Respekt und Anstand weit gefehlt
(ots) - Nachdem es zu einer verbalen Auseinandersetzung
zweier Verkehrsteilnehmer am Mittwochnachmittag in Rölsdorf gekommen
war, rief einer der beiden die Polizei zu Hilfe. Was sich aus einem
vermeintlich harmlosen Streit entwickelte, entbehrt jeglicher
Vorstellungskraft.
Dabei war der Grundsachverhalt einfach zu erfassen: ein 28 Jahre
alter Dürener Autofahrer bog gegen 16:10 Uhr von der Straße Am
Ellernbusch nach rechts auf die Monschauer Straße ab. Zeitgleich
passierte eine Gruppe von acht Personen die Straße. Weil die
Fußgänger in den Augen des Düreners jedoch ein für sie geltendes
Rotlicht missachteten, hupte der Mann. Das löste letztlich einen
Streit zwischen ihm und einem 25 Jahre alten Mann, der ebenfalls aus
Düren kommt, aus, in dessen Folge Letzterer offensichtlich gegen den
Wagen seines älteren Kontrahenten trat. Zwecks Klärung des
Sachverhalts alarmierte eine der Parteien die Polizei. Die traf auf
die Familie aus Düren und sprach den 25-Jährigen an. Dies missfiel
einem 29-Jährigen aus der Truppe, der die Beamten anschrie und sich
vor ihnen aufbäumte. Ihm pflichtete die 53-jährige Mutter des
Angesprochenen bei und im Einklang kommentierten sie auf nicht
wiederholenswerte Weise das Einschreiten der Polizisten. Der
Beschuldigte selbst hingegen verhielt sich sehr kooperativ.
Während sich herausstellte, dass es sich bei dem Ursprungsdelikt
um einen verbalen Streit handelte, bei dem es zu keinen Personen-
oder Sachschäden gekommen war, ergab eine Überprüfung, dass gegen den
25-Jährigen ein Haftbefehl bestand. Als ihm dies eröffnet wurde,
eskalierte die Situation: sowohl der 29-jährige Begleiter, als auch
die Mutter des Beschuldigten stürmten auf die Beamten zu. Dem Versuch
einer verbalen Einschüchterung folgten bedrohliche Gebärden. Somit
erhielten alle Anwesenden -mit Ausnahme des 25-Jährigen- einen
Platzverweis. Diesem kamen sie jedoch nicht nach. Stattdessen bewegte
sich insbesondere der 29-Jährige mit geballten Fäusten auf die
Polizisten zu und wiederholte, dass ohne seine Zustimmung niemand
mitgenommen würde. Das wolle er mit allen Mitteln verhindern. Unter
dem Einsatz von Pfefferspray konnten die Beamten den bevorstehenden
Angriff durch das Trio verhindern. Der Ältere ergriff letztlich die
Flucht in ein angrenzendes Tankstellengebäude, um sich das Gesicht zu
waschen, während der Jüngere schließlich festgenommen und zum
Streifenwagen geführt werden sollte. Dieser jedoch schlug und trat um
sich, um seine Mitnahme um jeden Preis zu verhindern. Dabei verletzte
er die eingesetzten Polizisten leicht. Unterstützt wurde der
25-Jährige dabei von seiner Mutter, die immer und immer wieder von
hinten an die Beamten herantrat und an diesen zerrte. Erst nach
mehrfachem Wegstoßen ließ sie von diesen ab und reduzierte ihr
aggressives und distanzloses Verhalten auf verbale Beleidigungen wie
"Bullenschweine" und andere unflätige Ausdrücke.
Schlussendlich konnte der 25-Jährige festgenommen und mit Hilfe
weiterer Unterstützungskräfte der Polizei ins Gewahrsam gebracht
werden. Auch sein 29 Jahre alter Kompagnon wurde vorläufig in
Gewahrsam genommen. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm einen Wert von
1,02 Promille. Er wurde im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen
entlassen.
Die Beamten fertigten eine umfangreiche Strafanzeige gegen die
beiden Männer sowie die 53-jährige Dürenerin. Enthalten sind die
Tatbestände des Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte, Beleidigung,
versuchte Gefangenenbefreiung und Körperverletzung.
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Datum: 23.11.2017 - 14:33 Uhr
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