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Verkehrsunfallstatistik 2017: Zahl der Verkehrstoten sinkt weiter - Anstieg der Verkehrsunfälle und mehr schwerverletzte Verkehrsteilnehmern - Ablenkung am Steuer Inhalt einer Studie

ID: 1852247

(ots) -
Das Fazit von Polizeipräsident Bernhard Witthaut zur heutigen
Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik der Polizeidirektion
Osnabrück lautet:

"Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt ist im Vergleich zum
Vorjahr leicht angestiegen. Erfreulich ist dabei, dass die Zahl der
Verkehrstoten weiter reduziert werden konnte. Blechschäden führen zu
Ärger, aber lieber Bagatellschäden anstatt tödliche Verletzungen. Die
nicht angepasste Geschwindigkeit und ebenso die Ablenkung im
Straßenverkehr gehören weiterhin zu den Hauptunfallursachen."

Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist um 1,4 % auf 31.595 angestiegen
- 2016 gab es 31.367 Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der
Polizeidirektion Osnabrück.

Rückgang der Verkehrstoten

Im vergangenen Jahr verloren auf den Straßen im Nordwesten
Niedersachsens 54 Menschen ihr Leben - 2016 waren es noch 21 Menschen
mehr. Damit konnte 2017 ein deutlicher Rückgang um 28 % verzeichnet
werden. Unter den 54 Verstorbenen sind keine Kinder und Jugendlichen
bis 14 Jahre. Insbesondere die Unfälle mit tödlichem Ausgang
außerhalb geschlossener Ortschaften sind rückläufig (-38 %).

"Die gestiegene Anzahl der 1.417 Verkehrsteilnehmer, die schwere
Verletzungen und 6.973 Verkehrsteilnehmer, die leichte Verletzungen
erlitten haben, gibt Grund zur Sorge" erläutert Witthaut.

Die Bundesautobahnen sind trotz der hohen Auslastung und der
gefahrenen Geschwindigkeit ein sehr sicherer Verkehrsweg. Dort
verstarben 2017 vier Verkehrsteilnehmer, im Vorjahr waren es noch
sechs.

Unfallursachen im Vergleich

Beim Vergleich der häufigsten Unfallursachen fällt zunächst auf,
dass Unfälle aufgrund eines mangelnden Sicherheitsabstands seit 2015
zurückgegangen sind. Dennoch können immer noch 2.282 Verkehrsunfälle




auf diese Ursache zurückgeführt werden. 2016 waren es 2.893. Eine
leichte Zunahme ist bei den Vorfahrtsverletzungen festzustellen. 2016
kam es zu 2.346 Unfällen aus diesem Grund, 2017 waren es 2.413.
Ebenso ist eine Steigerung der Verkehrsunfälle aufgrund fehlerhaften
Abbiegens festzustellen. 2016 kam es zu 1.599 Unfällen aufgrund
dessen - 2017 waren es 1.666. Konstant auf hohem Niveau bleiben
Unfälle aufgrund von Alkohol bzw. Drogen im Straßenverkehr. Leicht
rückläufig ist die Anzahl der Unfälle aufgrund nicht angepasster oder
überhöhter Geschwindigkeit: 2017 waren es 1.860 Unfälle, 2016 noch
1.905. Die Auswertung der Unfallursachen zeigt deutlich, dass Unfälle
häufig durch Fehlverhalten ausgelöst werden und neben
Geschwindigkeitsüberschreitungen insbesondere Verstöße gegen die
Vorfahrtsregelung oder Fehler beim Abbiegevorgang geschehen. "Die
Verkehrsunfallstatistik vom vergangenen Jahr soll dazu anregen, das
eigene Fahrverhalten zu überdenken. Jeder sollte sich bewusst sein,
dass wir alle dazu beitragen können durch eine vorausschauende und
rücksichtsvolle Fahrweise, Verkehrsunfälle zu reduzieren", betont der
Polizeipräsident.

Insgesamt endeten insgesamt 504 Verkehrsunfälle außerhalb
geschlossener Ortschaften an einem Baum. Obwohl das im Vergleich zum
Vorjahr ein Anstieg von 11 % darstellt, kam es bei diesen sogenannten
"Baumunfällen" zu deutlich weniger tödlich verletzten
Verkehrsteilnehmern (- 50 %). "Die Reduzierung des
Geschwindigkeitsniveaus stellt einen wichtigen Baustein dar", so
Witthaut. "Eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung außerhalb
geschlossener Ortschaften auf 80 km/h würde eine Vielzahl von
Gefahrensituationen reduzieren."

2017 gab es einen erneuten Anstieg der polizeilich registrierten
Verkehrsunfallfluchten um ca. 4,4 % auf 7.793. Seit 2013 steigt die
Anzahl stetig. Die Aufklärungsquote bei Unfällen mit Personenschaden
liegt 2017 bei 51,42 %.

