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Holzminden



Verkehrsunfallstatistik 2017 des Polizeikommissariats Holzminden

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Positiver Trend der Verkehrsunfallzahlen im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Holzminden setzt sich fort

ID: 1862663

(ots) -
Bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für das
Polizeikommissariat Holzminden konnten Dienststellenleiter,
Polizeirat Marco Hansmann, und der Leiter des Einsatz- und
Streifendienstes, Erster Polizeihauptkommissar Burkhard Schramm, eine
grundsätzlich positive Bilanz ziehen. So konnte, entgegen des
allgemeines Trends, die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im
Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Holzminden gegenüber
dem vergangenen Jahr mit 1755 (-7) Verkehrsunfällen erneut minimal
reduziert werden (2016: 1762 / 2015: 1778). Dieser Wert stellt aber
nach dem Höchststand im Jahr 2015 immer noch den dritthöchsten
Verkehrsunfallwert der letzten 10 Jahre dar. Insofern ist die
positive Bilanz kein Grund von dem bisherigen Konzept abzuweichen.

Bild 1: Gesamtunfallgeschehen im LK Holzminden siehe Anlage

-Erneut leichter Rückgang der Verkehrsunfälle mit Schwer- und
Leichtverletzten; Anstieg der Verkehrstoten Ebenfalls erfreulich ist
darüber hinaus die weiterhin rückläufige Entwicklung der
Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Nachdem die Polizei Holzminden
im Jahr 2015 noch einen Anstieg um 28 auf 249 leichtverletzte
Personen (+12,7 %) feststellen musste, konnte die im Jahr 2016
einsetzende Reduzierung (228 Leichtverletzte / -8,4%) erneut auf 225
(- 3 / -1,3 %) fortgesetzt werden. Damit liegt die Anzahl der
Leichtverletzten nunmehr nicht nur unterhalb des
10-Jahres-Durchschnitts von 242 Leichtverletzten, sondern stellt auch
den zweitniedrigsten Wert der letzten 10-Jahre dar. Noch positiver
fällt der Rückgang bei den Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten aus.
Wurden in den vergangenen drei Jahren (2014-2016) noch knapp 78
Personen bei Verkehrsunfällen im LK Holzminden schwer verletzt, so
konnte die Anzahl nunmehr auf 62 im Jahr 2017 reduziert werden. Damit
verzeichnet das PK Holzminden den niedrigsten Wert der letzten 10




Jahre und liegt deutlich unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 73
Schwerverletzten. Äußerst bedauerlich ist allerdings der erneute
Anstieg der bei einem Verkehrsunfall getöteten Verkehrsteilnehmer um
zwei gegenüber dem Vorjahr auf sechs Verkehrstote im Jahr 2017 (+50
%). Damit ist der 10-Jahres-Schnitt von 5,5 Verkehrstoten leicht
überschritten. Besonders fällt dabei auf, dass allein vier der
Verunglückten Motorradfahrer waren. Insgesamt konnten im Jahr 2017
die Personenschäden im Vergleich zum Vorjahr (309) erneut um 16
(-5,2%) auf 293 reduziert werden, nachdem es der Polizei Holzminden
bereits im Vorjahr gelungen war, die Anzahl um 20 (-6,2 %) zu
reduzieren. Betrachtet man die Gesamtunfallzahlen in Bezug auf die
Örtlichkeit und die Folgen, so kann festgestellt werden, dass sich
mit 59 % die meisten Unfälle innerhalb geschlossener Ortschaften
ereignen. Hierunter fallen dann aber in erster Linie Unfälle mit
Sachschaden, z.B. auch leichte Parkrempler, oder Unfälle mit
Leichtverletzten. Die Unfälle mit schwerwiegenden Folgen ereignen
sich dagegen außerhalb geschlossener Ortschaften, wobei eine der
Hauptursachen hier in den hohen Geschwindigkeiten zu suchen ist. Für
die Polizei Holzminden gilt es daher nach wie vor an dem gesetzten
Ziel der weiteren Reduzierung der Unfälle mit schwer- und tödlich
Verletzen konsequent festzuhalten. Insofern wird auch weiterhin ein
besonderes Augenmerk auf der Verfolgung der Hauptunfallursache
Geschwindigkeit, aber auch der Ablenkung, zum Beispiel durch
Handynutzung, liegen. Bild 2: Personenschäden bei Verkehrsunfällen im
LK Holzminden Siehe Anlage

