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Neuer Rettungswagen auf der Hochseeinsel Helgoland

ID: 1829544

(ots) -
Einer der exponiertesten Einsatzorte Deutschlands hat einen neuen
Rettungswagen (RTW). Am heutigen Tag stellte die
Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH nach
mehrmonatiger Planungs- und Fertigungsphase einen neuen RTW auf dem
roten Felsen in Dienst. Angepasst an die regionalen Bedürfnisse der
besonderen Insellage sowie die aktuellen Erfordernisse zur
Patientenversorgung übergab die RKiSH das 180.000 Euro teure Fahrzeug
vor über 30 Gästen an die diensthabende Besatzung auf der Insel.

Die Nordseeinsel Helgoland ist Deutschlands einzige Hochseeinsel
und liegt ungefähr 60 km von der Küste entfernt mitten in der
Deutschen Bucht. Dort leben knapp 1.400 Einwohner auf gut 4 km²
Fläche. Hinzu kommen die zahlreichen Touristen, die ganzjährig die
Insel als Tages- oder Dauergäste besuchen. In den letzten Jahren hat
sich Helgoland zunehmend als Arbeits- und Versorgungsstandort für die
Offshore-Windenergieanlagen etabliert und bietet durch die besondere
Lage infrastrukturell einige besondere Bedingungen. Die für die
Notfallrettung und den Krankentransport in Zusammenarbeit mit der
Helgoländer Paracelsus-Klinik zuständige RKiSH kennt diese
logistischen Herausforderungen schon seit Jahren und hat ihre
Arbeitsweisen entsprechend angepasst, so dass die notfallmedizinische
Daseinsvorsorge gesichert ist.

Und hierzu gehört auch die Vorhaltung geeigneter Rettungsfahrzeuge
und dementsprechend umfangreich verlief die Planungsphase für den
neuen Rettungswagen. Einfach ein Fahrzeug aus der landesweiten
Ausschreibung in Schleswig-Holstein zu beschaffen, kam aus Gründen
der Fahrzeuggröße nicht in Frage. Ein Team der RKiSH bestehend aus
Mitarbeitern der Rettungswache Helgoland, der Stabsstelle Technische
Entwicklung und des zuständigen Fachbereiches Einsatzdienst
entwickelten in mehreren Sitzungen das neue Fahrzeugkonzept für die




Insel.

Da Auto- und sogar Fahrradfahren auf Helgoland grundsätzlich
verboten ist, gibt es insgesamt nur sehr wenige Fahrzeuge. Bei den
Lastkarren, der Müllabfuhr und den Taxen handelt es sich fast
ausschließlich um Elektrofahrzeuge, die allesamt nur mit einer
Ausnahmegenehmigung betrieben werden dürfen. Verbrennungsmotoren
haben nur Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie
Baumaschinen.

"Es gibt im Bereich der Rettungsfahrzeuge derzeit noch keine
serienreifen Elektrofahrzeuge, die wir auf Helgoland in der
Notfallrettung einsetzen könnten." beschreibt Jan Noelle, Stabsstelle
Technische Entwicklung der RKiSH, die besondere Situation auf der
Insel. "Hinzu kommen die besonders hohen Anforderungen an die
Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit fernab von Werkstatt und
Serviceeinrichtungen. Die Entscheidung fiel daher auf einen
Dieselmotor der Abgasnorm Euro VI.", so Noelle weiter, denn
Werkstätten oder eine Tankstelle für Benzin und Gas gibt es auf der
autofreien Insel nicht.

Aus Umweltschutzgründen wurde in dem neuen RTW ein manuell
zuschaltbares Abgasreinigungssystem eingebaut, um möglichst wenige
bzw. saubere Abgase auszustoßen. Bei den kurzen Fahrtstrecken würde
der Partikelfilter sonst schnell verstopfen.

Eingesetzt wird nach europaweiter Ausschreibung ein
Mercedes-Sprinter mit einem Ausbau der Fa. Ambulanzmobile Schönebeck
(Sachsen-Anhalt). Im Gegensatz zu den schleswig-holsteinischen
Festland-RTW ist es ein Kastenwagen mit Dacherhöhung und kein
Modulbau aus Fahrgestell und einem wechselbaren Kofferaufbau. Somit
ist der RTW vom Platzangebot etwas kleiner, erreicht aber durch die
kompaktere Bauweise fast alle Einsatzorte auf der Insel.

Die Notfallrucksäcke sind einfach und zügig durch die seitliche
Schiebetür entnehmbar. Zur weiteren Standardbeladung gehören ein
Multifunktionsmonitor / Defibrillator X-Serie der Fa. Zoll und ein
Beatmungsgerät Medumat Transport der Fa. Weinmann. Als besondere
Ausstattung führt der RTW eine Bergungstrage für die Rettung von
Schiffen sowie Rettungswesten mit. Ein Automatikgetriebe gehört auch
auf der Insel zum Standard, um die Aufmerksamkeit der Fahrer noch
besser auf den Verkehr lenken zu können.

"Auf Helgoland wird mit dem neuen Fahrzeug erstmalig eine
elektrohydraulische Trage vom Typ Stryker PowerPro XT mit PowerLoad
für den rückenschonenden Einsatz der Mitarbeiter eingesetzt." freut
sich Sven Krüger, stv. Wachenleiter in Uetersen, von wo die
Rettungswache Helgoland organisatorisch geführt wird. "Wir werden
damit den aktuellen arbeitsergonomischen Anforderungen gerecht und
schaffen eine spürbare körperliche Entlastung unserer Mitarbeiter."
so Krüger.

Ein spezielles 360-Grad-Kamerasystem zur Verminderung des toten
Winkels und blaue Blitzer unter den Außenspiegeln sorgen für
besondere Warnung von Fußgängern. Zusätzlich Blaulichter quer zur
Fahrtrichtung sollen den Querverkehr in den engen Straßen so früh wie
möglich auf den RTW aufmerksam machen.

Die Notfallrettung wird auf der Insel seit vielen Jahren von
Mitarbeitern der Paracelsus-Klinik und der Rettungsdienst-Kooperation
in Schleswig-Holstein (RKiSH) sichergestellt. Im Jahr 2017 wurden die
Retter zu insgesamt 580 Einsätzen gerufen, davon 13 Mal auf die
benachbarte Düne, wo sich neben dem Flugplatz noch ein Campingplatz
und mehrere Ferienhäuser befinden.

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Bitte beachten Sie die mitgesendeten Bilder. Alle Bilder dürfen unter
Angabe "Foto: RKiSH" zweckgebunden für die Publikation der
vorstehenden Pressemitteilung verwendet werden. Jede weitere
Verwendung für redaktionelle Zwecke bedarf unserer schriftlichen
Genehmigung.


Rückfragen bitte an:

Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH
Christian Mandel
Pressesprecher
Telefon: 0172.823 95 58 oder 04101.516 80 48
E-Mail: c.mandel(at)rkish.de
www.rkish.de

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Datum: 08.02.2018 - 18:30 Uhr
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