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Ausschluss der Krawallmacher vom Fußball!

ID: 1779773

(ots) -
Lfd. Nr.: 1307

Die Dortmunder Polizei hat am heutigen Dienstag (28. November)
rückblickend das 151. Derby vom Wochenende ins Visier genommen - die
Erfahrungen werden in die Planungen für das kommenden Derby mit
einfließen. Mit dem Abpfiff am Samstag fiel der Startschuss zur
Nachbereitung und der Anpfiff für die neue Vorbereitung.

Polizeipräsident Gregor Lange zeigte sich äußerst verärgert und
entsetzt über das Verhalten von Ultras am Derbytag: "Nur dank
intensiver und gewissenhafter Vorbereitung und mit aufwändigen
Polizeimaßnahmen ist es wieder gelungen, ein Aufeinandertreffen
gewaltbereiter Ultras im öffentlichen Raum zu verhindern. Nicht
auszudenken, was passiert wäre, wenn diese Ultra-Gruppen von BVB und
S04 tatsächlich aufeinander getroffen wären. Wir hätten
wahrscheinlich massive Ausschreitungen mit vielen Verletzten zu
beklagen. Vor diesem Hintergrund habe ich Null Verständnis dafür,
dass das Schalker Fanprojekt ausgerechnet kurz vor dieser brisanten
Begegnung die Zusammenarbeit im Arbeitskreis Derby aufgekündigt hat.
Das war sicher kein Beitrag zur Deeskalation."

Am vergangenen Samstag (25. November) hatten insbesondere erneut
unbelehrbare Ultras aus Gelsenkirchen das gemeinsam abgestimmte
Anreisekonzept "Neue Wege" unterlaufen. Dies war in den vergangenen
Jahren immer wieder der Fall trotz der intensiven und konstruktiven
Netzwerkarbeit der Vereine, DSW21, Deutschen Bahn, Fanbetreuer, der
Fanprojekte, Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr und Stadt Dortmund.

"Aus polizeilicher Sicht ist das Sicherheitskonzept der Dortmunder
Polizei beim Derby weitestgehend aufgegangen", so der Einsatzleiter,
Leitender Polizeidirektor Dieter Keil. Das Konzept beinhaltete die
strikte Trennung der Fanströme und die Umsetzung der "Neuen Wege" um
eine sichere An- und Abreise zu gewährleisten. "Alle friedlichen




Fußballfans, die sich an die gemeinsam vereinbarten Absprachen
gehalten haben, haben das Spiel im Stadion verfolgen können. Unsere
intensive Aufklärung und der immens große Personalansatz haben dafür
gesorgt, dass wir die Störer frühzeitig erkannt und isoliert haben,
sowie weitere Maßnahmen treffen konnten."

Die Dortmunder Polizei weiß um die Ärgernisse, die derartige
Kontrollen und Fanmärsche nach sich ziehen. "Wir können den Konflikt
nicht lösen, wir müssen Prioritäten setzen und diese lagen auf dem
Aspekt der Sicherheit", so LPD Keil weiter. "Aber wir können uns
erklären und um Verständnis werben. Daher haben wir bereits im
Vorfeld auf die zu erwartenden Schwierigkeiten hingewiesen.
Vielleicht können Betroffene mit dieser Erklärung besser umgehen, wir
hoffen auf ihr Verständnis."

Im Rahmen des Festsetzens von 679 Schalkern an der Kuithanstraße
und weiteren 53 an der Rheinischen Straße wurden 33 Eintrittskarten
sichergestellt. Auch die Dortmunder Ultras haben wieder einmal einen
"Scherbenhaufen" hinterlassen: Kaum setzte sich der Fanmarsch am
Fanprojekt an der Dudenstraße in Dortmund in Bewegung, glich die
Straße einer mit Glasflaschen und Splittern übersäten Müllhalde.
Durchfahrt hier: unmöglich! So kam es auch in diesem Bereich zu Stau,
einer gesperrten Straße und Verkehrsbehinderungen stadtein- und
auswärts. Zudem versuchten Dortmunder Ultras in Richtung der
festgesetzten Schalker Ultras durchzubrechen. Mit einer schier
unfassbaren Selbstverständlichkeit blockieren sie mit Ihrem Aufmarsch
Straßenzüge und zündeten Pyrotechnik, auch gegen Polizeibeamte.
Glücklicherweise wurde hier niemand verletzt.

