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Zweiter bundesweiter Schlag gegen die Schleusungskriminalität binnen zwei Wochen - Bundespolizei zerschlägt Bande von "LKW-Schleusern"

ID: 1823338

(ots) - Mit über 200
Beamten ging die Bundespolizei heute in vier Bundesländern in den
frühen Morgenstunden gegen die Organisatoren von gefährlichen
LKW-Schleusungen (sog. Behältnisschleusungen) vor. Die
Zugriffsmaßnahmen unterstützten unter anderem Spezialkräfte der
Bundespolizei. Dabei vollstreckten die Ermittler im Auftrag der
Staatsanwaltschaft Görlitz drei Haftbefehle in Deutschland. Neben den
Verhaftungen durchsuchten die Bundespolizisten sieben Wohnungen bzw.
Geschäftsräume in Bremen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.
Auch umfangreiches Beweismaterial stellten sie bei diesem
zielgerichteten Schlag sicher.

Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle führt
gemeinsam mit der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf seit August
2017 ein Ermittlungsverfahren wegen gewerbs- und bandenmäßigen
Einschleusens von Ausländern. Im Zuge dieses ist es gelungen, ein
Schleusernetzwerk zu ermitteln.

Den drei am heutigen Tag festgenommenen Beschuldigten türkischer
(44), polnischer (37) und bulgarischer (53) Nationalität wird
vorgeworfen, gemeinsam mit weiteren Tatverdächtigen, in mehreren
Tathandlungen im Sommer und Herbst 2017 Migranten zumeist unter
Nutzung von Lastkraftwagen in das Bundesgebiet eingeschleust zu
haben.

Die Schleuser versteckten unter bewusster Inkaufnahme von Gefahren
für deren Leib und Leben die unerlaubt einreisenden Migranten auf den
Ladeflächen und teilweise hinter Waren und Paletten. Nach derzeitigem
Stand der Ermittlungen wird davon ausgegangen, dass auf diesem Wege
mindestens 160 Migranten nach Deutschland eingeschleust wurden.

Die Täter schleusten zumeist über die Balkanroute und sodann über
die Republik Polen sowie die Tschechische Republik nach
Mitteldeutschland. Sie verlangten für ihre Dienste in der Regel 8.000
EUR je Migranten. Im Falle einer Verurteilung drohen den




Beschuldigten pro Tat Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu zehn
Jahren.

Eine Schleusung nach Deutschland konnte im November 2017 durch
internationalen Erkenntnisaustausch mit den slowakischen
Polizeibehörden vereitelt werden. In diesem Fall endete die hoch
brisante Fahrt mit zwei LKW für die zwei Fahrzeugschleuser und 79
Geschleuste bereits auf dem Gebiet der Slowakischen Republik. Die
beiden türkischen Fahrer befinden sich derzeit in der Slowakischen
Republik in Untersuchungshaft. Bei den Geschleusten handelte es sich
um Personen iranischer oder irakischer Nationalität. Unter ihnen
befanden sich auch 32 Kinder unter 7 Jahren sowie zwei Säuglinge im
Alter von 3 und 4 Monaten. Eine Weiterfahrt hätte vermutlich fatale
Auswirkungen auf Leib und Leben der Männer, Frauen und Kinder in den
LKW gehabt.

Einschleusungen unter Zuhilfenahme von Lastkraftwagen (sog.
Behältnisschleusungen) stellen für die Geschleusten eine erhebliche
Gefährdung dar. Unvergessen bleiben in diesem Zusammenhang die
schlimmen Bilder aus dem August 2015, als ein Kühllastwagen mit 71
Leichen auf der österreichischen Autobahn A4 nahe der Ortschaft
Parndorf aufgefunden wurde.

Der Präsident der Bundespolizeidirektion Pirna, Jörg Baumbach,
sagte zum erfolgreichen Einsatz: "Am 17. Januar 2018 haben wir
erfolgreich ein polnisch-syrisches Schleusernetzwerk ermittelt. Heute
gelang uns nur zwei Wochen später der zweite Schlag gegen die
Schleusungskriminalität. Die Ermittlungen in diesem Verfahren zeigen
einmal mehr, dass es den skrupellos Schleusern nur um Profit geht.
Das Wohlergehen der Personen, die sich ihnen für viel Geld
anvertrauen, ist ihnen egal. Gefahren für Leib und Leben,
Verletzungen und Tod haben auch diese Täter billigend in Kauf
genommen."




Rückfragen bitte an:
Bundespolizeidirektion Pirna
Pressestelle
Christian Meinhold
Tel.: 0351 / 81502 - 4009 oder 0172 / 3017295
Email: presse.pirna(at)polizei.bund.de

Veröffentlicht durch:

Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
Pressesprecher
Telefon: 02241 / 238 - 4444
E-Mail: presse.nrw(at)polizei.bund.de
Twitter: https://twitter.com/bpol_nrw
www.bundespolizei.de
Bundesgrenzschutzstraße 100
53757 Sankt Augustin

Original-Content von: Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 31.01.2018 - 11:29 Uhr
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