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Kriminalitätslage 2017 im Landkreis Stade - Polizeiliche Kriminalstatistik Niedersachsen (PKS) 2017 für den Bereich der

Polizeiinspektion Stade vorgestellt

ID: 1842622

(ots) -
"Die erfolgreiche Arbeit der Polizei im Landkreis Stade der
letzten Jahre hat sich auch im abgelaufenen Jahr fortgesetzt" so der
Leiter der Polizeiinspektion Stade, Polizeidirektor Torsten Oestmann
bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 für den
Landkreis Stade.

Anzahl der Straftaten leicht gestiegen Die Anzahl der bekannt
gewordenen Straftaten in der Polizeiinspektion Stade ist laut
Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) im vergangenen Jahr entgegen
dem Landestrend um 588 Taten leicht gestiegen. Insgesamt sind 11.529
Delikte zu verzeichnen, daraus ergibt sich ein Anstieg der Straftaten
im Vergleich zum Vorjahr um 5,37 %.

Rückgänge:

Einfacher Diebstahl ging um 206 auf 2.068 Fälle zurück. Diese
Entwicklung ist auch auf die gesunkene Anzahl von angezeigten
Ladendiebstählen zurückzuführen. Die Einbrüche in Kraftfahrzeuge
sanken um 128 auf 222 Fälle. Der Taschendiebstahl reduzierte sich um
25 auf 160 Fälle. Um 18 Fälle ging der Diebstahl von Kraftfahrzeugen
zurück.

Zunahmen:

Die "Straftaten gegen das Leben" stiegen um 5 Taten auf 13 Fälle.
In diesen Bereich fallen drei Tötungsdelikte aus dem Jahr 2016,
welche 2017 ausermittelt an die Staatsanwaltschaft abgegeben wurde,
wie auch ein Tötungsdelikt aus dem April 2017 in Stade. Die weiteren
hier gezählten Fälle umfassen z.B. den Versuch, einen Polizeibeamten
während einer Fahrzeugkontrolle zu überfahren wie auch eine
Auseinandersetzung, bei der ein Messer zu Verletzungen führte. Die
Aufklärungsquote liegt in diesem Bereich bei 92,31 %. 6 Mehrtaten
gegenüber dem Vorjahr sind wegen des Besitzes oder sich Verschaffen
von Kinderpornografie zu verzeichnen. Die insgesamt 14 Taten wurden
aufgeklärt, es handelt sich dabei um Einzeltäter, die in keinem Bezug
zueinander stehen. Auch bei den Körperverletzungsdelikten ist ein




Anstieg um 90 Taten auf 1.239 zu verzeichnen. Obwohl die
Diebstahlsdelikte allgemein gesunken sind, stiegen die
Wohnungseinbruchdiebstähle um 44 auf 438 Taten. Hier sind weiterhin
überörtlich agierende Banden tätig geworden, die in Niedersachsen,
Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein auffällig wurden. Die
Aufklärungsquote konnte um 5,62 Prozentpunkte auf 26,94 % gesteigert
werden. Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist mit 827 der
zweitniedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. In 2016 war der
niedrigste Stand mit 752 Taten zu verzeichnen. Der Zuwachs der
Vermögens- und Fälschungsdelikte um 211 Fälle begründet sich
überwiegend im Anstieg beim Waren- und Warenkreditbetrug sowie dem
Computerbetrug mittels rechtswidrig erlangter Zahlungskarten. Im
Bereich der Internetkriminalität (Cybercrime) ist ein Zuwachs von 643
Fällen auf 782 Fälle zu verzeichnen.

Aufklärungsquote angestiegen

Aufgeklärt wurden im Berichtsjahr 7.126 Fälle (+ 552 Fälle, + 7,9
%), was einer Aufklärungsquote von 61,8 % entspricht (2016: 60,36 %).

Die Verteilung des Kriminalitätsaufkommens im Landkreis Stade ist
wie im Vorjahr annähernd ausgeglichen: Während im Stader Bereich
5.531 Straftaten registriert wurden, waren es im Buxtehuder Bereich
5.998 Taten.

