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++ Zevener Seniorin gibt Führerschein nach 55 Jahren ab ++

ID: 1819032

(ots) -
Zevener Seniorin gibt Führerschein nach 55 Jahren ab

## Fotos in der digitalen Pressemappe ##

Zeven. Mit einem ungewöhnlichen Anliegen erschien die 83-jährige
Grete Staats aus Zeven Anfang Januar auf der Wache der Zevener
Polizei. Sie wollte nach 55 Jahren ihren Führerschein bei den
Ordnungshütern abgeben.

Doch wie kam es zu dieser bedeutungsvollen Entscheidung?

Frau Staats fühle sich nach eigenen Angaben nicht mehr fit genug,
um sicher mit dem eigenen Auto am Straßenverkehr teilzunehmen. Ihr
falle es zunehmend körperlich schwerer angemessen als Führerin eines
PKW zu reagieren. Auch fühle sie sich geistig nicht mehr zu 100% den
Anforderungen gewachsen. Um nicht zum Risiko für andere Menschen zu
werden, entschied sich die rüstige Rentnerin daher nun ihren
Führerschein bei der Polizei abzugeben. Dieser Schritt sei ihr
überhaupt nicht schwer gefallen, da sie in ihrem familiären Umfeld
und durch Freunde und Bekannte großartige Unterstützung erfahre. Ihr
Sohn würde sie mit seinem Auto längere Strecken fahren. Ihre
täglichen Einkäufe erledigt Grete Staats zu Fuß. Und muss sie doch
einmal schwere Einkäufe tätigen, könne sie auf die Hilfsbereitschaft
der Nachbarn zählen. Der wöchentliche Großeinkauf wird einmal in der
Woche zusammen mit ihrem Sohn erledigt.

Grete Staats war stets eine sichere Autofahrerin. Seit 1963, ganze
55 Jahre, war sie im Besitz ihres schönen alten grauen Führerscheins,
erzählt sie nicht ohne Stolz. Nur an einem kleinen Unfall mit
Blechschaden sei sie mit ihrem Auto beteiligt gewesen. Grete Staats
fuhr täglich Auto. Sie scheute sich auch nicht, weite Strecken wie
zum Beispiel in den Teutoburger Wald, zu fahren. Auch um die
Hamburger Innenstadt machte sie keinen Bogen. Nun überlässt sie diese
Fahrten lieber Personen, die fit genug zum Fahren sind. Ihr Auto,




einen Fiat Panda, hat sie an ihre Enkelin verschenkt, die in Hamburg
wohnt. Sie habe sich sehr über den kleinen Stadtflitzer gefreut, so
die Seniorin. Grete Staats würde sich wünschen, dass das Abgeben
ihres Führerscheins Vorbild für diejenigen Senioren ist, die wissen,
dass sie nicht mehr fit genug für den Straßenverkehr sind.

Viele Senioren mögen sich nun fragen, wie sie erkennen können, ob
sie fit genug für den Straßenverkehr sind?

Die Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. bietet das
Seniorenprojekt - Fit im Auto - an. Es handelt sich hierbei um ein
Fahrtraining für Senioren ab 65 Jahren. Diese haben dabei die
Möglichkeit, ihr eigenes Können und das Reaktionsvermögen praktisch
zu testen. Dabei werden sie natürlich von Experten der Verkehrswacht
und von Fahrlehrern begleitet, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite
stehen. Auf dem Übungsplatz können verschiedene Fahrmanöver, wie zum
Beispiel das richtige Bremsen, Einparken oder Rangieren trainiert
werden. Aber auch die eigene Reaktionsfähigkeit wird bei einer
Slalomfahrt auf den Prüfstand gestellt. Das Training beschränkt sich
aber nicht nur auf den Übungsplatz. Neben den zuvor genannten
Übungen, werden die eigenen Fähigkeiten mit zwei weiteren Teilnehmern
und einem Fahrlehrer im öffentlichen Verkehrsraum überprüft. So
erfahren die Seniorinnen und Senioren ihre eigenen Stärken im
Straßenverkehr, aber auch was sie noch üben sollten oder auf was sie
genauer achten müssen. Selbstverständlich lernen Sie zudem
Wissenswertes zu technischen Neuerungen im Auto sowie die Änderungen
in der Straßenverkehrsordnung kennen und erhalten wertvolle Tipps für
schwierige Verkehrssituationen. Am Ende eines jeden Trainings steht
natürlich der Erfahrungsaustausch mit anderen Teilnehmern. Die
Teilnehmer/innen müssen sich übrigens keine Sorgen machen, dass die
Fahrerlaubnisbehörden bei der Feststellung von Defiziten informiert
werden. Weitere Informationen zu - Fit im Auto - erhalten
Interessierte unter www.verkehrswacht-rotenburg.de.

Die Führerscheinbehörde des Landkreises Rotenburg (Wümme)
berichtete der Polizei auf Anfrage, dass jährlich nur ungefähr 2 bis
3 Senioren ihren Führerschein freiwillig altersbedingt abgeben
würden. Hingegen würde jährlich ungefähr 20 bis 30 älteren Menschen
der Führerschein nach vorangegangener Überprüfung entzogen. Anlass
für die Überprüfung der Verkehrstüchtigkeit durch die
Führerscheinstelle können beispielsweise private Mitteilungen sein.
Aber auch Feststellungen der Polizei im Rahmen von Unfallaufnahmen
oder die Feststellung von fahrerischen Ausfallerscheinungen bei
Senioren können zu solch einer Überprüfung führen.

Ältere Menschen zählen zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern. Die
altersbedingt nachlassende körperliche Widerstandskraft, unsicherer
werdende Bewegungsabläufe oder zunehmende Reaktionsschwächen führen
dazu, dass Senioren überproportional häufig in schwere Unfälle
verwickelt sind. Anhand der Unfallzahlen des Statistischen
Bundesamtes aus 2016 lässt sich feststellen, dass über 64-Jährige in
zwei Drittel (67,1%) der Fälle die Hauptschuld an den Unfällen
trugen, an denen sie beteiligt waren. Bei den 75-Jährigen und älteren
waren es sogar 75,1%.

Zu den häufigsten Unfallursachen bei Senioren zählen
Vorfahrtsfehler sowie Fehler beim Abbiegen, Wenden und
Rückwärtsfahren, Ein-und Anfahren in den fließenden Verkehr. Die
Hauptunfallursachen jüngerer Autofahrer wie Abstandsfehler oder nicht
angepasste Geschwindigkeit spielen bei Senioren nur eine geringe
Rolle.

"Wir begrüßen es, wenn ältere Menschen freiwillig die eigenen
Fähigkeiten im Straßenverkehr überprüfen lassen", sagt Zevens
Kontaktbeamter, Polizeioberkommissar Rolf Meyer, als er Grete Staats
Führerschein entgegennahm.

Durch den demographischen Wandel, also das Älterwerden der
Gesellschaft, ist davon auszugehen, dass zukünftig immer mehr
Menschen über 65 Jahre aktiv am Straßenverkehr teilnehmen werden.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Björn Heitmann
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: pressestelle(at)pi-row.polizei.niedersachsen.de

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