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180124-2-K Raserszene im Fokus - Hauptunfallursache Geschwindigkeit

ID: 1818660

(ots) -
Stadt Köln und Polizei Köln erwarten deutlichen Rückgang der
Anzahl der Verunglückten

Zu schnelles Fahren ist landesweit nach wie vor die häufigste
Unfallursache bei tödlichen Verkehrsunfällen und beeinflusst
insbesondere die Schwere der Unfallfolgen bei zu Fuß Gehenden oder
Rad Fahrenden. Gemeinsam bekämpfen Stadt Köln und Polizei Köln in
enger Abstimmung die Unfallursache "Geschwindigkeit", die immer
wieder schwere Verkehrsunfälle und menschliches Leid zur Folge hat.

In den letzten Jahren hat die Polizei Köln das "Gesamtpaket" aus
Repression, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit intensiviert. Seit
2012 wurden wiederkehrend groß angelegte, öffentlichkeitswirksame
Schwerpunkteinsätze durchgeführt, um das Gefahrenbewusstsein in der
Bevölkerung zu schärfen. Diese Einsätze ergänzten die ganzjährig
durch die von Stadt und Polizei durchgeführten
Geschwindigkeitskontrollen.

In diese Zeit (1. April 2014) fällt auch die Neuregelung des
Fahreignungsregisters, im Volksmund "Flensburger Punktekartei"
genannt, mit dem die Gefährlichkeit von zu schnellem Fahren
unterstrichen wurde.

So erhielten in 2017 notorische Raser und Verkehrssünder mit
Punkten im Fahreignungsregister Post der Führerscheinstelle der Stadt
Köln. Es wurden 3.110 Führerscheininhaberinnen und -inhaber
gebührenpflichtig verwarnt, weil sie mit mehr als vier Punkten
registriert waren. Weiteren 574 Wiederholungstätern mit mehr als
sechs Punkten im Fahreignungsregister wurde im Zusammenhang mit einer
gebührenpflichtigen Verwarnung der Führerscheinentzug angedroht. Von
einer solchen Androhung unbeeindruckt mussten 84 Kölnerinnen und
Kölner im Jahr 2017 ihren Führerschein abgeben, weil sie die maximal
zulässigen acht Punkte überschritten hatten.

Darüber hinaus mussten sich 909 Fahranfängerinnen und Fahranfänger




einer kostenintensiven Nachschulung in einer Fahrschule unterziehen,
nachdem sie in ihrer Probezeit mit einem Verkehrsverstoß auffällig
wurden. 107 Führerscheinneulinge mussten ihren Führerschein zumindest
zeitweise abgeben, weil sie entweder nicht an dem geforderten
Nachschulungsseminar teilgenommen hatten (79 Fahranfänger/-innen)
oder weitere Verkehrsverstöße hinzukamen (28 Fahranfänger/-innen).

Im März/April 2015 starben im Zusammenhang mit sogenannten
"illegalen Autorennen" zwei Menschen auf Kölns Straßen. Vor diesem
Hintergrund bauten Polizei Köln und Stadt Köln ihre Kooperation
weiter aus und passten ihre Verkehrsunfallbekämpfung an. Die Polizei
Köln richtete ein "Spezialistenteam" ein - das heutige Projekt Rennen
-, um gezielt, intensiv und kontinuierlich gegen die "Raserszene"
vorzugehen. Polizei und Stadt starteten die gemeinsame Kampagne "Null
Toleranz für Raser", in deren Rahmen gemeinsame Aktionen zur
effektiveren Bekämpfung der "Raserszene" kontinuierlich erfolgen.

Hervorzuheben sind die gemeinsamen, nächtlichen Aktionen aller
verfügbaren mobilen Geschwindigkeitsmessanlagen zur effektiven
Bekämpfung der "Raserszene". Als weiterer Meilenstein der
Zusammenarbeit ist das Maßnahmenpaket II der Kampagne "Null Toleranz
für Raser" zu benennen, in dem gemeinsam die Aufstellung von
insgesamt fünf stationären Anlagen auf den Ringen und im Auenweg
umgesetzt wurde. Alle Anlagen wurden im Zeitraum Ende September bis
Mitte Oktober "scharf geschaltet". Die Effektivität der neuen Anlagen
zeigte sich in den erfassten Fallzahlen: Allein die Anlage auf dem
Hansaring in Fahrtrichtung Ebertplatz erfasste vom 29. September bis
31. Dezember 2017 insgesamt 22.481 Verstöße!