-Risikogruppen:

oWeniger Unfälle unter Beteiligung junger Kraftfahrer Diese
Risikogruppe betreffend ist erfreulicher Weise ein äußerst positiver
Trend zu vermelden. Waren im Jahr 2016 mit 19,5 % (15) noch
überproportional viele junge Kraftfahrer (18 bis unter 25 Jahre) an
Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden beteiligt, so konnte
die Anzahl der Schwerverletzten jungen Kraftfahrer im vergangenen
Jahr mehr als halbiert werden. Von den insgesamt 62 Schwerverletzten
gehörten in 2017 "lediglich" 6 (9,6 %) zu der bezeichneten Gruppe an.
Bei den Leichtverletzten verhält es sich ähnlich; von insgesamt 225
Leichtverletzten gehörten 37 (16,4 %) der o.a. Risikogruppe an. Im
Jahr 2016 lag der Anteil noch bei 20,6 %. Getötet wurde aus
dieser Altersgruppe im vergangenen Jahr glücklicherweise niemand.
Auch dieses stellt sich als äußerst positives Ergebnis dar, gab es
doch außer im Jahr 2015 in den vergangenen 10 Jahren immer ein oder
zwei Opfer zu beklagen. "Hier tragen offensichtlich die in den
vergangenen Jahren verstärkten Kontroll- und Präventionsmaßnahmen
Früchte", so Burkhard Schramm, Leiter des Einsatz- und
Streifendienstes. Neben gezielten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen in
Form von Geschwindigkeit-, Gurt, sowie Alkohol- und Drogenkontrollen,
wurde ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung des Handyverbotes
beim Autofahren gerichtet. Insbesondere die Altersgruppe der jungen
Kraftfahrer neigt vermehr zur Handynutzung während der Fahrt, was
u.a. nicht nur zu deutlich reduzierten Reaktionszeiten, sondern auch
zu langen Strecken des "Blindfluges" führt. Ergänzt wurden die
Kontrollen auch im zurückliegenden Jahr wieder um die mit großem
Erfolg durchgeführten "Crash-Kurs-Veranstaltungen", bei denen
insbesondere angehenden und jungen Fahrzeugführern die besonderen
Gefahren im Straßenverkehr eindrucksvoll vor Augen geführt wurden. An
diesen Maßnahmen wird ebenso festgehalten, wie auch an den
Verkehrssicherheitstagen des PK Holzminden, die in diesem Jahr
bereits frühzeitig im Zeitraum vom 20. - 29. April stattfinden. Bei
den erstmals 2016 mit großem Erfolg durchgeführten
"Verkehrssicherheitstagen" dreht sich alles um das Themenfeld
Verkehr. Angefangen von Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen, den
Themen Alkohol-, Drogen- und Medikamentenbeeinflussung sowie
Ablenkung durch Handynutzung. Ziel ist dabei nicht nur die
Repression, sondern es geht darüber hinaus auch darum mit den
Verkehrsteilnehmern ins Gespräch zu kommen und diese für die Gefahren
zu sensibilisieren.

