Schlag gegen internationalen Drogenhandel
(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der
Staatsanwaltschaft Aurich und der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
Schlag gegen internationalen Drogenhandel
Die Polizei hat in der vergangenen Woche vier Männer und eine Frau
in Wittmund, Aurich, Groningen und bei Köln festgenommen. Sie stehen
im Verdacht, international Drogen geschmuggelt zu haben. Bei der
Festnahme wurden brutto 11,5 kg Kokain gefunden und sichergestellt.
Dieses hat einen Marktwert von ca. einer Million Euro. Vorausgegangen
waren monatelange Ermittlungen.
Bereits im Herbst 2016 begannen die Ermittlungen gegen einen
24jährigen Mann aus Wittmund. Zunächst stand er im Verdacht, lokal
mit Betäubungsmitteln zu handeln. Noch während der Ermittlungen wurde
er gemeinsam mit seinem Vater (43), ebenfalls wohnhaft in Wittmund,
in der Schweiz festgenommen. Beide wurden im Nachbarland wegen
Geldwäsche zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten
verurteilt, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wurde. In
ihrem Fahrzeug hatten die Schweizer Ermittler bei der Einreise von
Italien in die Schweiz Bargeld in Höhe von 170 000 Euro gefunden. An
den Geldscheinen wurden Spuren von Kokain nachgewiesen - hiervon
erhielt die Polizei in Wittmund Kenntnis.
Im März 2017 kehrten die beiden Männer aus der Schweiz nach
Wittmund zurück. Im Zusammenhang mit dem ursprünglichen Verdacht des
örtlichen Handels mit Betäubungsmitteln wurde nun aufgrund
richterlicher Anordnung das Wohnhaus durchsucht und es konnten ca.
zwei Kilogramm Marihuana und auch Kokain gefunden und sichergestellt
werden.
Bereits kurze Zeit später konnten erste Anhaltspunkte dafür
erlangt werden, dass die Beschuldigten zwar den örtlichen
Betäubungsmittelhandel vernachlässigten, dafür aber weiter
international tätig sein wollten.
Nach den Ermittlungen war auch ein 39jähriger Mann aus Aurich in
die Geschäfte involviert. Dieser steht im Verdacht, zumindest ein
Fahrzeug für diese Transporte beschafft und auch den Einbau eines
speziellen Verstecks für Drogentransporte in diesem Pkw finanziert zu
haben. Das Fahrzeug wurde auf ihn zugelassen. Anschließend wurde der
VW Passat in den Niederlanden mit einem Schmuggelversteck im Boden
ausgestattet, das sich aus dem Fahrzeuginnenraum öffnen ließ. Ein
ähnliches Fahrzeug hatten Vater und Sohn bereits verwendet, als sie
in der Schweiz festgenommen wurden.
In jenem Auto nahm die Polizei die 45jährige Wittmunderin und
einen 54jährigen Niederländer, der sich ebenfalls als Kurier
betätigte, in den frühen Morgenstunden des 18. Januar bei Köln fest.
Sie waren auf dem Weg von Rotterdam nach Italien und hatten brutto
11,5 kg Kokain bei sich. Der Ehemann der Kurierin wurde kurz darauf
in Wittmund festgenommen. Den Geschäftspartner aus Aurich nahm die
Polizei am Folgetag in seiner Firma fest.
Der Einbau des Verstecks und der Transport der Drogen wurden nach
dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen von einem Mann in den
Niederlanden organisiert. Dieser Kontaktmann ist in Deutschland
bereits zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden und wird
mit Haftbefehl gesucht. Er konnte in den Niederlanden festgenommen
werden. Nach den Informationen der niederländischen Polizei führte er
bei seiner Verhaftung einen fünfstelligen Geldbetrag, einen
gefälschten Pass und eine scharfe Schusswaffe mit sich. Es handelt
sich um einen 44jährigen Mann aus dem Kosovo.
Gegen die fünf festgenommenen Beschuldigten wurde auf Antrag der
Staatsanwaltschaft Aurich durch das Amtsgericht Aurich Haftbefehl
erlassen. Die beiden Eheleute aus Wittmund und der 54jährige
Kurierfahrer aus den Niederlanden befinden sich in Untersuchungshaft.
Der Haftbefehl gegen den Mann aus Aurich wurde antragsgemäß gegen
Auflagen außer Vollzug gesetzt. Der 44jährige Mann aus dem Kosovo
befindet sich in den Niederlanden in Strafhaft.
Nach dem gegenwärtigen Ermittlungsstand wird den fünf
Beschuldigten bandenmäßige Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht
geringer Menge vorgeworfen. Dabei handelt es sich um ein Verbrechen.
Hierfür sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren bis zu
15 Jahren vor. Besonders hervorzuheben ist die hervorragende
Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und den
niederländischen Behörden.
Ihre Ansprechpartner für Rückfragen:
Helge Ommen Erster Staatsanwalt
Staatsanwaltschaft Aurich Pressestelle Schloßplatz 10 26603 Aurich
Tel.: (04941) 131398 Fax: (04941) 131305 E-Mail:
Helge.Ommen(at)justiz.niedersachsen.de
Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
Antje Heilmann
Telefon: 04941/606-104
E-Mail: pressestelle(at)pi-aur.polizei.niedersachsen.de
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Datum: 26.01.2018 - 13:56 Uhr
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