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Pressemitteilung des Präventionsteams der Polizei Diepholz

ID: 1844292

(ots) - Wie der Polizei erst in dieser Woche bekannt
wurde, fiel Mitte Februar ein Bürger aus Stuhr dem "Enkeltrick" zum
Opfer. Ein klassisch begonnenes Telefonat mit "Rate mal, wer dran
ist?" führte letztendlich dazu, dass der ältere Herr eine
fünfstellige Summe an eine ihm unbekannte Person an seiner Haustür
aushändigte.

Enkeltrickbetrügereien, Anrufe von falschen Polizeibeamten oder
auch Gewinnversprechen ziehen zurzeit wie eine Welle durch den
Polizeialltag. Viele Meldungen erreichen uns schwerpunktmäßig aus dem
Raum Stuhr, aber letztendlich kommen sie aus dem gesamten Landkreis.
Täglich gehen Mitteilungen von Bürgerinnen und Bürgern ein, die von
derartigen Anrufen berichten. Die Maschen sind immer identisch. Die
Anrufer agieren zunächst aus der Anonymität des Telefons heraus.
Geschickte Gesprächsführung ist eine Grundvoraussetzung, um ans Ziel
zu kommen. Wenn der oder die Angerufene sich auf das Telefonat
einlässt, schlägt die Falle zu. Wenn es zu einer Geldübergabe kommt,
wird das Geld grundsätzlich nicht von dem vermeintlichen Enkel
persönlich abgeholt, sondern aufgrund plausibel erscheinender
Erklärungen von einer völlig fremden Person!

Ein perfides psychologisches Spiel, hinter welchem ein großes
Netzwerk mit viel krimineller Energie steckt. Betrogene wollen
Familienangehörigen in einer angeblichen Notlage helfen und werden
schlichtweg um ihr Vermögen, ihre Altersvorsorge, betrogen. Im
Bereich des Enkeltricks und der falschen Polizeibeamten sind die
Geschädigten in der Regel zwischen 70 und 90 Jahren alt.

Eine Auswertung der diesjährigen Fälle ergab, dass fast alle
Geschädigten mit ihren Namen im Telefonbuch aufgeführt sind. Vornamen
wie Albert, Irmgard oder Ilse lassen darauf schließen, dass es sich
bei dem Anschlussinhaber um eine ältere Person handelt. Hier erhofft




sich der Betrüger einfach ein leichtes Spiel.

Oftmals reagieren die Angerufenen richtig, indem sie das Telefonat
rechtzeitig beenden und den vermeintlichen Enkel oder ihre Polizei
unter einer bekannten Nummer zurückrufen, um sich den Sachverhalt
bestätigen zu lassen. Doch in einigen Fällen sind die Täter
erfolgreich - und richten somit immense Schäden an.

Wöchentlich sind wir als Präventionsteam mit Vorträgen zu Delikten
zum Nachteil älterer Menschen im Landkreis unterwegs. Viele haben
also schon davon gehört, doch konnten wir leider noch nicht alle
Personen erreichen. Umso wichtiger ist es, in Familien, Vereinen,
Kartenclubs etc. über diese Phänomene zu sprechen und die betroffene
Generation zu sensibilisieren. Gerade ältere Menschen zollen
Polizeibeamten großen Respekt. Ein positiv anerzogenes Verhalten,
welches die Betrüger ausnutzen. Auch wenn echte Polizeibeamte
telefonisch oder per Brief Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern
aufnehmen, gibt es für die Beamten keine Veranlassung zu
hinterfragen, wieviel Geld sich auf dem Konto befindet oder was der
Tresor im Schlafzimmer hergibt.

Die Erfahrungen zeigen, dass das Personal in Banken zu diesen
Themen sehr gut geschult ist und bei hohen Abbuchungen auch kritisch
hinterfragen, wofür die hohen Geldsummen bestimmt sind. Dabei geht es
nicht um Neugier der Person hinter dem Schalter, sondern dient
lediglich der Fürsorge.

Das Deliktsfeld der Gewinnversprechen, bei denen die Gewinne
angeblich erst gegen Zahlung einer Gebühr ausgehändigt werden können,
betreffen in der Regel die jüngere Generation im Alter von 30-50
Jahren. Hier spielen Begrifflichkeiten wie Steam-Gutscheine,
ITunes-Karten etc. eine Rolle. Auch in solchen Fällen kam es in der
jüngsten Vergangenheit immer wieder zu Transferaktionen von Opfern.

Wir gehen davon aus, dass es in den beschriebenen Deliktsbereichen
eine hohe Dunkelziffer gibt. Solange kein Schaden eingetreten ist,
denken viele gar nicht daran, sich mit der Polizei in Verbindung zu
setzen. Aber auch diese Sachverhalte sind für uns wichtig, um ein
Gesamtbild über das Ausmaß zu bekommen.

Ist hingegen ein Schaden tatsächlich eingetreten, schämen sich die
Opfer oftmals so sehr, dass sie den Weg zu Polizei nicht antreten.
Die Betroffenen sind fassungslos, dass sie auf den Betrug
hereingefallen sind und schweigen darüber. Aber genau diese Fälle
sind für die Polizei von immenser Wichtigkeit, um an die Täter
heranzukommen. Opfer machen sich durch Schweigen erneut zum Opfer und
verharren in dieser Haltung. Wir können nur an alle appellieren, sich
mit uns in Verbindung zu setzen!

In der heute veröffentlichen Polizeilichen Kriminalstatistik
werden die Delikte zum Nachteil älterer Menschen leider nicht separat
dargestellt. Dies liegt insbesondere daran, dass dieses Phänomen in
der Vergangenheit statistisch nicht extra erfasst wurde. Dennoch
lässt sich feststellen, dass die Anzahl der hier beschriebenen
Betrugsdelikte deutlich gestiegen ist.

Wenn Sie Interesse an unseren Vorträgen zu Betrügereien,
Einbruchsprävention oder Cybercrime haben, setzen Sie sich mit dem
Präventionsteam der Polizei Diepholz unter der Telefonnummer 05441 /
971-107 oder -124 in Verbindung.

Weitere allgemeine Informationen oder Bildmaterial gibt es im
Internet unter www.polizei-beratung.de, speziell zu den vorgenannten
Delikten unter http://polizei-beratung.extrapol.de/themen-und-tipps/b
etrug/enkeltrick/ , http://polizei-beratung.extrapol.de/themen-und-ti
pps/betrug/gewinnversprechen/ oder http://polizei-beratung.extrapol.d
e/themen-und-tipps/betrug/betrug-im-namen-der-polizei/




Rückfragen bitte an:

Jutta Stricker

Polizeiinspektion Diepholz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 05441 / 971-0 (Durchwahl -124)

www.pi-dh.polizei-nds.de

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Datum: 02.03.2018 - 14:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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