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Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Osnabrück für das Jahr 2017 vorgestellt (FOTO)

ID: 1843619

(ots) -
Bernhard Witthaut, Präsident der Polizeidirektion Osnabrück: "Das
Sicherheitsniveau in der Polizeidirektion Osnabrück ist ausgesprochen
hoch und die Menschen in unserer Region sind statistisch immer
weniger von Kriminalität direkt betroffen. Wir haben unsere
Hausaufgaben gemacht - die Bilanz ist gut und hat im Detail viel
Licht und wenig Schatten. Bei der Bekämpfung des
Wohnungseinbruchdiebstahls beispielsweise, haben wir frühzeitig
reagiert und die notwendigen Schwerpunkte gesetzt - das zahlt sich
jetzt aus."

Kernpunkte der PKS 2017 -Niedrigster Stand der registrierten
Straftaten seit über 10 Jahren - Aufklärungsquote ge-stiegen -
Insgesamt deutlich weniger tatverdächtige Flüchtlinge - dennoch hoher
Anteil bei Vermö-gens- und Fälschungsdelikten -Zahl der
Wohnungseinbrüche stark rückläufig - Schwerpunktsetzung zahlt sich
aus -Weniger Rohheitsdelikte - 9 von 10 Taten aufgeklärt -
Polizeibeamte immer öfter selbst Opfer -Kinder- und
Jugendkriminalität nimmt zu - Tatverdächtige unter 14 J. besonders
auffällig -Cybercrime bleibt Kernthema - IT-Spezialisten und
Sonderermittler verstärkt im Einsatz -Straftaten gegen Senioren
weiter im Fokus

Niedrigster Stand der registrierten Straftaten seit über 10 Jahren
- Aufklärungsquote gestiegen

Die Gesamtkriminalität in der Polizeidirektion Osnabrück, in der
rund 1,5 Millionen Einwohner le-ben, ist im Vergleich zum Vorjahr um
6.971 Straftaten (-7,8 %) deutlich zurückgegangen. Insgesamt
registrierte die Polizei von den Ostfriesischen Inseln bis zum
Teutoburger Wald 84.942 Straftaten. Die Aufklärungsquote nahm leicht
zu und lag bei 62,62 % (0,6 %). Witthaut: "Wir klären 6 von 10
Straftaten auf. Das Sicherheitsniveau in der Polizeidirektion
Osnabrück ist ausgesprochen hoch." Sehr erfreulich ist auch die
rückläufige Entwicklung der Kriminalitätsbelastung der Menschen in




der Direktion mit einem neuen Tiefststand der letzten 10 Jahre.
Witthaut: "Die Menschen in unserer Region sind statistisch immer
weniger von Kriminalität direkt betroffen. Und trotzdem ist das
Si-cherheitsempfinden der Menschen oftmals ein anderes - daran müssen
wir arbeiten."

Insgesamt deutlich weniger tatverdächtige Flüchtlinge - dennoch
hoher Anteil bei Vermögens- und Fälschungsdelikten

Im Vergleich zum Vorjahr registrierte die Direktion mit 3.979
tatverdächtigen Flüchtlingen insge-samt einen deutlichen Rückgang um
10,4 % bzw. 463 Personen. Die allermeisten geflüchteten Menschen, die
zu uns gekommen sind, treten polizeilich nicht in Erscheinung.
Entgegen des positiven Trends, stieg allerdings die Zahl der
Tatverdächtigen - ohne Berücksichtigung der auslän-derrechtlichen
Verstöße wie beispielsweise unerlaubte Einreise - um 6,8 % auf 2.750.
Hauptgrund für den Anstieg war die enorme Zunahme von Straftaten im
Bereich der Vermögens- und Fäl-schungsdelikte um 68,8 % bzw. 474
Fälle auf 1.162 Taten. Den Großteil hierbei machte der
Straftat-bestand der Urkundenfälschung aus.