oZunahme der schweren Unfallfolgen bei Motorradunfällen Nachdem
im Jahr 2016 sowohl die Gesamtanzahl der Motorradunfälle im Landkreis
Holzminden mit insgesamt 96 Unfällen gegenüber den Vorjahren (2014:
117 / 2015: 99), als auch die Anzahl der bei Verkehrsunfällen
leichtverletzten Motorradfahrer mit 31 im Jahr 2016 (2015: 37 / 2014:
23) leicht rückläufig war, musste die Polizei Holzminden im Jahr 2017
eine Steigerung auf insgesamt 98 Motorradunfälle (+2 %), sowie eine
Steigerung auf 43 leichtverletzte Motorradfahrer (+38 %) verzeichnen.
Insbesondere die schweren Unfallfolgen bereiten der Polizei dabei
Sorgen. So verunglückten bei den 98 Motorradunfällen im vergangenen
Jahr mit 21 schwerverletzten Kradfahrern zwar 13 (-38 %) weniger als
im Vorjahr, jedoch wurden insgesamt 4 Motorradfahrer bei
Verkehrsunfällen getötet, im Vorjahr war es lediglich einer. Dieses
bedeutet ebenfalls, dass 19 % aller Leichtverletzten, 34 % aller
Schwerverletzten, und 67 % aller tödlich verunglückten
Verkehrsteilnehmer Motorradfahrer waren! Besonders auffällig ist in
diesem Zusammenhang, dass es sich bei den tödlich verunglückten
Kradfahrern ausschließlich um Ortsunkundige handelte. Dieses
unterstreicht einmal mehr, dass an den im vergangenen Jahr
intensivierten präventiven, als auch repressiven Maßnahmen
festgehalten werden muss. Nicht nur, dass die Motorradfahrer keine
"Knautschzone" besitzen erhöht das Risiko einer schweren Verletzung,
sondern auch die z.T. gefahrenen hohen Geschwindigkeiten sowie die
vorgenommenen Bauartveränderungen an den Fahrzeugen. "Neben den
eigentlichen Kräften des Polizeikommissariats Holzminden werden wir
auch in diesem Jahr auf die in der Polizeidirektion Göttingen
eingerichteten "Kontrollgruppe Krad" zurückgreifen, um sowohl durch
Einzelkontrollen, als auch in Form von länderübergreifenden
Kontrolltagen langfristig eine Reduzierung der Motorradunfälle zu
erreichen", so Schramm weiter.

oSeniorinnen und Senioren vermehrt Opfer von Verkehrsunfällen
Auch die Gruppe der Seniorinnen und Senioren rückt erneut in den
Blickpunkt der polizeilichen Präventionsarbeit. Die deutlich
gestiegene Mobilität und Aktivität dieser Altersgruppe wirkt sich
auch auf eine gestiegene Teilnahme am Straßenverkehr aus, mit der
Folge einer deutlich größeren Wahrscheinlichkeit in einen
Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Auf Grund der mit weiter
zunehmenden Alter höheren Unfallgefährdung betrachtet man in der
polizeilichen Verkehrsunfallstatistik zwei Altersklassen. Einerseits
alle über 65-Jährigen, sowie dann nochmals die der ab 75-Jährigen. So
ist im Verhältnis zum Vorjahr zwar in beiden Altersklassen der Anteil
der Leichtverletzten gesunken, allerdings ist im Bereich der
Schwerletzten und tödlich Verletzten eine deutliche Zunahme zu
verzeichnen. Seitens der Polizei Holzminden wird daher an den
bestehenden Präventionsprogrammen, auch in Zusammenarbeit mit den
polizeilichen Netzwerkpartnern, festgehalten. Informationen hierzu
sind über das Polizeikommissariat Holzminden zu erfragen.

-Wildunfälle weiterhin auf hohem Niveau Konnte 2016 noch ein
leichter Rückgang der Wildunfälle festgestellt werden, so ist für das
zurückliegende Jahr erneut eine Zunahme um 24 auf 390 Wildunfälle (+
6,6 %) zu verzeichnen. Nach dem Höchststand im Jahr 2015 mit 426
Wildunfällen handelt es sich damit um den zweithöchsten Wert der
vergangenen 10 Jahre. Bild 3: Wildunfälle im LK Holzminden und LK
Hameln Siehe Anlage

