere Tage von unbekannten Tätern angerufen und
schließlich zur Übergabe des Geldes durch einen Taxifahrer in
Diepholz überredet.

Am 24.Oktober 2017, einen Tag vor der geplanten Übergabe, hob die
Seniorin das geforderte Geld vom Geldinstitut ab. Der Kontakt zu den
Tätern riss am nächsten Morgen nicht mehr ab, sondern sie meldeten
sich immer wieder telefonisch bei der Frau. Schließlich forderten
diese sie auf, das Geld in einer Reisetasche einem Taxifahrer zu
geben, zu dem dann weiterhin die Täter Kontakt hielten. Der anfangs
abgesprochene Übergabeort wurde kurzfristig durch die Täter nochmals
geändert und schließlich fuhr der Taxifahrer zu einem Treffpunkt in
Diepholz. Erst eineinhalb Stunden später erschien ein Mann am Taxi
und forderte die Herausgabe des Geldes. Stattdessen klickten jedoch
die Handschellen. Der 19-jährige, der Ermittlungen zufolge einer
Bande angehört, wurde festgenommen. Die Ermittlungen in dem Fall
dauern an.

In den letzten Wochen haben die Ermittler der ZKI Osnabrück in
über 150 Fällen Menschen im gesamten Bundesgebiet vor finanziellen
Schäden von über 5 Millionen Euro bewahrt. "Wir nehmen Kontakt zu
vielen betroffenen Bürgern auf, um sie vor finanziellen Schäden zu
bewahren. Unsere Ermittlungen laufen auf Hochtouren", heißt es von
Seiten der Polizeidirektion Osnabrück. Gleichzeitig ist es der




Polizei ein großes Anliegen die Menschen durch eine bundesweite
Berichterstattung vor der Vorgehensweise solcher Tätergruppen bzw.
Tätern zu informieren und zu warnen. Durch polizeiliche Ermittlungen
erfuhren die Ermittler von mehreren hunderten Straftaten und täglich
kommen weitere (versuchte oder vollendete) Betrugstaten hinzu.

Die Vorgehensweise der Täter: Die Täter melden sich telefonisch
bei meist älteren Menschen und gaukeln ihnen vor, sie wären
Polizeibeamte. Dabei ist im Display des Angerufenen oftmals die
01110, teilweise auch ähnliche Rufnummern wie beispielsweise 0541-110
für die vermeintliche Os-nabrücker Polizei, zu erkennen. Laut Aussage
des Anrufers sei gerade in deren Stadtteil oder Wohngebiet eine
Einbrecherbande festgenommen worden, die Täter aber noch flüchtig.
Dann fragen die Täter mit sehr geschickter Gesprächsführung nach
Bargeld, Goldbarren und Kontoständen vor dem Hintergrund, dass Geld
müsse "in Sicherheit gebracht werden" und sie könnten die Polizei bei
der Festnahme der flüchtigen Täter - oder sogar der Hintermänner -
unterstützen. In dem Glauben überweisen leider immer noch viele
Menschen in Deutschland hohe Geldbeträge, teilweise in fünfstelliger
Höhe, ins Ausland bzw. deponieren es an einer vereinbarten Stelle
oder lassen es von einem falschen Polizisten abholen. Daher weist die
Polizeidirektion Osnabrück nochmal ausdrücklich darauf hin: "Die
Polizei ruft nie mit der Rufnummer 110 an!"

Weitere Hinweise der Polizei:

- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen
Verhältnissen preis.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Dazu gehören
auch Geldüberweisungen mittels Geldtransferunternehmen
(Moneygram, Western Union, RIA, etc.).
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
einfach auf.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der
die angebliche Amtsperson kommt.
- Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder
lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Hinweis:
Nicht Weiterleiten lassen - das wird durch die Täter imitiert.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
Mobil: 0171-4157949
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

Original-Content von: Polizeidirektion Osnabrück, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 26.10.2017 - 15:38 Uhr
Sprache: Deutsch
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Osnabrück/Diepholz



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