Zahl der Wohnungseinbrüche stark rückläufig - Schwerpunktsetzung
zahlt sich aus

Einen überdurchschnittlichen Rückgang verzeichnete die Direktion
bei den Wohnungseinbrüchen. Insgesamt nahm die Zahl der Fälle um 649
bzw. -26,4 % stark ab und sank mit 1.806 Einbrüchen auf ein
6-Jahrestief. Die Aufklärungsquote stieg unterdessen im vergangenen
Jahr auf 24,3 % (6,6 %) zum Vorjahr) deutlich. Witthaut: "Bei der
Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls haben wir sowohl in den
Polizeiinspektionen als auch auf Ebene der Direktion mit frühzeitiger
Schwerpunkt-setzung richtig reagiert - das zahlt sich jetzt aus. Wir
lassen jetzt nicht locker, denn die Bekämpfung des
Wohnungseinbruchdiebstahls bleibt ein Schwerpunkt." Beispielhaft
erwähnte der Präsident die im Oktober 2016 eingerichtete 18-köpfige
Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung überregional agierender
Einbrecherbanden "Zentrale Ermittlungsgruppe
Wohnungseinbruchdiebstahl". Dort werden in enger Abstimmung mit der
Bundespolizei, der nie-derländischen Polizei und den
Staatsanwaltschaften sowie in Zusammenarbeit mit dem
Bundes-kriminalamt, Europol, den Kreispolizeibehörden Borken und
Steinfurt (NRW), überregionale Fälle bzw. Fallserien bearbeitet. Die
Bilanz dieser Sondereinheit: Es konnten 6 überregionale
internatio-nal agierende Täterbanden zerschlagen, rund 140 Taten
aufgeklärt, 35 Tatverdächtige ermittelt und 20 Personen festgenommen
werden. Viele Täter wurden bereits zu Freiheitsstrafen verurteilt,
teilweise mit empfindlichen Haftstrafen von über 5 Jahren. Gegen zwei
weitere überörtliche Täter-banden laufen zur Zeit umfangreiche
Ermittlungen. Der Anteil der versuchten Einbrüche sank leicht (-3 %)
auf 37,93 % bzw. 685 Fälle. Der Polizeipräsi-dent machte deutlich,
dass sowohl der passive Einbruchschutz als auch der Einsatz von
geeigneter Sicherungstechnik unverändert wichtig sei. Oft reichten
schon Vorkehrungen kleinerer Art, um nicht in den Fokus von
Einbrechern zu geraten. Er wies in diesem Zusammenhang noch einmal
auf die notwendige Unterstützung der Polizei durch die Bevölkerung in
puncto Hinweisgebung hin. "Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und
benachrichtigen Sie die Polizei, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt."

Weniger Rohheitsdelikte - 9 von 10 Taten aufgeklärt

Die Zahl der Rohheitsdelikte sank im vergangenen Jahr - nach dem
deutlichen Anstieg in 2016 - um 529 Fälle bzw. -4 % auf 12.566 Taten.
Den Großteil machen üblicherweise die Körperverletzungen aus. Hier
verzeichnete die Direktion ebenfalls einen deutlichen Rückgang um
-4,7 % bzw. 450 Fälle auf insgesamt 8.996 Taten. Witthaut: "Der
Rückgang der Rohheitsdelikte ist, gerade wegen ihrer hohen
Sozialschädlichkeit, äußerst positiv zu bewerten." Erfreulich hoch
ist auch die Aufklärungs-quote in diesem Kontext mit 9 von 10 Taten
aufgeklärten Taten. Ausgenommen vom positiven Trend bei den
Rohheitsdelikten waren die Raubdelikte. Die Zahl der Fälle stieg um
65 Taten (12,8%), weist jedoch mit 573 Taten im Vergleich zu der
Gesamtfallzahl der Rohheitsdelikte unverändert ein geringes Niveau
auf. Allerdings hat die Polizeidirektion die Zunahme der Fälle genau
im Blick und konnte bereits Ende 2017 zwei Raubserien in
Georgsmarienhütte sowie im Emsland aufklären. Insgesamt lag die
Gewaltkriminalität, zu der gravierende Gewaltstraftaten wie
beispielsweise Tötungsdelikte, Vergewaltigung, Raub, gefährliche und
schwere Körperverletzung gehören, mit 3.154 nahezu auf dem Niveau von
2016. Die Straßenkriminalität, also Straftaten, die dem "Tatort
Straße" zugeordnet werden, sank um 1.937 Taten bzw. -9,6 % auf ein
Rekordtief im 10-Jahresvergleich. Erstaunlich: Die Zahl der Fälle
reduzierte sich in den letzten 10 Jahren um rund 40 % - eine gute
Nachricht für die Sicherheit im öffentlich Raum. Zu diesem Bereich
gehören beispielsweise Fahr-raddiebstähle, Diebstähle rund um das Kfz
sowie schwere Körperverletzungen.

