Bergauf ohne Treten mit 50 km/h - "Evel-Knievel" auf Düsenschlitten gestoppt
(ots) -
Lfd. Nr.:0743
Eine Streifenwagenbesatzung traute gestern Abend (21. Mai, 20.10
Uhr) in Dortmund-Barop an der Stockumer Straße den eigenen Augen
nicht, als ein "Fahrrad" mit der Geräuschentwicklung eines
Phantomabfangjägers und der Geschwindigkeit eines Düsenschlittens
(analog Modell 74 Z "Starwars") an ihrem Streifenwagen "vorbeiflog".
Zunächst überfuhr die eigenartige Konstruktion eine rotzeigende
Ampel an der Stockumer Straße/Baroper Bahnhofstraße, womit deren
Fahrzeugführer die ungeteilte Aufmerksamkeit der Polizisten auf sich
zog.
Die Einsatzkräfte nahmen daraufhin die Verfolgung des
eigenwilligen Gefährts auf. An der "Bergpassage" der Stockumer Straße
in Richtung Rüpingsbach zeigte der Tacho des Streifenwagens 80 km/h
an. Bergauf schaffte der Fahrer auf seinem Düsenschlitten 50 km/h -
ohne zu treten. Und das auch noch ohne Helm.
An der Kreuzung Stockumer Straße/Am Gartenkamp konnte das
"Fahrrad" angehalten und kontrolliert werden.
Das Fahrrad (siehe Foto) wurde durch seinen Besitzer mit einem
Hyperantrieb in Gestalt eines Zweitaktmotors ausgestattet. Die Reifen
hatten nahezu kein Profil mehr und konnte mit gezogener Vorderrrad-
und Hinterradbremse mühelos nach vorne geschoben werden. Mithin
existierte "null" Bremswirkung.
Der "Pilot" des Vehikels, ein 19-Jähriger aus Witten, gab an, er
habe sich über das Internet ein "Tuning-Paket" bestellt. Dieses
beinhaltete den 80-Kubik-Motor, Kupplung, Auspuff, Ritzel und eine
Kette. Die Montage erfolgte im "Do it Yourself"- Verfahren. In der
Hoffnung dem ganzen einen offiziellen Charakter (für den
Düsenschlitten) zu verleihen, lieh sich der 19-Jährige bei einem
Kumpel noch ein Versicherungskennzeichen. Einen Führerschein besitzt
der Wittener aber trotzdem nicht.
Das die Gesamtkomposition so nicht zulässig ist, habe er sich
schon gedacht, so der Konstrukteur. Trotzdem wollte er den
Düsenschlitten in den kommenden Tagen dem TÜV vorstellen.
Daraus wird wahrscheinlich erstmal nichts. Das Fahrrad mit
"Tretunterstützung" wurde sichergestellt.
Gegen den 19-Jährigen wird auf Grund des Verdachts des Fahrens
ohne Fahrerlaubnis, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz,
Kennzeichenmißbrauch und Kraftfahrzeugsteuergesetz ermittelt.
Demnach wird jetzt noch für einige Zeit bergan beim echten Tritt
in die Pedale geschwitzt.
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Kim Freigang
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Datum: 22.05.2018 - 10:19 Uhr
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