Im direkten Veranstaltungsbereich wies die Dortmunder Polizei
vorab darauf hin, dass es bei zeitgleicher Anreise von Schalkern und
Dortmundern zu Sperrungen auf dem Stadionvorplatz kommen kann. Fakt
ist: Die Lage des Stadions und seine Infrastruktur haben sich nicht
geändert, die strukturellen Gegebenheiten müssen so angenommen und
Konzepte an ihnen ausgerichtet werden. Nur durch die Akzeptanz dieser
gemeinsam beschlossenen Wege kann ein größtmögliches Maß an
Sicherheit gewährleistet werden.

Die Vorkommnisse beim vergangenen Derby bestätigen, dass die
Forderungen der Polizei an die Vereine - keine Ausgabe und kein
Verkauf von Karten für Angehörige sogenannter Problemfangruppen -
ein personalisiertes Ticketing und ein Voucher-System -eine
merkliche Kartenreduzierung von Karten für Gästefans bei
Risikospielen erfolgskritische Faktoren im Sinne der Sicherheit sind.
Dieses gilt es, bei der Veranstaltungsplanung sachgerecht zu
berücksichtigen.

Als Nebeneffekt könnte dann wiederum der Personalansatz der
Polizei deutlich reduziert werden und die frei werdenden Kräfte in
die Kriminalitätsbekämpfung investiert werden. Hierzu zählen
insbesondere die Bekämpfung von Extremismus, die Abwehr
terroristischer Gefahren und die Bekämpfung von
Wohnungseinbruchsdiebstahl.

Die Zahl der Polizeibeamten, die ganzjährig mit Fußball
beschäftigt sind, beläuft sich derzeit auf 59 (ungefähre Stundenzahl
aller eingesetzten Beamten in der Saison 2016/2017 in Dortmund,
geteilt durch eine Jahresarbeitszeit von rund 1600 Stunden).

"Die Tatsache, dass wir die Lage polizeilich weitestgehend in den
Griff bekommen haben, darf nicht verdecken, dass alle
Verantwortungsträger auch abseits des Spielfelds dringend aktiv
werden müssen. Die gewaltbereite Problemfanszene beider Vereine ist
eine Zumutung für die fast 80.000 friedlichen Fußballfans und alle
anderen Dortmunder. Vereine und der DFB müssen alles daran setzen, um
identifizierte Krawallmacher und Störer vom Fußball fern zu halten",
fordert der Polizeipräsident. "Alle Verantwortlichen müssen diese
Chaoten zur Rechenschaft ziehen - bis hin zu lebenslangen
Stadionverboten. Wir können nicht einfach wieder zur Tagesordnung
übergehen!"

In einem Medientermin am heutigen Tag präsentiert die Polizei noch
einmal einen Großteil der sichergestellten Gegenstände: 40 x
Gebissschutz 188 x Masken / Vermummungsmaterial 3 Paare
Quarzhandschuhe 2 Stangen / Rohre 1 Scheckkartenmesser

Hinweis für die Medienvertreter: Wegen laufender
Ermittlungsverfahren erhalten Sie O-Töne ausschließlich auf Grundlage
der Pressemeldung.




Rückfragen bitte an:

Polizei Dortmund
Cornelia Weigandt
Telefon: 0231-132 1022
Fax: 0231 132 9733
E-Mail: pressestelle.dortmund(at)polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw

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Datum: 28.11.2017 - 11:06 Uhr
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