Die schweren Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit "illegalen
Autorennen" führten zu einer erheblichen Intensivierung der
Öffentlichkeitsarbeit, die zwar "illegale Autorennen" und "Raser"
fokussierte, aber dennoch zu einer positiven Bewusstseinsänderung bei
Bürgerinnen und Bürgern insgesamt beigetragen haben dürfte
(Distanzierung vom sozial geächteten "Rasen").

Im Zuge polizeilicher Maßnahmen fielen bis November 2017 im
Bereich des Stadtgebiets Köln rund 85.000 Kraftfahrzeugführerinnen
und -führer wegen Geschwindigkeitsverstößen auf.

Ergänzend zur intensivierten Öffentlichkeitsarbeit erfolgten die
Beschaffung und der Einsatz innovativer Geschwindigkeitsmesstechnik,
die den Sicherheitspartnern ein noch effektiveres Vorgehen zur
Bekämpfung der Unfallursache "Geschwindigkeit" ermöglicht. Im letzten
Jahresquartal 2016 erprobte die Polizei Köln öffentlichkeitswirksam
zwei sogenannte semistationäre Geschwindigkeitsmessanlagen für das
Land NRW.

Im Jahr 2017 nahm die Stadt Köln erstmalig eine solche
semistationäre Anlage in Betrieb. Damit ist man in der Lage,
Geschwindigkeitsmessungen in fast allen Straßenzügen Kölns
durchzuführen. Die Auswahl der Messstandorte erfolgt unter
Berücksichtigung aller vorhandenen Informationen in enger Abstimmung
zwischen Stadt Köln und Polizei Köln. Aufgrund der guten Erfahrungen
von 52.070 erfassten Fällen im ersten Jahr ist geplant, weitere
dieser Anlagen anzuschaffen.

Seit Oktober 2017 verfügt auch die Polizei Köln über eine eigene
Anlage dieser Art, deren Einsatz keine Polizeipräsenz erfordert und
"rund um die Uhr" erfolgt: Kraftfahrzeugführerinnen und -führer
müssen "jederzeit und überall" damit rechnen, dass ihr Fehlverhalten
erfasst und geahndet wird.

Personelle Maßnahmen der Polizei Köln im Jahr 2017 ermöglichten
zudem eine deutliche Intensivierung der Geschwindigkeitskontrollen,
bei denen Personal eingesetzt werden muss.

Auf Initiative der Stadt Köln ist die erste kombinierte Rotlicht-
und Geschwindigkeitsmessanlage im Bereich des ehemaligen
Unfallschwerpunkts der Kreuzung Elsa-Brandström-Straße/Riehler
Straße/Amsterdamer Straße am 29. Juni 2017 in Betrieb genommen
worden. Seitdem wurden keine Verkehrsunfälle mehr auf dieser Kreuzung
registriert.

Von Januar bis einschließlich November 2017 verunglückten auf
Kölns Straßen insgesamt 233 Menschen im Zusammenhang mit der
Unfallursache Geschwindigkeit (nur Kraftfahrzeuge). Das sind 111
Verunglückte weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zugleich
ist es die mit deutlichem Abstand auch die geringste Anzahl
Verunglückter seit 2014 (355 von Januar bis November).

Besonders erfreulich: Auch die Anzahl der schwer Verunglückten
(schwerverletzt, getötet) ging deutlich gegenüber den Vorjahren
zurück. Offensichtlich wirken die Maßnahmen - und die
Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden und werden damit
erreicht.

Stadt Köln und Polizei Köln sehen sich auf dem richtigen Weg -
auch weiterhin wird "an einem Strang gezogen". Jeder einzelne Unfall,
jeder einzelne Verletzte ist es wert, die gemeinsamen Anstrengungen,
insbesondere zur Bekämpfung der Unfallursache "Geschwindigkeit",
fortzusetzen!

Hinweis auf Jahrespressekonferenz der Polizei Köln:

Wie jedes Jahr wird die Ganzjahresstatistik für 2017 wieder im
Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben; so auch die
abschließende Unfallstatistik im Zusammenhang mit der Unfallursache
"Geschwindigkeit". Über den Termin wird noch gesondert informiert.
(lf)




Rückfragen von Medienvertretern bitte an:

Polizeipräsidium Köln
Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln

Telefon: 0221/229 5555
e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de

www.koeln.polizei.nrw.de

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Datum: 24.01.2018 - 14:23 Uhr
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