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171124-2. Informationen zur Aktionswoche der Polizei Hamburg für Senioren zum Thema "Trickbetrug" vom 27.11.2017 bis 03.12.2017

ID: 1777208

(ots) - Immer wieder geben sich Straftäter am Telefon als
Polizisten oder Enkelkinder aus, um sich das Vertrauen der zumeist
älteren Mitmenschen zu erschleichen und diese so zu verunsichern,
dass sie ihr Privatvermögen herausgeben.

Im Zusammenwirken von Polizei und Medien ist es in den letzten
Jahren gelungen, die Zahlen der sogenannten Enkeltrickbetrugsfälle
durch offensive Informationen der Bürgerinnen und Bürger zu
reduzieren.

Beim sogenannten "Enkeltrick" täuschen Betrüger ein nahes
Verwandtschaftsverhältnis vor, um für eine vermeintliche Notlage
Unterstützung durch teilweise sehr hohe Geldbeträge zu bekommen. Da
der angebliche Verwandte nicht selber kommen kann, schickt er einen
Bekannten zur Geldabholung. Diese Art der Tatbegehung wurde durch
eine umfangreiche Aufklärungsarbeit der Polizei bekannt gemacht,
sodass die Fallzahlen dazu rückläufig sind.

Seither modifizieren die Straftäter ihre Tatbegehungsweise. Nach
wie vor stehen zumeist ältere Menschen im Fokus.

Nunmehr stellen sich die Täter bevorzugt als Polizeibeamte oder
Staatsanwälte vor und nutzen den amtsimmanenten Vertrauensvorschuss,
der bei diesen Berufsgruppen insbesondere noch bei älteren Mitbürgern
vorhanden ist (sogenannter "Call-Center-Betrug" oder "Falscher
Polizeibeamter").

Die Betrüger beziehen sich in Ihren Anrufen auf vermeintliche
Einbrüche oder andere Eigentumsdelikte in der näheren Umgebung der
Senioren und geben vor, das Hab und Gut der Angesprochenen in
Sicherheit bringen zu wollen.

Hierzu wird ein Polizeibeamter angekündigt, der zur Sicherung Geld
und Wertsachen abholen wird, alternativ soll das Geld an öffentlichen
Orten zur Abholung deponiert werden. Häufig werden die älteren
Menschen auch aufgefordert, in einem angeblichen Ermittlungsverfahren
mitzuwirken und so bei der Ergreifung der Täter mitzuhelfen.





In einer dieser Varianten werden die örtliche Polizei und auch
Mitarbeiter der Banken und Sparkassen als korrupt und ebenfalls
kriminell dargestellt, um die Senioren systematisch zu verunsichern.
Darüber hinaus werden sie häufig unter enormen Zeitdruck gesetzt,
damit die Angerufenen kaum Zeit haben, das Gehörte zu verarbeiten und
kritisch zu hinterfragen. Zur weiteren Täuschung werden die Anrufe
mit einer vorgetäuschten Nummer getätigt, um den Anrufern zu
suggerieren, es werde vom Polizeinotruf 110 oder einer anderen
örtlichen (Polizei-) Rufnummer angerufen (sogenanntes Spoofing).
Tatsächlich erfolgen diese Anrufe aber häufig aus ausländischen
"Call-Centern".

Die Polizei Hamburg ist bei der Bekämpfung dieser
Tatbegehungsweise auf die Mithilfe aller, insbesondere aber auch der
Medien angewiesen.

Der Fachstab des Landeskriminalamtes Hamburg für Prävention und
Opferschutz betont die Wichtigkeit, im Zusammenhang mit diesem Thema
weiterhin ständig und umfassend über Veränderungen der
Tatbegehungsweise und Präventionsmöglichkeiten aufzuklären.

Die Entwicklung der Fallzahlen betätigt diese Vorgehensweise. Zwar
ist die Zahl der angezeigten Taten stark angestiegen, jedoch belegt
die hohe Zahl der Versuche (die hohe Zahl der Misserfolge der Täter),
dass die Senioren inzwischen sensibilisiert sind und sich derartigen
Anrufen immer häufiger durch eine spontane Beendigung des Gespräches
entziehen. In den dann folgenden Anzeigen wird häufig auf eine
vorherige Information durch die Medien verwiesen.

2015 2016 2017 Enkeltrick Fälle insgesamt
278 Fälle 313 Fälle 153 Fälle Vollendungen / Versuche 9 /
269 10 / 303 8 / 145

Call-Center-Betrug
Fälle insgesamt 63 Fälle615 Fälle1772 Fälle
Vollendungen / Versuche 1 / 6216 / 59922 / 1750
Stand: 12.11.2017

Im Rahmen der am 27.11.2017 beginnenden Aktionswoche informiert
die Polizei Hamburg verstärkt im gesamten Stadtgebiet zum
Themenbereich "Trickbetrug", insbesondere zur Vorgehensweise
"falscher Polizeibeamter", um die Senioren Hamburgs und deren
Angehörige weiter auf dieses Phänomen aufmerksam zu machen.

Eine Liste dieser polizeilichen Aktionen finden Sie auf der
Internetseite der Polizei Hamburg (www.polizei.hamburg.de).
Begleitet werden die Aktionen zum großen Teil auch durch das Social
Media Team der Polizei Hamburg. Immer häufiger werden derartige
Straftaten aber auch durch aufmerksame Bankangestellte vereitelt.
Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Polizei und den
Geldinstituten ist deshalb besonders wichtig.

Aus diesem Grund werden am 29.11.2017 ca. 70 Mitarbeiter der
Hamburger Sparkasse zu diesem Thema geschult. Eine derartige Schulung
fand bereits im Juni 2017 statt.

Das Ziel ist, durch Multiplikatoren innerhalb der Organisation
möglichst viele Mitarbeiter von Banken und Sparkassen zu
sensibilisieren und ihre Rolle als "Bollwerk" gegenüber den
Straftätern zu nutzen, um so ältere Mitmenschen vor der Vollendung
dieser Straftat zu schützen.

In diesem Zusammenhang findet am Ende der Aktionswoche ein Treffen
zwischen dem Vorsitzenden der Hamburger Sparkasse, Dr. Harald
Vogelsang, und dem Polizeipräsidenten Ralf Martin Meyer zur
Bekräftigung der strategischen Partnerschaft statt.

Medienvertreter sind zu diesem Termin herzlich eingeladen:

Zeit: 01.12.2017, 09:30 Uhr; Ort: Hamburger Sparkasse,
Adolphsplatz 3, 20457 Hamburg

Eine Anmeldung ist für diesen Termin bis zum 30.11.2017, 16:00 Uhr
unter der Rufnummer 040/ 4286-58888 erforderlich.

Th.




Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Pressestelle
Evi Theodoridou
Telefon: +49 40 4286-56214
E-Mail: polizeipressestelle(at)polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg.de

Original-Content von: Polizei Hamburg, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 24.11.2017 - 11:08 Uhr
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