Schlüsseldienst-Wucher - Täter geschnappt
(ots) - Auf frischer Tat wurde am Dienstag ein Betrüger in
Weimar gestellt.
Eine 38-jährige Frau hatte die Tür hinter sich geschlossen und kam
nicht mehr in ihre Wohnung. Sie schaute im Internet nach und rief
einen Schlüsselnotdienst an. Es meldete sich ein 26-jähriger Mann,
der fuhr auch umgehend zur angegebenen Adresse. Nachdem er der Frau
geholfen hatte, bot er ihr eine überteuerte Rechnung an. Die Frau
erkannte den Dienstleister jedoch gleich wieder, der Mann hatte
einige Tage zuvor bei einem Bekannten ebenfalls die Tür geöffnet.
Auch ihm hatte er eine überzogene Rechnung übergeben. Die Frau
reagierte richtig, sie informierte umgehend die Polizei. Auch der
betrogene Bekannte kam dazu. Als der Betrüger ihn sah, knickte er ein
und bot nun an, statt der bisher geforderten 209 Euro für 40 Euro
ohne Rechnung zu arbeiten. Noch während des Gespräches erschienen die
Polizeibeamten.
Es stellte sich heraus, dass sich der 26-Jährige Mann aus Essen
seit vier Wochen in einer Pension bei Erfurt eingemietet hat. Bei
einer Durchsuchung seines Pensionszimmers wurden insgesamt 150
Rechnungen gefunden, der Mann war demnach von Eisenach bis Gera,
Sangerhausen und Suhl unterwegs und hatte sich mit Wucher-Rechnungen
über 50.000 Euro ergaunert.
Die Kriminalpolizei Weimar hat die Ermittlungen aufgenommen. Die
Rechnungen sowie umfangreiches Werkzeug wurden beschlagnahmt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Mann aufgrund des
sehr umsichtigen Handelns der 38-jährigen Geschädigten und dem
schnellen Eingreifen der Polizei festgestellt und vorrübergehend
festgenommen werden konnte.
In diesem Zusammenhang bittet die Kriminalpolizei Weimar weitere
Betroffene, die in den letzten Wochen mit diesem Schlüsseldienst aus
Essen schlechte Erfahrungen machten, sich unter 03643-822-0 zu
melden.
Die Kriminalpolizei rät für solche Fälle folgendes:
* Preise vergleichen und Schlüsseldienste mit dem
Anfangsbuchstaben AAA meiden
* Vereinbaren Sie einen Festpreis für die Türöffnung incl. Anfahrt
* Definieren Sie, was genau gemacht werden soll. Legen Sie in
Ihrem Auftrag fest, dass nur die verschlossene Tür wieder geöffnet
werden soll. Eine Auswechslung des ganzen Schlosses ist in den
meisten Fällen nicht notwendig.
* Achten Sie auf Zuschläge. Schlüsseldienste dürfen Zuschläge nur
außerhalb der üblichen Arbeitszeiten verlangen. "Sofortzuschläge",
"Bereitstellungszuschläge" und "Spezialwerkzeugkosten" sind laut
Urteil des Amtsgerichts Frankfurt am Main vom 23.02.2006 (Az.: 31 C
63/98-44) nicht gestattet.
* Zahlen Sie nur, was Sie vereinbart haben. Bevor Sie die Rechnung
unterschreiben, sollten Sie die einzelnen Posten genau prüfen.
Streichen Sie Passagen, die Sie nicht wünschen oder nicht vereinbart
haben. Niemand kann Sie zwingen, nicht vereinbarte Regelungen zu
akzeptieren. Sie können auch nur die Erteilung des Auftrags
bestätigen. Wenn Sie nicht genügend Bargeld zur Verfügung haben,
bestehen Sie auf eine Zahlung per Rechnung. Fahren Sie nicht mit dem
Monteur zum nächsten Geldautomaten!
* Lassen Sie sich nicht nötigen. Sollte der gerufene Handwerker
Sie unter Druck setzen, etwa indem er droht, die Tür wieder zu
verschließen, zögern Sie nicht, die Polizei über den Notruf 110 zu
rufen. Nötigung ist strafbar! Bitten Sie um Hilfe aus der
Nachbarschaft. Haben Sie den Verdacht, Opfer eines unseriösen
Notdiensts geworden zu sein, scheuen Sie sich nicht, die Polizei
darüber zu informieren.
Vorbeugen ist allerdings der beste Schutz:
Hinterlegen Sie einen Zweitschlüssel bei einer Person Ihres
Vertrauens.
Suchen Sie sich bereits im Vorfeld einen seriösen Handwerker in
Ihrer Nähe. Achten Sie darauf, dass dieser Türöffnungen auch
außerhalb der üblichen Geschäftszeiten zu fairen Preise anbietet.
Speichern Sie seine Telefonnummer in Ihrem Mobiltelefon oder
verwahren Sie sie in Ihrem Portmonee.
Rückfragen bitte an:
Thüringer Polizei
Landespolizeiinspektion Jena
Pressestelle
Telefon: 03641 811503
E-Mail: pressestelle.lpi.jena(at)polizei.thueringen.de
http://www.thueringen.de/th3/polizei/index.aspx
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Datum: 14.03.2018 - 14:50 Uhr
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Weimar
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Polizeimeldungen
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