-Verkehrsunfallfluchten rückläufig / Aufklärungsquote gestiegen
In 15,9 % aller Verkehrsunfälle (280 / 1755 Ges.) im Bereich des
Landkreises Holzminden entfernte sich der Verursacher unerlaubt vom
Unfallort. Gegenüber den Vorjahren (2016 = 17,5 % / 2015 = 16,25 % /
2014 = 17,36 %) ist hier ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Diese
Verkehrsunfallfluchten ereignen sich zum überwiegenden Teil innerhalb
geschlossener Ortschaften, z.B. beim Einparken. Hierbei handelt es
sich keinesfalls um ein Bagatelldelikt, sondern um eine
Verkehrsstraftat, die mit hohen Geldstrafen und dem Entzug der
Fahrerlaubnis geahndet werden kann. Umso erfreulicher ist, dass die
Aufklärungsquote erneut gesteigert werden konnte, und mit knapp 46 %
fast jeder zweite Unfallflüchtige ermittelt und zur Verantwortung
gezogen werden konnte. In Bereich der Verkehrsunfallfluchten, bei
denen ein anderer Verkehrsteilnehmer verletzt wurde, lag die
Aufklärungsquote mit 62,5 % ebenfalls 1% über dem Vorjahr. Hierbei
kommt, neben der polizeilichen Unfallaufnahme und Spurensicherung,
insbesondere der Zeugenbeobachtung eine hohe Bedeutung zu. Daher die
dringende Bitte des Unfallsachbearbeiters beim PK Holzminden,
Polizeihauptkommissar Budde: "Melden Sie sich, wenn Sie einen Unfall
oder eine Unfallflucht beobachtet haben und stellen Sie sich als
Zeuge zur Verfügung! Nur so kann es gelingen, den unfairen Verhalten
anderer Einhalt zu gebieten und Vermögensnachteile Unschuldiger zu
verhindern".

-Alkohol- und Drogen im Straßenverkehr weiterhin ein Thema. Trotz
Aufklärung und Ankündigung der Intensivierung der Kontrollen im
Bereich der Alkohol- und Drogen ist bei den Verkehrsunfällen unter
Alkoholeinfluss kein Rückgang zu verzeichnen. So waren im Jahr 2017
mit 27 alkoholisierten Verkehrsteilnehmern genauso viele in
Verkehrsunfälle verwickelt wie im Vorjahr. Ganz anders verhält es
sich dagegen bei der festgestellten Anzahl der Verkehrsunfälle unter
Drogen- und Medikamenteneinfluss. Hier sank die Unfallbeteiligung
erfreulicherweise erneut auf einen Wert von 9 Verkehrsunfälle im Jahr
2017 (2016: 12 / 2015: 16). Gleichzeitig wurden im Rahmen von
Kontrollen 77 Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss, und 92
Verkehrsteilnehmer die unter Drogen- und Medikamenteneinfluss standen
festgestellt. Dieses macht einmal mehr deutlich, dass sich die
Verkehrsteilnehmer zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit auch in
diesem Jahr auf eine Fortsetzung der intensiven polizeilichen
Kontrollen einstellen müssen.

"Die polizeilichen Schwerpunktsetzungen im Landkreis Holzminden
werden sich auch 2018 an den festgestellten Signifikanzen und den
gemeinsamen Zielvereinbarungen mit der Polizeiinspektion
Hameln-Pyrmont/Holzminden und der Polizeidirektion Göttingen
orientieren. Die Polizei Holzminden agiert hierbei wieder
ganzheitlich. So gelingt es im Rahmen von Verkehrskontrollen durch
die engagierte Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen immer wieder
auch Straftäter festzunehmen, bzw. relevante Erkenntnisse für die
Kriminalitätsbekämpfung zu erlangen", stellt Kommissariatsleiter
Hansmann abschließend fest.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
Leiter ESD
Burkhard Schramm
Telefon: 05531/958-122
E-Mail: burkhard.schramm(at)polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_hameln_pyrmont_holz
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Datum: 31.03.2018 - 12:09 Uhr
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