Risikogruppen im Fokus

In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen gab es 2017 insgesamt
9 tödlich verletzte Verkehrsteilnehmer - 4 weniger als 2016.
Insbesondere bei der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen setzt sich
der Trend fort. Verstarben 2014 noch 16 waren es 2017 noch 7
Menschen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auch auf die
Einführung des Führerscheins mit 17. Seit 2008 kann der in
Niedersachsen erworben werden.

In der Altersgruppe der ab 65-Jährigen ist die Anzahl der
Verkehrstoten zurückgegangen: Waren es 2016 noch 46, so verstarben 31
Menschen im Jahr 2017. Dennoch war die Altersgruppe insgesamt an
5.689 Verkehrsunfällen beteiligt, 515 mehr als 2016. 59 % der Unfälle
wurden durch diese Altersgruppe verursacht, ähnlich wie bereits 2016.
"Mobil sein heißt aktiv am Leben teilzunehmen. Mobilität im Alter
möchte sich jeder Mensch so lange es geht bewahren. Dennoch birgt es
Gefahren, sich nicht einzugestehen, wenn die Teilnahme am
Straßenverkehr zu Überforderung führt." Empfehlenswert sind Aktionen
wie "Fit im Auto" ( www.landesverkehrswacht.de ) der Verkehrswacht
Niedersachsen sowie u.a. die Kampagne des deutschen
Verkehrssicherheitsrates (DVR) "Beweglich bleiben: Mobilität ist
keine Frage des Alters". Dabei kann jeder Senior ab 65 Jahren auf
freiwilliger Basis das eigene Können hinterm Steuer praktisch testen
und sich beraten lassen.

Vor dem Start der Motorradsaison werden auch diese statistischen
Zahlen näher fokussiert: Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung
eines Motorrades ist im Vergleich zum Vorjahr zwar konstant geblieben
(481), aber die der leicht- (224) und schwerverletzten (130)
Verkehrsteilnehmer gestiegen. In der Polizeidirektion verstarben 2017
insgesamt 8 Motorrad- oder Rollerfahrer, wie im Jahr zuvor. Dennoch
ist der Anteil der tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer seit 2013
kontinuierlich um insgesamt 43 % gesunken.

Pedelecs und E-Bikes: Zahlen besorgniserregend

Waren es im Jahr 2013 noch 73 Unfälle mit Beteiligung eines
Pedelecs oder E-Bikes, so hat sich die Zahl seit Beginn der Erfassung
dieser Unfälle bis heute fast vervierfacht. 2017 waren es 279. 5
Verkehrsteilnehmer erlitten tödliche Verletzungen bei
Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Pedelecs oder E-Bikes, wie
auch im Jahr zuvor. 2013 war es ein Verkehrsteilnehmer. Gerade die
Durchschnittsgeschwindigkeiten und auch das Eigengewicht von
Fahrrädern mit Motorantrieb sind oftmals höher als die von
herkömmlichen Rädern und damit für alle Verkehrsteilnehmer im
Straßenverkehr schwer einzuschätzen. Das Tragen eines Fahrradhelmes
und einer Warnweste sowie das Absolvieren eines "Fahrtests" beim Kauf
eines Elektrorades zur Verbesserung der Handlungssi-cherheit sollte
genutzt werden, um die Anzahl der Unfälle zu minimieren. Im Vergleich
zum Jahr 2016 ist die Anzahl der Fahrradunfälle insgesamt um 4 % auf
2.499 gesunken.

2018: Konsequent bleiben - Ablenkung durch Smartphones bekämpfen

"Ziel ist es, die Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang weiter zu
senken sowie die Anzahl der verletzten Verkehrsteilnehmer zu
reduzieren. Auch bei Handys am Steuer wird nun noch genauer
hingeschaut", erklärt Witthaut. Der Schwerpunkt "Ablenkung im
Straßenverkehr durch elektronische Endgeräte" ist in diesem Jahr
stärker im Fokus als jemals zuvor und Inhalt eines
Forschungs-projektes. Unter Beteiligung der Polizeidirektionen
Osnabrück, Braunschweig und Hannover soll das Dunkelfeld, der durch
mobile Endgeräte verursachten Unfälle, aufgehellt werden. "Vor jeder
Fahrt sollte sich der Autofahrer bewusste machen, dass die Nutzung
des Handys oder anderer elektronischer Geräte beim Fahren hohe
Risiken mit sich bringen. Die Teilnahme am Straßenverkehr benötigt
die volle Aufmerksamkeit, sowohl für das eigene Fahrverhalten als
auch das der anderen Verkehrsteilnehmer."




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Nadine Kluge
Telefon: 0541/327-1034
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen
http://www.pd-os.polizei-nds.de

Original-Content von: Polizeidirektion Osnabrück, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 15.03.2018 - 09:30 Uhr
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