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Bundespolizei belobigt Zivilcourage eines Pärchens - "Ich würde es immer wieder tun!"

ID: 1762625

(ots) -
Sie sahen den Zug in den Bahnhof einfahren und den Mann auf den
Schienen liegen. Schafft es der Zug vor der Person zum Stehen zu
kommen? Was nun?

Es ereignete sich am Dienstagmittag (31. Oktober) um 12.10 Uhr im
Oberhausener Hauptbahnhof ein äußerst erwähnenswerter Fall von
Zivilcourage. Ein 37-jähriger Staatsangehöriger Sri Lankas stand auf
Bahnsteig 12 des Oberhausener Hauptbahnhofes und sprang ohne
ersichtlichen Grund ins Gleisbett. Die umherstehenden Reisenden
dachten, dass er etwas verloren hat. Doch dann legte er sich auf die
Schienen. Der Mann aus Unna hatte allem Anschein nach die Absicht,
sich das Leben zu nehmen.

Als das Oberhausener Pärchen (sie 27, er 24) den Mann in den
Gleisen liegen und die Bahn auf diesem Gleis von weitem einfahren
sah, überlegten die Zwei nicht lange. Die 27-Jährige agierte direkt
und sprang mit einem unbekannten Helfer ins Gleisbett. Sie hoben den
scheinbar verzweifelten Mann von den Schienen auf den Bahnsteig. Der
Lebensgefährte zog die anwesenden Kinder hinter eine Sichtbarriere,
damit sie nicht Schlimmeres zu sehen bekommen. Zudem setzte er einen
Notruf ab.

Der gerettete Mann äußerte immer wieder das Wort "Suizid" und
versuchte erneut auf die Schienen zu springen. Das Pärchen und ein
unbekannter Zeuge kesselten den Mann daraufhin ein.

Besonders brisant war der Umstand, dass wenige Sekunden nach der
Rettung ein Zug einfuhr. Der hellwache Triebfahrzeugführer dieses
Zuges schätzte die Situation direkt richtig ein, verringerte die
Geschwindigkeit und kam vor dem Ereignisort rechtzeitig zum Stehen.

Die couragierten Helfer übergaben der Bundespolizei den
hilfebedürftigen Mann. Auf der Dienststelle machte er weiterhin einen
psychisch labilen Eindruck. Eine diensthabende Notärztin entschied
ihn vorerst an eine psychiatrische Einrichtung zu übergeben.





Auf die Frage, wie sie den Vorfall verkraftet haben, erzählte das
Oberhausener Pärchen, dass sie abends bei ihren Eltern noch viel
darüber gesprochen haben. "Aber an sich sei alles gut gelaufen." Die
27-jährige Retterin berichtete, dass sie so entsetzt darüber gewesen
sei, wie "gechillt" sich der Mann auf die Schienen, mit Blickrichtung
zum einfahrenden Zug, gelegt habe. Und wie erstarrt der Großteil der
Reisenden gewesen sei. Sie hofft, dass dem Mann geholfen werden kann.
Abschließend gaben die Beiden an, dass sie in dieser Situation immer
wieder helfen würden.

Die Bundespolizei möchte allen Helfern ein großes Lob für ihr
Engagement aussprechen. Polizeidirektor Ralf Gehling lud das
couragierte Pärchen zu einem persönlichen Gespräch in die Diensträume
der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf ein. Herr Gehling bedankte
sich mit den Worten: "Sie haben sich selbst in Gefahr begeben, um ein
anderes Leben zu retten. Das ist nicht selbstverständlich."

Aber auch hier möchte die Bundespolizei noch einmal auf die
Gefahren im Bahnverkehr hinweisen. Das Betreten des Gleisbereichs
kann lebensgefährlich sein. Die Geschwindigkeiten der Züge sowie die
Sogwirkung dieser werden häufig unterschätzt.




Rückfragen bitte an:

Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
Bundespolizeiinspektion Düsseldorf
Dajana Burmann
Telefon: +49 (0) 211 179276-150
Mobil: +49 (0) 173 56 78 643
E-Mail: presse.d(at)polizei.bund.de
Twitter: https://twitter.com/BPOL_NRW
www.bundespolizei.de

Bismarckstraße 108
40210 Düsseldorf


Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder
unter oben genannter Kontaktadresse.

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Datum: 03.11.2017 - 15:35 Uhr
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