Polizeibeamte immer öfter selbst Opfer

Nicht nur für die Polizei ist das Phänomen Gewalt gegen
Polizeibeamte ein Dauerthema, sondern auch für Feuerwehr- und
Rettungskräfte sowie für öffentliche Personen. Im Jahr 2017
bilanzierte die Direktion einen Anstieg um 42 Fälle (8,6 %) auf 530
Taten. Wie bereits im letzten Jahr machte der Straftatbestand des
Widerstands gegen die Vollstreckung polizeilicher Maßnahmen mit 318
Taten den Großteil aus, und stieg um 9,2 % bzw. 27 Fälle erneut an.
Noch dazu nahm die Zahl der Körperverletzungen gegen Amtsträger um
18,7 % bzw. 28 Fälle auf 177 Taten zu. Besorgniserregend: 1.062
Polizisten wurden im letzten Jahr in der Polizeidirektion selbst
Opfer von Straftaten - ein Anstieg um 11,2 % bzw. 107 Polizeibeamte.
Nahezu jeder zweite Polizeibeamte in der Direktion ist somit im
letzten Jahr selbst Opfer einer Straftat geworden. Witthaut: "Ich
erwarte von den Bür-gerinnen und Bürgern das Recht auf körperliche
Unversehrtheit der Polizeibeamten sowie deren Arbeit zu respektieren.
Warum werden Menschen, die anderen Menschen helfen wollen, immer
öfter selbst Opfer? Die Entwicklung betrachte ich mit großer Sorge
und ist keinesfalls hinnehmbar." Traurig: 74,3 %, also mehr als mehr
als zwei Drittel aller Fälle, geschahen unter dem Einfluss von
Alkohol oder anderer Drogen - eine Steigerung um 8,8 %. "Wenn neben
der Respektlosigkeit auch noch zunehmend Alkohol im Spiel ist, wird
es immer gefährlicher für unsere Kolleginnen und Kolle-gen", so
Witthaut.

Kinder- und Jugendkriminalität nimmt zu - Tatverdächtige unter 14
Jahren besonders auffällig

Die Zahl der Straftaten, die durch Kinder bzw. Jugendliche im
Alter von 0 bis 18 Jahren begangen wurden, stieg 2017 um 241 Fälle
(4,4 %) auf 5.673 Taten an. Auffällig: Die Zahl der tatverdächtigen
Kinder unter 14 Jahren stieg deutlich um 20 % bzw. 182 Kinder.
Insbesondere Straftaten wie Ladendiebstähle, Körperverletzungen,
Sachbeschädigungen, Beleidigungen, Erschleichen von Leistungen sowie
Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz werden zunehmend durch
Kinder unter 14 Jahren begangen. Witthaut: "Die Hemmschwelle vor
kriminellen Handlungen ist offensichtlich ge-sunken. Ob jemand
kriminell wird, entscheidet sich oft in früher Jugend. Hier setzen
wir an, mit angepassten gesellschaftlichen und kriminalpolizeilichen
Konzepten und Präventionsangeboten."

Cybercrime bleibt Kernthema - IT Spezialisten und Sonderermittler
verstärkt im Einsatz

Die Anzahl bekanntgewordener Fälle im Deliktsfeld Cybercrime stieg
um 3 % bzw. 175 Fälle auf 5.879 Taten an. Welche bedeutende Rolle der
Phänomenbereich bereits spielt, wird auch durch den hohen Anteil an
den Gesamtstraftaten in der Direktion deutlich. Fast jede zehnte
Straftat hat inzwischen mit Cybercrime zu tun. Witthaut: "Durch
unsere neuen Fachabteilungen, Sonderermitt-ler und IT-Spezialisten
erkennen wir jetzt schneller Tatzusammenhänge. Wir wollen Straftaten
im digitalen Raum stärker bekämpfen. Cybercrime bleibt für uns eine
große Herausforderung und weiter Schwerpunkt unserer Arbeit."

Straftaten gegen Senioren weiter im Fokus

Bei den Straftaten gegen Senioren ist immer wieder von
Schockanrufen, Enkeltricks, falschen Ge-winnversprechen oder falschen
Polizeibeamten die Rede. Ältere Menschen werden mitunter durch
perfide Tricks der Täter bzw. Täterbanden um ihr Erspartes gebracht.
Fast immer läuft die Kommunikation über das Telefon. Witthaut: "Wir
brauchen klare Kompetenzen im Bereich der Vor-ratsdatenspeicherung,
da Ermittlungen oft erst Wochen und Monate später geführt werden." In
einem Fall nahm die Polizei Osnabrück einen falschen Polizeibeamten
Ende Oktober 2017 fest, der versuchte, eine 91-jährige Seniorin aus
Osnabrück per Telefon zur Übergabe eines Geldbetra-ges in Höhe von
35.000 Euro zu überreden. Bei der vermeintlichen Übergabe klickten
die Hand-schellen von echten Polizisten. In einem anderen
Ermittlungskomplex aus dem letzten Jahr be-wahrten die Ermittler in
mehr als 300 Fällen Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet vor
finan-ziellen Schäden von mehr als 10 Millionen Euro. Witthaut: "Die
Folgen von Kriminalität bei den betroffenen Senioren wiegen oftmals
schwerer als bei jüngeren Opfern, auch deshalb muss das Thema
vorangetrieben werden."




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
Mobil: 0171-4157949
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

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Datum: 01.03.2018 - 16:58 Uhr
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