Häufigkeitszahl im Landkreis Stade

Die Häufigkeitszahl, also die Zahl der Straftaten auf 100.000
Einwohner, ist mit 5.718 zu verzeichnen. Die Häufigkeitszahl im
Bereich der Polizeidirektion Lüneburg liegt im Berichtszeitraum bei
6.151 und im gesamten Bundesland Niedersachsen wurden 6.621
Straftaten je 100.000 Einwohner registriert. Der Landkreis Stade
liegt demnach im Vergleich mit anderen Landkreisen und auch im
Vergleich mit dem Landesschnitt in einem sehr guten Bereich.

Mehr Tatverdächtige ermittelt

Insgesamt konnten im Berichtsjahr 5.005 Tatverdächtige ermittelt
werden. Durch intensive Ermittlungstätigkeiten konnten deshalb im
Vergleich zum Vorjahr insgesamt 229 Tatverdächtige mehr an die
Staatsanwaltschaft übergeben werden.

Tatverdächtige nach Altersgruppen

Kinder (bis zu 13 Jahre alt) wurden 2017 in 3,2 % der Fälle als
Tatverdächtige ermittelt, in 10,2 % der Fälle waren dies Jugendliche
(14 -17 Jahre). Heranwachsende (18 - 20 Jahre) waren mit einem Anteil
von 11,1 % vertreten, 21 und älter waren 75,5 % der Tatverdächtigen.
Der überwiegende Anteil der Tatverdächtigen war mit 76,5 % männlich.

Diese Verteilung entspricht ungefähr dem Ergebnis aus dem Jahr
2016 (2,6 % Kinder; 9,6 % Jugendliche, 11,5 % Heranwachsende, 76,3 %
Erwachsene, 76,4 % männlich).

Tatverdächtige nach Nationalität

73,6 % der 5.005 ermittelten Tatverdächtigen im Berichtsjahr sind
deutscher Nationalität. Die Verteilung stellt sich somit ähnlich wie
in 2016 dar: 74,1 % deutsche Tatverdächtige, 25,9 % nichtdeutsche. 82
Tatverdächtige mit unerlaubtem Aufenthalt in Deutschland stellen in
2017 mit 1,64 % einen geringen Anteil an allen Tatverdächtigen dar
(2016: 1,1 %).

Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte

2017 wurden 70 Fälle bekannt, in denen Polizeibeamte Opfer von
Gewalt oder Gewaltandrohung wurden (2016: 75 Fälle). Insgesamt waren
hierbei 142 Polizeibeamte (2016: 136) diesen Taten ausgesetzt. In der
Mehrheit geschah die Gewalteinwirkung durch Schlagen und/oder Treten,
in 13 Fällen wurden auch gefährliche Gegenstände wie z.B. Messer oder
Schlagwerkzeuge genutzt.

Diebstahl, Einbruch und Eigentum

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte ist im Berichtsjahr auf insgesamt
4.167 Taten gesunken, wobei die Aufklärungsquote bei 32,6 % lag
(2016: 33,2 %). Der Rückgang der Taten resultiert u. a. aus der
geringeren Anzahl von Einbrüchen in Kraftfahrzeuge von 222 im
Berichtsjahr (350 im Jahr 2016). Die Anzahl der entwendeten
Kraftfahrzeuge sank auf 46. Auch die Taschendiebstähle und
Ladendiebstähle sind rückläufig. Nachdem von 2015 zu 2016 deutlich
weniger Wohnungseinbruchsdiebstähle (von 566 auf 394) bearbeitet
wurden, stieg die Anzahl der bearbeiten Taten in 2017 wieder leicht
an auf 438 an (+ 44 Taten). werden. Tatsächlich ist die Zahl der
angezeigten Wohnungseinbrüche im Landkreis aber seit Ende 2015 um 112
Taten zurückgegangen. Die Aufklärungsquote konnte von 21,32 % auf
26,94 % gesteigert. Dieses wurde möglich durch Hinweise aus der
Bevölkerung, aber auch durch weitere präventive polizeiliche
Maßnahmen, z. B. die intensive Bestreifung der Wohngebiete.

Besonders hervorzuheben ist die Ermittlung von acht verschiedenen
Einbrecherbanden, bestehend aus drei bis fünf Personen, denen diverse
Tageswohnungseinbrüche nachgewiesen werden konnten. Es handelt sich
dabei sowohl um deutsche, als auch um serbische, albanische,
algerische und chilenische Täter. Weiterhin wurden zehn Beschuldigte
ermittelt, die jeweils zu zweit auftraten. Auch hier sind die o.g.
Nationalitäten vertreten.

Insgesamt ist festzustellen, dass die meisten Taten im
Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Buxtehude begangen
wurden. Vier jugendliche deutsche Beschuldigte aus Buxtehude konnten
als Tatverdächtige für ca. 15 Taten ermittelt werden. Auch eine
Brandlegung nach ausgeführtem Wohnungseinbruchsdiebstahl wird ihnen
zur Last gelegt. Außerdem konnte nach einem Tageswohnungseinbruch
eine albanische Tätergruppe festgenommen werden, der anschließend
fünf weitere Taten nachgewiesen wurde.

Kriminalität im Kontext der Flüchtlingsbewegung

In 2017 wurden 508 Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt, was
einer Zunahme in Höhe von 62 im Vergleich zum Vorjahr (446)
entspricht.

Die durch Flüchtlinge begangene Anzahl von Straftaten ist
gegenüber dem Vorjahr um 24 Fälle auf 685 Fälle gestiegen. Dies
entspricht einem Anteil von 9,6 % aller aufgeklärten Straftaten
(2016: 10%). Die am häufigsten durch Flüchtlinge begangenen
Straftaten waren Körperverletzungen, Diebstahlsdelikte (überwiegend
Ladendiebstähle) und Betrügereien (Schwarzfahren,
Sozialleistungsbetrug). 76 Straftaten resultieren aus Verstößen gegen
aufenthaltsrechtliche Bestimmungen, die nur durch Flüchtlinge
begangen werden können.

Jugendkriminalität

Die Anzahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen hat sich im
Berichtszeitraum von 582 auf 671 Personen erhöht - sie stellen einen
Anteil von 13,4 % aller Tatverdächtigen dar. In 2016 waren dies
12,2 %.

859 Straftaten (7,5 % aller Straftaten) sind der
Jugendkriminalität zuzuordnen - der Anteil an der Gesamtkriminalität
entspricht in etwa dem Ergebnis des Vorjahres (7,1 %).

Hierbei haben sich speziell die Fallzahlen im Bereich der Raub-und
Körperverletzungsdelikte von 163 auf 198 Taten (+ 21,5 %) erhöht.

Verantwortlich für die gestiegenen Zahlen in diesen
Deliktsbereichen waren vor allem sogenannte "minderjährige
Intensivtäter", welche durch eine Vielzahl von Taten auffallen.

Im Jahr 2017 befanden sich im Bereich der Polizei Stade sechs
junge Leute in einer entsprechenden Einstufung. Fünf von ihnen wurden
mittlerweile zu Freiheitsstrafen von 18 Monaten bis zu 5 Jahren
verurteilt, nur eine davon wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der
sechste Intensivtäter befindet sich derzeit im Ausland - ein
Haftbefehl wurde erlassen.

Die Anzahl der Fälle, die durch minderjährige Flüchtlinge begangen
wurde, ist im Landkreis Stade von 77 Taten in 2016 auf 104 Straftaten
in 2017 angestiegen. Das entspricht einem Anteil von 12,1 % der
Gesamtkriminalität im Jugendbereich. Die gestiegenen Zahlen
resultieren überwiegend aus dem Anstieg an Körperverletzungen, auch
Sachbeschädigungen wurden vermehrt festgestellt.

Fazit von Polizeipräsident Robert Kruse zur polizeilichen
Kriminalstatistik 2017 für die Polizeidirektion Lüneburg: "Die
Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion
Lüneburg leben in einer sicheren Region. Die hohe Aufklärungsquote
ist das Resultat einer andauernden Beharrlichkeit bei der Aufklärung
von Straftaten bei gleichzeitiger Wahrung der notwendigen
Flexibilität, mit der sich die Polizei immer wieder auf neue
Kriminalitätsformen einstellt."

Fotos in der digitalen Pressemappe der Polizeinspektion Stade.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Stade
Pressestelle
Rainer Bohmbach
Telefon: 04141/102-104
E-Mail: rainer.bohmbach(at)polizei.niedersachsen.de

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Datum: 28.02.2018 - 13:06 Uhr
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